Barcode für die Buchhaltung: Die Finanzkommunikation mittels "eXtensible Business Reporting Language" (XBRL) eröffnet den Unternehmen neue Möglichkeiten, ihre Kosten zu reduzieren und gleichzeitig ihre Effektivität zu steigern. Seit 2012 besteht die Pflicht zur elektronischen Steuerbilanz „E-Bilanz“, die auf XBRL zurückgreift.

Bei XBRL handelt es sich um einen Standard für die Erstellung, Verbreitung und Auswertung von Finanzinformationen, entwickelt von nationalen XBRL-Organisationen. Der XBRL-Standard kennzeichnet die Inhalte der Buchführung vergleichbar mit Barcodes auf Etiketten, sodass die Informationen in Rechnungslegungsdokumenten eine eindeutig nachvollziehbare Datenstruktur erhalten.

Finanzkommunikation mittels XBRL erlaubt eine automatisierte Datenverarbeitung auf dem gesamten elektronischen Übertragungsweg. XBRL greift auf sogenannte Taxonomien zurück, die sich vereinfacht als eine Art Lexikon aller Zuordnungsmöglichkeiten von Daten innerhalb eines Rechnungslegungsstandards (IFRS, UGB, Steuerrecht) beschreiben lassen.

Kostensenkung durch XBRL

Schnellere Datenaufbereitung: XBRL bietet für die Rechnungsleger aber auch den entscheidenden Vorteil der Kostensenkung. Durch die Aufbereitung von Daten in einem Format lassen sich unterschiedliche Ausgabeberichte generieren: Bspw zur kostengünstigen Veröffentlichung oder zur Weitergabe an Kreditinstitute oder Geschäftspartner.

Neben der Nutzung elektronischer Validierungsroutinen zur Gewährleistung der Vollständigkeit und Richtigkeit der Daten können Unternehmen durch den Einsatz von XBRL manuelle Abstimmtätigkeiten oder zeitaufwändige Konten- und Datenzuordnungen vermeiden. Damit setzen sie Ressourcen frei und gewährleisten eine deutlich zügigere Datenaufbereitung.

Im Konzern kann XBRL die Funktion eines Standard-Konten- und Analyserahmens übernehmen, der die aufwändige Vereinheitlichung von EDV-Strukturen entbehrlich machen kann. XBRL-Daten konsolidierter Gesellschaften können ohne Befüllung von Berichtspaketen direkt in das Konsolidierungstool der Konzernobergesellschaft übertragen bzw vom Beteiligungscontrolling ausgewertet werden.

Vorteile auch im Hinblick auf die externe Unternehmensanalyse

Eine einheitliche Sprache: Auch für externe Informationsempfänger wie etwa Analysten, Banken oder Ratingagenturen, die eine sehr große Anzahl von Abschlüssen unterschiedlicher Rechnungsleger verarbeiten, hat XBRL klare Vorteile: Alle ankommenden Daten haben stets einen identischen logischen Aufbau und können ohne weitere manuelle Aufbereitung in die jeweiligen Auswertungssysteme übernommen werden.

Für die Verbreitung von XBRL gibt es international breite Unterstützung. So ist XBRL in den USA seit Juni 2009 verpflichtender Standard für SEC-Filings im EDGAR Datenbank-System. Foreign Private Issuer haben ihre IFRS Abschlüsse seit 15.06.2011 im XBRL-Format offenzulegen.

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