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Die wirtschaftspolitische Agenda des künftigen US-Präsidenten Donald Trump wird ab 2025 erhebliche Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeiten von Unternehmen im deutsch-amerikanischen Wirtschaftskorridor und darüber hinaus haben. In aktuellen Studien und detaillierten Analysen beleuchten wir, welche Konsequenzen ein veränderter Kurs in Washington haben könnte – und wie Unternehmen reagieren sollten.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zu den Auswirkungen von Donald Trumps Wirtschaftsplänen auf deutsche Unternehmen

Donald Trump beginnt im Januar 2025 seine zweite Amtszeit als US-Präsident. Sein Credo bleibt „America first“. Das bedeutet, dass die Agenda im Weißen Haus von den Themen dominiert wird, die nach Ansicht von Trump elementar für die nationalen Interessen sind. Die anvisierte wirtschaftspolitische Neuausrichtung in Washington kann für deutsche Unternehmen besonders folgenreich sein. Womit ist zu rechnen? Welche Vorbereitungsmaßnahmen gilt es jetzt schon zu treffen? Und wie sollten Unternehmen ihre Strategie anpassen, um weiterhin erfolgreich auf dem US-Markt agieren zu können? Wir zeigen die wichtigsten Details auf, kompakt und präzise.

Was ist das grundsätzliche Ziel von Donald Trumps Wirtschaftsagenda?

Donald Trump will den Standort USA stärken, indem er Unternehmenssteuern senkt und den nationalen beziehungsweise regionalen Markt für importierte Waren aus dem Ausland unattraktiver macht. Drastische protektionistische Maßnahmen auf Kosten langjähriger Handelspartner wie Deutschland sind wahrscheinlich. Außerdem plant Trump, diverse Sektoren, darunter den Energie- und Finanzsektor, zu deregulieren und ESG-Verpflichtungen auszusetzen.

Wie ist die Investitionslage deutscher Unternehmen in den USA aktuell?

15,7 Milliarden Euro haben deutsche Unternehmen im Jahr 2023 in den USA direkt investiert. Im Jahr zuvor waren es noch 8,2 Milliarden Euro. Ausschlaggebend für den Anstieg war der Inflation Reduction Act (IRA), ein Maßnahmenpaket der Biden-Administration zur Förderung klimafreundlicher Technologien. Deutsche Unternehmen waren für ihr USA-Geschäft bis zuletzt sehr zuversichtlich. In welcher Form der IRA unter Trump Bestand hat, ist äußerst fraglich.

Welche Konsequenzen hat die Trump-Agenda für den Standort USA?

Die angekündigten Unterstützungsmaßnahmen für die amerikanische Wirtschaft werten den Standort auf. Der Spitzensteuersatz für Unternehmen wurde in Trumps erster Amtszeit bereits von 35 auf 21 Prozent gesenkt. Nun stellte er Unternehmen, die in den USA produzieren, eine weitere Senkung auf 15 Prozent in Aussicht, während Importe massiv verteuert werden. Gleichzeitig könnte eine rigidere Migrationspolitik – ebenfalls angekündigt – den Fachkräftemangel verstärken. 

Welche Industrien in den USA werden unmittelbar besonders gestärkt, welche Industrien werden geschwächt?

Änderungen oder gar eine Aussetzung des IRA würden die nachhaltige Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft verlangsamen: Förderungen für erneuerbaren Energien fallen weg, „grüne“ Projekte könnten nicht mehr steuerlich begünstigt werden. Erdöl- und Erdgasprojekte werden unterdessen lukrativer. Zu erwarten ist außerdem, dass Technologieinvestitionen erheblich ansteigen, da etliche staatliche Einschränkungen wahrscheinlich wegfallen werden. 

Was heißt Trump 2.0 konkret für exportierende Unternehmen in Deutschland?

Donald Trump plant nicht zuletzt wegen des konstant hohen US-Handelsbilanzdefizits mit der EU die flächendeckende Einführung von Importzöllen in Höhe von 10 bis 20 Prozent. Sollte die EU auf die neuen finanziellen Hürden mit Vergeltungszöllen auf US-Importe antworten, würde Trump eigenen Aussagen zufolge sofort nachlegen: Sogar Zölle in Höhe von mehr als 100 Prozent seien denkbar. Das könnte einen eskalierenden Wettlauf von Handelsbeschränkungen auslösen, der auch dem Standort USA schaden wird. 

Welche Konsequenzen hat die Trump-Agenda für den Standort Deutschland?

Neue US-Zölle könnten laut Analysteneinschätzungen zu einem Wirtschaftsrückgang von 1 bis rund 1,5 Prozent in Deutschland führen. Eine Rezession wäre dann unausweichlich. Möglich ist zudem, dass US-Unternehmen geplante Investitionen in Deutschland zurückstellen oder ganz unterlassen, da sich die Rahmenbedingungen auf dem Heimatmarkt verbessern. Deutschland ist für US-Investitionen in eher traditionellen Industrien aktuell bereits kein priorisierter Standort mehr und die Relevanz könnte noch einmal sinken. Anders ist dies aber hinsichtlich neuer Geschäftsfelder, die in Anbetracht der großen Transformationen in Deutschland entstehen. Hier fanden zuletzt gerade aus den USA Milliarden-Euro-schwere Greenfield-Investitionen in Data Center, Microchip-Fabriken und hochmoderne Produktionsstätten für pharmazeutische Produkte statt.

Was sollten Unternehmen im deutsch-amerikanischen Korridor jetzt tun?

Es ist jetzt essenziell, exportlastige US-Geschäftsstrategien zu überprüfen. Geschäftsmodelle, die beispielsweise ausschließlich auf dem Warenexport in die USA basieren, könnten künftig die Wettbewerbsfähigkeit massiv einschränken. Um den Zugang zum US-Markt zu kompetitiven Preisen zu sichern, kann der Aufbau von Produktionskapazitäten vor Ort erforderlich werden. Die Wertschöpfungskette sollte weiter regionalisiert werden – aber auch Desinvestitionen könnten sinnvoll werden. 

Welche mittelbaren Folgen hat die Trump-Agenda außerdem für international tätige deutsche Unternehmen?

China ist besonders im Visier von Trump. Er unterstellt der wachsenden Großmacht unfaire Wirtschaftspolitik auf Kosten der USA. Es ist nicht auszuschließen, dass Trump das Aufrechterhalten derzeitiger Handelsverflechtungen zwischen den USA und Europa an die EU-Gefolgschaft im Engagement gegen chinesische Produktions- und Exportstärke koppelt. China ist für deutsche Unternehmen wiederum von ebenso großer Bedeutung wie die USA und ein Verzicht auf einen der beiden Märkte keine Option.

Wie nachhaltig ist der geplante Richtungswechsel der US-Wirtschaftspolitik?

Donald Trump hat die Mittel, um auch weitreichende Maßnahmen umzusetzen, denn sowohl das US-Repräsentantenhaus als auch der US-Senat sind ab 2025 unter republikanischer Führung. Zudem ist er jetzt besser vorbereitet als bei seiner erstmaligen Wahl. Es ist deswegen denkbar, dass schnell strukturelle, tiefgreifende Veränderungen vorgenommen werden, die nach dem Ende seiner zweiten Amtszeit auch nur mit großen Mühen rückabgewickelt werden können. Das von einer protektionistischen Weltanschauung geprägte Umlenken weltweiter über Jahrzehnte gewachsener Handelsströme hätte besonders für die exportorientierte deutsche Wirtschaft schwerwiegende langfristige Konsequenzen.

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