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Eine nachhaltige Ausrichtung der Unternehmenssteuerung gewinnt für Unternehmen immer mehr an Bedeutung und ist sowohl für Entscheidungsprozesse als auch für den wirtschaftlichen Erfolg essenziell. ESG-Themenstellungen in Einklang mit der Geschäftsstrategie zu bringen, stellt die Unternehmensführung jedoch vor Herausforderungen. Eine aktuelle Bestandsaufnahme liefert nun die Studie von KPMG Deutschland „Nachhaltig steuern“, für die 200 ESG-Verantwortliche aus Deutschland in verschiedenen Industriezweigen (u. a. Infrastruktur, Automotive, Industrieunternehmen) befragt wurden.

Wesentliche Erkenntnisse:

  • 67 % der Befragten bezeichnen die Vereinbarkeit von ESG-Aspekten mit der Geschäftsstrategie als die größte Herausforderung für ihr Unternehmen.
  • 63 % haben nachhaltigkeitsrelevante Themen bereits in der obersten Management-Ebene bzw. im Vorstand verankert.
  • 56 % der Teilnehmenden haben ausdefinierte KPIs zur Steuerung von Umweltaspekten etabliert.
  • 48 % fehlt es noch an Prozessen und durchgängigen Systemen, um ein vollumfängliches ESG-Reporting umzusetzen.
  • 47 % haben erkannt, dass sich durch das proaktive Management von ESG-Themen Wettbewerbsvorteile ergeben.

Strategischer Stellenwert von ESG-Themen nimmt zu

Rund jedes zehnte Unternehmen erfüllt bei nachhaltigkeitsbezogenen Themen nur die Mindestanforderungen der jeweiligen Stakeholder bzw. beschränkt seine diesbezüglichen Aktivitäten lediglich auf die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Immer häufiger sehen Unternehmen in der proaktiven Beschäftigung mit ESG-Aspekten jedoch einen klaren Wettbewerbsvorteil. Vor allem im Transport- und Logistikwesen ist diese Selbsteinschätzung deutlich ausgeprägt. ESG wird als Chance erkannt, Profitabilität und in weiterer Folge einen höheren Unternehmenswert zu generieren. In anderen Sektoren wie beispielsweise der Automobilbranche zeigt man sich hingegen eher zurückhaltend.

Digitalisierung als Enabler für mehr Transparenz

Die regulatorischen Anforderungen nehmen stetig zu. Zwar sammeln viele Unternehmen bereits seit längerer Zeit auch nicht-finanzielle Daten, diese sind im Realitycheck jedoch oftmals nur teilweise verwertbar (Bsp.: Doppelte Wesentlichkeit nach der CSRD). Um die Daten tatsächlich messbar, vergleichbar und damit letztlich transparent darstellen zu können, benötigt es einen systematischen Ansatz und eigens aufgestellte Prozesse zur ESG-Datenpflege. Die IT-Landschaft der Unternehmen ist dafür in vielen Fällen noch nicht optimal gerüstet. Die Studie zeigt: Bei mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen fehlen definierte und verbindliche Prozesse zur Datenpflege sowie eine systematische Verwaltung von ESG-Daten.