Nachhaltigkeit ist in der Tat ein Thema, das im Spitalalltag noch nicht konsequent durchdekliniert ist. Wir machen bottom-up sehr viel, doch von einer umfassenden Sicht auf die Dinge sind wir noch weit entfernt.
Wir haben kürzlich die erste Hürde für eine ISO-14001-Zertifizierung genommen. Dabei mussten wir unter anderem sämtliche Maschinen und Geräte anhand ihres Stromverbrauchs analysieren und aufzeigen, wie wir den Energiebedarf reduzieren können. Das ist eine Riesenübung, denn unser Maschinenpark ist sehr gross.
Wir haben uns des Themas Nachhaltigkeit angenommen und in einer sehr breit geführten Diskussion Ziele definiert, was wir eigentlich erreichen wollen und wie wir dahin gelangen. Gerade auch in der Aussenkommunikation ist es wichtig, dass diese Ziele und Massnahmen keine Lippenbekenntnisse sind, sondern tatsächlich umgesetzt und gelebt werden. Der Antrieb muss aus einem inneren Selbstverständnis herauskommen und nicht vom Regulator oder Gesetzgeber aufgezwungen sein.
Nur ein kleines Beispiel: Eine Analyse unserer Abfallwirtschaft hat ergeben, dass pro Patient/in im Operationssaal eineinhalb 110-Liter-Säcke qualifizierter Abfall entsteht, der zur Wiederverwendung in den Kreislaufprozess zurückgeführt werden könnte. Heute werden diese Materialien undifferenziert als Abfall deklariert und verbrannt. Ein grosses persönliches Anliegen von mir ist aber auch der Umgang mit Lebensmittel in der Klinik.
Mir ist wichtig, dass wir hauptsächlich regionale Produkte verwenden und die Produzenten kennen. Und ganz viele gute Ideen und Anregungen kommen natürlich von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die wir gerne anhören. Diese Dynamik in dem Thema gefällt mir.