Zur Unterstützung der verarbeitenden Industrie in den Ländern südlich der Sahara hat KPMG für einzelne Länder Informationen zu den geschäftlichen Rahmenbedingungen, regulatorischen Anforderungen, Anreizen und bestehenden Life-Sciences-Clustern zusammengestellt, die ein positives Umfeld für Anlagen in Herstellerbetriebe von pharmazeutischen Produkten, biologischen Präparaten und medizinischen Geräten bieten.
Der Bericht wurde im Dezember 2022 veröffentlicht. Dieser befasst sich mit Fragen, die für Biopharma- und Medtech-Unternehmen, auf der Suche nach Standorten für Betriebsstätten in afrikanischen Ländern südlich der Sahara, eine Rolle spielen.
Der Report entstand durch einen Desktop Research über einen Zeitraum von sieben Monaten. Dieser wurde von einem internationalen Team von KPMG-Experten für Standortauswahl und Biowissenschaften südlich der Sahara und in der Schweiz durchgeführt.
Wesentliches auf einen Blick
- Afrika zählt rund 340 lokale Hersteller von lebensrettenden Arzneien, Impfstoffen und Diagnostika, weniger als jede andere Weltregion. Sie befinden sich v.a. in Nordafrika, Südafrika, Nigeria und Kenia (China: 5'000, Indien: 10'500 Hersteller).
- Südlich der Sahara kämpfen die Länder daher mit mangelnder Resilienz und Abdeckung der Binnennachfrage nach Arzneien, Diagnostika und medizinischen Geräten.
- Verschiedene Landesregierungen südlich der Sahara sowie internationale Organisationen befürworten ausdrücklich Investitionen in Life-Sciences-Betriebstätten und sorgen für Verbesserungen des Geschäftsumfelds sowie Anreize für Biotech-, Pharma- und Medtech-Unternehmen, die planen, in dieser Region zu expandieren.
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Der Bau von Life Science Produktionsanlagen südlich der Sahara wird als entscheidender Faktor zur Stärkung der lokalen Gesundheitsökosysteme gesehen (auf Englisch).
Starke Gesundheitsökosysteme in Subsahara-Afrika aufbauen
Die Schaffung und Aufrechterhaltung eines widerstandsfähigen Ökosystems im Gesundheitswesen ist ein ehrgeiziges Unterfangen, selbst für Länder in der industrialisierten Welt. Für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen (LMIC) - wie die Länder Afrikas südlich der Sahara - stellt dies eine noch größere Herausforderung dar.
Der Aufbau einer lokalen Produktionspräsenz ist eine Möglichkeit, wie Hersteller von Biopharmazeutika und Medizinprodukten versuchen können, den Zugang zu Medikamenten und Geräten in LMICs zu verbessern.
Selbst wenn nur ein kleiner Teil der Produktionsprozesse (z. B. die Verpackung) in LMICs lokalisiert wird, kann dies erheblich zur Stärkung der lokalen Gesundheitsökosysteme beitragen.
Die lokale Produktion trägt auf folgende Weise zu den lokalen (Gesundheits-)Systemen bei:
- Schaffung von hochwertigen Arbeitsplätzen für lokal ausgebildete Wissenschaftler, Ärzte und Labormitarbeiter
- Verschiebung der Wahrnehmung des Gesundheitswesens von einem "Kostenfaktor" zu einem Werttreiber für die wirtschaftliche Entwicklung
- Verbesserung der Widerstandsfähigkeit und Verringerung der Importabhängigkeit bei (generischen) Medikamenten
- Anreize für die lokale Regierung, das allgemeine Geschäftsumfeld zu stärken, Vorschriften anzupassen, die Infrastruktur zu verbessern und in Bildung zu investieren, um Investitionen anzuziehen
- Stärkung der lokalen Versorgungsnetze und Verbesserung der Verfügbarkeit von unentbehrlichen Medikamenten, Impfstoffen, Diagnostika und medizinischen Geräten