ESG-Daten erweitern das bestehende Datenspektrum der Banken erheblich

Durch den weiter steigenden regulatorischen Druck und steigende Stakeholderanforderungen werden traditionelle Bankdaten um wichtige Aspekte aus dem ESG-Bereich (Umwelt, Soziales und Governance) erweitert. Das betrifft sowohl die bestehenden Finanz-, Portfolio- und Risikodaten, als auch die Daten, die sich auf den eigenen operativen Bankbetrieb beziehen. Diese Daten unterscheiden sich durch das breite Spektrum in ihrer Natur erheblich von den traditionellen Daten. Aktuell werden diese Daten sowohl von internen als auch von externen Quellen bezogen, und sie sind zum heutigen Zeitpunkt noch wenig standardisiert und unterliegen einer ständigen Weiterentwicklung in Bezug auf Vorschriften und Berichtspflichten. Eine notwendige Integration dieser zum Teil neuartigen Daten in die bestehende Datenlandschaft stellt Banken vor große Herausforderungen. Mithilfe eines etablierten Vorgehensmodells im Bereich des ESG-Datenmanagements ist der CDO befähigt, die ESG-Datenflut zu meistern und so die ESG-Daten als Teil seines Verantwortungsbereiches zu verstehen.

Der CDO kann sich durch ESG auch tiefer in die Frage der Datenbeschaffung verankern und seine eigene Produktpalette sowie seinen Geltungsbereich erweitern

Durch die komplexen Herausforderungen, die durch die ESG-Daten entstehen, entwickelt sich auch das Rollenverständnis des CDO weiter. Denn es ist nicht mehr nur von Relevanz, bestehende Bankdaten zu kartographieren und qualitativ hochwertig bereitzustellen, sondern auch neuartige ESG-Daten zu beschaffen, die aktuell nicht in den Banksystemen vorhanden sind und teilweise auch eine Transferaufgabe für die Kunden darstellen. Diese „neuen“ Daten müssen nicht nur in die bestehende Datenarchitektur und Datenbeschaffung integriert und mit diesen harmonisiert werden, sondern auch den wichtigen Abnehmern innerhalb einer Bank zur Verfügung gestellt werden. Bei der hohen Anzahl an Möglichkeiten, die es für die ESG-Datenbeschaffung gibt, ist es somit von großer Bedeutung, die richtigen Nachhaltigkeitsdaten und ihre Beschaffungskanäle innerhalb des Datenökosystems zu identifizieren und die Nachhaltigkeitsdaten mithilfe einer auf die Bank ausgerichteten Beschaffungsstrategie für die richtigen Abnehmer innerhalb der Bank bereitzustellen. Genau diese Aufgabe kann der CDO bereits jetzt mithilfe der vorhandenen Fähigkeiten und Expertisen im Bereich Datenmanagement bestmöglich lösen und sein Aufgabenspektrum sowie seine Rolle in Bezug auf die ESG-Komponenten kontinuierlich weiterentwickeln.

Der Einsatz neuartiger Technologien befähigt den CDO in seiner Rolle als Owner der ESG-Daten

Die Erhebung neuartiger ESG-Daten sowie deren Integration in bestehende Strukturen benötigt innovative Ansätze. Der CDO hat somit die Chance, seine Rolle im Bereich der ESG-Daten durch den Einsatz von neuartigen Technologien im Bereich der Cloud- und IT-Lösung optimal ausführen. Diese neuartigen Technologien beinhalten bespielweise die Nutzung von künstlicher Intelligenz, um eine Datenextraktion von Nachhaltigkeitsdaten aus öffentlichen Quellen zu gewährleisten. Aber auch der Einsatz von Cloud-Plattformen ermöglicht die Zusammenführung der Nachhaltigkeitsdaten aus verschiedenen Quellen, wodurch die Möglichkeit einer Datenbereitstellung und Datenanalyse in Echtzeit geschaffen wird. ESG-Daten können somit effizienter beschafft und innerhalb der Bank in den notwendigen Prozessen verarbeitet werden. Damit sind Banken bestens ausgestattet, um diese Daten in Entscheidungs- und Steuerungsprozesse einzubinden. 

Die heutige Rolle des CDO zeigt deutlich, dass dieser für die ESG-Transformation in Banken eine zentrale Funktion einnehmen kann. Umso wichtiger ist es, dass sich der CDO frühzeitig in Nachhaltigkeitsfragen und damit verbundene strategische Entscheidungen einbringt. Nur so kann er seine Rolle stärken und ESG-Daten effektiv in seinen Verantwortungsbereich integrieren. Dies ermöglicht es Banken, sich optimal auf ihre eigene Nachhaltigkeitstransformation vorzubereiten und die steigenden Anforderungen an Transparenz und Nachhaltigkeit erfolgreich zu bewältigen.

Die Rolle des Chief Data Officer (CDO) gewinnt im Finanzsektor immer mehr an Bedeutung. Insbesondere in traditionellen Banksteuerungsdimensionen wie Finanzen und Risiko ist der CDO tief verankert. Doch gerade im Kontext von Nachhaltigkeit wird das Potenzial dieser Rolle noch nicht vollständig ausgeschöpft. In der Tat findet eine Integration von ESG-Daten in den Verantwortungsbereich eines CDO heute kaum oder überhaupt nicht statt. Dabei ist die Rolle des CDO im Rahmen der Nachhaltigkeitstransformation bei Banken nicht nur notwendig, sondern bietet auch neue Chancen, die eigene Position innerhalb der Banken zu stärken. Banken stehen derzeit vor einem großen „ESG-Datendschungel“, den der CDO durch seine Erfahrungen bestmöglich handhaben kann. 

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