• Stefan Zumthor, Director |

Über alles betrachtet sticht insbesondere ins Auge, wie gut die Schweizer Leben-, Nicht-Leben- und Krankenzusatzversicherer die vergangenen zwei Pandemiejahre überstanden haben. Die Turbulenzen haben kaum Spuren in der finanziellen Lage hinterlassen. Die Versicherer stehen somit nach wie vor finanziell auf soliden Beinen und haben ihre Widerstandskraft unter Beweis gestellt.

Versicherungsbrache ist finanziell stabil

Dabei gelang es den Versicherern sowohl das Überschusskapital als auch die Solvenzquotienten (SST-Quotienten) zu erhöhen. Die SST-Quotienten erreichten gar neue Höchststände.

Zudem hat die Solvabilität in allen Marktsegmenten zugelegt. Vor allem Lebensversicherungen mit vormalig tieferer Solvenz haben einen markanten Sprung nach oben gemacht.

Geschuldet ist die robuste finanzielle Entwicklung unter anderem der Hausse an den Aktienmärkten zum Ende des vergangenen Jahres. Ausserdem haben einzelne Gesellschaften ihre Bilanzen mit gezielten Massnahmen verstärkt. Das ist eine gute Ausgangslage für das voraussichtlich nicht weniger turbulente Jahr 2022. 

Nur wenig Platz für strategische Themen und ESG

Darüber hinaus haben wir untersucht, ob und wie die Versicherer in den Berichten über strategische Belange, Ökosysteme oder ESG-Themen kommunizieren. Am offensten zeigen sich die Lebensversicherer, wobei es ESG-Themen nur in Einzelfällen in die «Berichte über Finanzanlagen» geschafft haben. Angesichts des breit vorhandenen Interesses wäre es sicher angebracht diesen Themen mehr Platz einzuräumen.

Fazit

Alles in allem befinden sich die Schweizer Versicherer nach zwei COVID-19-Jahren in einer finanziell robusten Verfassung. Mit diesem Polster ist die Branche gut gerüstet um das aktuell durch Inflationsängste und dem Krieg in der Ukraine erneut schwierig geworden Umfeld in Angriff zu nehmen. Fraglich bleibt indes, ob angesichts dieser widrigen Umstände die letztjährigen Höchststände wiederholt werden können.

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