Der Swiss Real Estate Sentiment Index (sresi®) 2024 zeigt, dass die Zuversicht in den Schweizer Immobilienmarkt zurückgekehrt ist. Der Immobilienindex steigt um +107.3 Punkte auf 29.9 Punkte und verzeichnet damit den stärksten Anstieg seit Beginn der Erhebung. Die Teilnehmer erwarten vor allem im Wohnsegment steigende Preise, während die Preise für Büro- und Gewerbeimmobilien weiterhin negativ eingeschätzt werden. Gleichzeitig werden dieses Jahr die zunehmende Regulierung und das wirtschaftliche Umfeld in Europa als die grössten Risiken gesehen.
KPMG hat über 400 Immobilienexperten aus der ganzen Schweiz befragt, wie ihre Erwartung zu den wirtschaftlichen und preislichen Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt über die kommenden zwölf Monate aussieht. Der diesjährige sresi® hinterfragt auch die derzeitigen politischen Vorstösse und Mittel in Bezug auf bezahlbaren Wohnraum sowie den Nachfrageüberhang nach Wohnraum und setzt sich mit dem Thema Nachhaltigkeit und dem damit verbundenen Netto-Null-Ziel 2050 auseinander.
Was ist der sresi® und wer nimmt daran teil?
Seit 2012 liefert der Swiss Real Estate Sentiment Index (sresi®) wichtige Erkenntnisse zur Einschätzung der Wirtschafts- und Preisentwicklung auf dem Schweizer Immobilienmarkt und hat sich als führender qualitativer Vorlaufindikator für den Immobilienanlagemarkt etabliert.
In der diesjährigen Ausgabe haben sich über 400 Immobilienexperten mit einem kumulierten Anlagevolumen oder Bewertungsvolumen von über CHF 350 Mia. an der Umfrage zum sresi® 2024 beteiligt und ihre Einschätzung zur Entwicklung des Immobilienmarktes und der Immobilienpreise in der Schweiz abgegeben.
Die wichtigsten Ergebnisse des sresi® 2024 zum Schweizer Immobilienmarkt
Die Zuversicht ist zurück
Der aggregierte Swiss Real Estate Sentiment Index hat sich von seinem letztjährigen Allzeittief verabschiedet und ist um +107.3 Punkte auf positive 29.9 Punkte gestiegen. Das entspricht dem grössten Punktezuwachs seit Beginn der Erhebung des sresi® und zeigt, dass die Zuversicht der Schweizer Immobilieninvestoren wieder zurück ist.
Sowohl die wirtschaftliche Entwicklung auf dem Immobilienmarkt als auch die Entwicklung der Immobilienpreise wird im Vergleich zum Vorjahr über alle Teilnehmergruppen hinweg deutlich optimistischer eingeschätzt.
Schärfere Regulierungen haben den langjährigen Spitzenplatz auf dem Sorgenbarometer der Schweizer Immobilienbranche zurückgewonnen, gefolgt vom Risiko der Ansteckungsgefahr durch das wirtschaftliche Umfeld in Europa. Beide Risikoeinschätzungen haben zum Vorjahr leicht zugelegt.
Die von der Schweizerischen Nationalbank eingeleitete Zinswende hat bei den Befragten die Ängste vor steigenden Zinsen und damit verbundenen, sinkenden Werten von Immobilienanlagen nach den Höchstständen in den Jahren 2022 und 2023 wieder deutlich reduziert. Diese Risikoquellen liegen nun auf den Plätzen 3 und 6.
Wohnsegment und Wirtschaftszentren wieder mit steigenden Immobilienpreisen
Nach dem Allzeittief im vergangenen Jahr werden im Wohnsegment wieder steigende Immobilienpreise erwartet. 81% der Teilnehmer rechnen damit, dass die Preise für Wohnimmobilien steigen werden. Die Preiserwartungen für Büro-, Verkaufs- und Gewerbeimmobilien sowie Spezialimmobilien verharren im negativen Bereich, obwohl sich die Preisindizes gegenüber dem Vorjahr signifikant verbessert haben.
Die positive Einschätzung der Umfrageteilnehmer zur Preisentwicklung spiegelt sich auch in den Grossregionen und Wirtschaftszentren wider. Hier liegen die Erwartungen für die Entwicklung der Immobilienpreise wieder weitgehend im positiven Bereich. Nur für St. Gallen, Lugano und Basel werden negative Preistendenzen erwartet. Das Umfrageresultat für Basel kann eine Folge der Regulierung des Wohnimmobiliensegments sein.
Sonderthema: Wohnraum
Zudem beklagen über 70% der Befragten, dass die Politik keine effektiven Mittel zur Verfügung stellt (wie beispielsweise effiziente Planungs- und Bewilligungsverfahren), damit der Nachfrageüberhang nach Wohnraum in den nächsten fünf Jahren abgebaut werden kann. Nur 4% der Befragten denken, dass die Politik dieses Problem aktiv bekämpft und der Nachfrageüberhang nach Wohnraum in den kommenden Jahren reduziert werden kann.
Sonderthema: Nachhaltigkeit
Die Regulierung von bezahlbarem Wohnraum stellt für mindestens 63% der Befragten ein Hindernis bei der Umsetzung ihrer ESG (Environmental, Social, Governance) Strategie und dem Erreichen der Nachhaltigkeitsziele bei Wohnimmobilien dar. Demgegenüber sind nur 11% der Teilnehmer der Meinung, dass die regulatorischen Eingriffe keinen Einfluss auf die Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele haben.
28% der Umfrageteilnehmer sind eher oder klar der Meinung, dass das Netto-Null-Ziel 2050 auf den derzeit definierten Absenkpfaden und den damit einhergehenden ESG-Massnahmen erreicht werden kann. Gegenüber zum Vorjahr entspricht dies einer Verbesserung um 10 Prozentpunkte. 30% der Umfrageteilnehmer sind nach wie vor klar der Meinung, dass das Netto-Null-Ziel für das Jahr 2025 nicht erreicht werden kann.
Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Ergebnisse des sresi® 2024
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