Die Wirtschaft wird derzeit von einer Vielzahl an Entwicklungen fundamental verändert. Unter dem Begriff ESG (Environment, Social, Governance) fassen Unternehmen, Institutionen und Gesellschaft ein breites Spektrum dieses Wandels in Richtung einer nachhaltigeren und sozial gerechteren Zukunft zusammen. Unsere Studie "Nachhaltig steuern" hat auf Basis von Selbsteinschätzungen von Unternehmen aus vier Industrien (Automobilindustrie, Fertigungsindustrie, Infrastrukturbranche sowie Transport- & Logistiksektor) untersucht, wie sich diese auf den Wandel vorbereiten.
ESG-Themen haben großes Potenzial für die Automobilindustrie
Auch, wenn die Themen Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit bereits vielfach umgesetzt werden und die entsprechende Regulierung immer umfangreicher wird - die ESG-Aspekte bieten noch viel Potenzial für die Automobilindustrie. Trotzdem bezeichnen lediglich 40 Prozent der Befragten das Ambitionslevel ihres Unternehmens hinsichtlich ESG-Themen als proaktiv und managen vorausschauend Chancen und Risiken, um sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Auch bei der Verankerung der ESG-Verantwortlichkeit in der obersten Managementebene gibt es noch Handlungsbedarf: Nur die Hälfte der befragten Unternehmen gibt an, dass nachhaltigkeitsrelevante Themen in ihrem Unternehmen in der C-Level- und Vorstandsebene angesiedelt sind.
Datengetriebene Steuerung der ESG-Maßnahmen als Ziel
Die Umsetzung von ESG in Unternehmen der Automobilindustrie wird vielfach durch fehlende KPIs zur Steuerung von Nachhaltigkeitsaspekten erschwert: Lediglich 46 Prozent der befragten Unternehmen verfügen über geeignete KPIs zur Steuerung von Umweltthemen, in noch geringerem Maße ist ein abgestimmtes KPI-Set zum Management von Governance- oder sozialen Aspekten vorhanden.
Goran Mazar
Partner, EMA & German Head of ESG
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft