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Clarity on Swiss Private Banks

Banken reiten die Zinswelle.
Doch wie lange noch?

2023 war ein bemerkenswertes Jahr für die Schweizer Privatbanken. Sie konnten ihre Median Rentabilität, Eigenkapitalrendite (RoE) und das Kosten-Ertrag (C/I) Verhältnis verbessern. Die Realität ist jedoch komplexer. Verbesserungen waren hauptsächlich auf einen deutlichen Anstieg der Zinserträge zurückzuführen, wovon vor allem kleine Banken profitieren konnten. Dies verbarg Effizienzverluste, eine wachsende Kostenbasis, ein stagnierendes Kerngeschäft mit verwalteten Vermögen (AuM), welche auf demselben Niveau wie vor drei Jahren liegen, und niedrigere Kommissionserträge. Was geschieht, wenn die Zinssätze sinken?

Banken aller Grössen müssen ihre Performance weiterhin verbessern. Sobald Zinserträge sinken, müssen sie sich auf ihre Kostenbasis konzentrieren, die im vergangenen Jahr erheblich gewachsen ist und Effizienzkennzahlen einen deutlich negativen Trend aufzeigen. Vor allem müssen sie mehr Nettoneugelder (NNM) generieren. Viele Banken schlugen 2023 den Weg ein, Kundenberater (RM) von der UBS und der Credit Suisse einzustellen, was sich möglicherweise im Laufe von diesem oder nächsten Jahr auszahlen könnte.

Lesen Sie mehr darüber, wie Privatbanken im Jahr 2023 abgeschnitten haben und wie sie sich im Vergleich zu vorherigen Jahren und allgemeinen Trends entwickelt haben. 

Christian Hintermann

Partner, Financial Services

KPMG Switzerland

Wesentliche Feststellungen

Wesentliche Feststellungen aus der Perfomance der Banken:

  1. Zinserträge steigern Rentabilität und C/I-Verhältnis kleiner Banken

    Während Banken aller Grössen von steigenden Zinserträgen profitieren konnten, erhielten kleine Banken einen besonderen Schub aufgrund niedriger Zinsaufwendungen.

     

    Dies war ausreichend, um den Median RoE um 60% und das Median C/I-Verhältnis von 81% auf 74% zu verbessern. Dieser Aufschwung dürfte jedoch mit der Zinswende wieder abflachen.

  2. Sprunghafter Anstieg der Anzahl «Strong» und «Upper Mid» Performer

    Die Anzahl «Strong» und «Upper Mid» Performer ist in den letzten drei Jahren von 30 auf 50 gestiegen.

     

    «Strong» Performer bilden zum ersten Mal in der Geschichte unserer Studie die grösste Gruppe, angetrieben durch einen Zuwachs kleiner Banken, welche in das «Strong» Performer Cluster aufgestiegen sind.

  3. NNM bleibt eine Herausforderung

    Die AuM liegen nur leicht über dem Niveau von 2018 und 2019, wobei das NNM nicht ausreicht, um substanzielles Wachstum zu erzielen.

     

    Viele Banken setzen ihre Hoffnung auf neu eingestellte Kundenberater von der Credit Suisse und UBS. Diese Investition wird sich voraussichtlich erst Ende 2024 oder 2025 auszahlen.

  4. Sinkende Effizienz und steigende Anzahl FTEs treiben Kosten in die Höhe

    Die Geschäftsausgaben sind seit 2021 um CHF 1 Mrd. angestiegen, die Kommissionserträge um CHF 1.9 Mrd. gesunken und die AuM haben um 10% abgenommen.

     

    Die Effizienzkennzahlen haben sich verschlechtert, und viele Banken verliessen sich auf die gestiegenen Zinserträge. Da sie bei stagnierenden Volumina des Kerngeschäfts mehr FTEs einstellen, müssen Banken ihre wachsende Kostenbasis genau verfolgen.

  5. M&A kommt zum Stillstand

    Die Deal-Aktivitäten kamen im Jahr 2023 und 2024 zum Erliegen, abgesehen von zwei Transaktionen, darunter die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS, die erste Übernahme einer globalen systemrelevanten Bank.

     

    Bisher gab es 2024 keine Deals im Privatbanken Sektor. Schlechtes Wachstum, schwaches NNM und höhere Kosten könnten Banken zurück auf den Übernahmepfad zwingen. 

Erfahren Sie, wie die Schweizer Privatbanken im Jahr 2023 abgeschnitten haben

Anzahl Privatbanken und M&A-Transaktionen

Abgesehen von der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS und dem Verkauf von Kairos in Italien durch Julius Bär war 2023 im Hinblick auf M&A ereignislos. Da die hohen Zinssätze den Verkaufsdruck auf kleinere Banken verringert haben, kamen die Aktivitäten zum Stillstand. Dieser Unterbruch der M&A Transaktionen dürfte jedoch nur vorübergehend sein.

Performance Cluster

Die Zahl der «Strong» und «Upper Mid» Performer ist seit 2020 von 30 auf 50 gestiegen. Dies ist in erster Linie auf kleine Banken zurückzuführen, die ihre Median-Kennzahlen im vergangenen Jahr nach oben treiben konnten. Grosse Banken sind nach wie vor die stärksten, mit den niedrigsten C/I-Verhältnissen und durchgehend soliden Ergebnissen.

Verwaltete Vermögen und Nettoneugeld

Eine geringe Wachstumsdynamik dominiert das Schweizer Private Banking. Das Branchen-AuM liegt nur leicht über dem Niveau von 2018 und 2019. Das NNM war 2023 niedrig, teilweise aufgrund eines starken Schweizer Frankens und NNM-Abflüssen bei 27 Schweizer Banken. Die Einstellung von Kundenberatung von der UBS und der Credit Suisse könnten sich in diesem Jahr bereits auszahlen.

  1. KPMG Digital Benchmarking Tool

    Unser proprietäres digitales Benchmarking Tool enthält Daten von 82 Privatbanken aus der Schweiz und Liechtenstein. Banken können das Tool nutzen, um einen detaillierten Vergleich mit ihren Peers durchzuführen, indem unsere einzigartigen KPI-Drilldown Funktionen eingesetzt werden.

Lernen Sie unsere Experten kennen

Kontaktieren Sie uns gerne, um unsere Erkenntnisse zu besprechen oder unsere Überlegungen zu deren Auswirkungen auf Ihr Unternehmen zu teilen. 

Christian Hintermann

Partner, Financial Services

KPMG Switzerland

Philipp Rickert

Partner, Leiter Financial Services, Mitglied der Geschäftsleitung

KPMG Switzerland

Guido Rosenast

Senior Manager, Financial Services, Deal Advisory

KPMG Switzerland

Clarity on Swiss Private Banks

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