Die Mehrheit der in Deutschland tätigen Fertigungsunternehmen verfügt über globale Liefernetzwerke, weltumspannende Vertriebsorganisationen und strategisch angesiedelte Produktions- und Servicestandorte. Diese zum Teil sehr komplexen Wertschöpfungsnetzwerke erfordern eine kontinuierliche Beobachtung der Beschaffungs- und Absatzmärkte samt der Entwicklung aller relevanten Rahmenbedingungen, um wirksame Maßnahmen zur Minimierung von Risiken ergreifen zu können.
Resilienz-Effizienz-Dilemma
Flexible Produktlebenszyklen, wachsender Variantenreichtum und ein steigender Kosten- und Wettbewerbsdruck prägen die produktions- und fertigungsorientierten Risiken der Branche bereits seit Jahren. Aktuell erlebt die Branche zudem, dass durch geopolitische und globalwirtschaftliche Schocks die weltweiten Lieferketten heftig durcheinandergeraten. Die daraus resultierenden Lieferengpässe, Produktionsausfälle und hochvolatilen Logistik- und Rohstoffpreise stürzen die Fertigungsunternehmen in ein Resilienz-Effizienz-Dilemma. Der Aspekt der „Aufrechterhaltung des Produktionsbetriebes“ (Business Continuity) gewinnt eine nie geahnte Bedeutung, denn langfristige Lieferverträge, Pufferbestände im Lager oder Dual-Sourcing-Strategien können die Versorgungssicherheit erhöhen, wirken sich aber gleichzeitig meist auch die Margen aus.Insbesondere die deutlich gestiegenen Energiepreise wirken sich auf nahezu alle Wirtschaftszweige aus und verteuern die Produktion und Verarbeitung in der deutschen Wirtschaft - sowohl für Kunden als auch für Partner der Branche.
Weitere Herausforderungen entlang der Lieferkette erwarten die Fertigungsunternehmen durch gestiegene Anforderungen an die zu erfüllenden Sorgfaltspflichten zur Einhaltung der Menschenrechte, schärfere Klimaschutzgesetze und Rechtsverordnungen zur Energieeinsparung.
Serjoscha Keck
Partner, Head of Industrial Manufacturing, Leiter Steuerregion Hannover/Bielefeld/Münster
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Doppelte Transformation: Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Versorgungssicherheit und die Resilienz der Lieferketten haben gegenwärtig die höchste Priorität bei den Entscheidenden. Fertigungsunternehmen wollen künftig agiler sein, um schneller auf Veränderungen reagieren und entsprechende Entscheidungen treffen zu können. Die Digitalisierung kann hierbei einen entscheidenden Beitrag leisten. Denn im Ergebnis zeigt sich, dass Pandemie, Nachhaltigkeitsanforderungen und Geopolitik die Führungskräfte dazu bewegen, sich noch stärker als bisher auf eine doppelte Transformation zu konzentrieren: intelligente Digitalisierung und die Fokussierung auf ökologische, soziale und Governance-Ziele (ESG). Getrieben durch den Fachkräftemangel und die zunehmenden Erwartungen von Arbeitnehmer:innen, Kund:innen und Investor:innen werden Investitionen in entsprechende Technologien notwendig, um die Erfüllung der Zielvorgaben sichtbar, messbar und kontrollierbar zu machen.
In Zeiten vieler neuer geostrategischer Spannungen und fehlender politischer Lösungen für ältere Krisenherde stellt sich mehr denn je die Frage nach der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung unternehmerischen Handelns.
Die Spezialist:innen von KPMG unterstützen Sie dabei, die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen in Ihrem Wertschöpfungsnetzwerk zu meistern. Unsere Kunden profitieren von der langjährigen, branchenspezifischen Erfahrung unserer Expert:innen sowie der engen Zusammenarbeit unserer verschiedenen Servicebereiche.
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