SREP 2.0
SREP 2.0
Die neue Säule 2-Überwachung betrifft alle österreichischen Banken und Sparkassen. Wir helfen Ihnen, sich bestmöglich vorzubereiten.
Die neue Säule 2-Überwachung betrifft alle österreichischen Banken und Sparkassen.
Europäische SREP-Guideline
Uneinheitliche Regelungen: Der bankaufsichtliche Überprüfungs- und Überwachungsprozess (Supervisory Review and Evaluation Process, SREP), die sog. Säule 2-Überwachung, wurde im Jahr 2006 mit dem Regelwerk Basel II eingeführt. Kodifiziert wurde SREP in der Europäischen Union durch Richtlinien, die in die unterschiedlichen Bankenaufsichtsgesetze der Länder überführt wurden. Die Folge: Bislang verlief die Säule 2-Überwachung in der EU wenig harmonisch.
Neue Richtlinien für die Eurozone
Gleiches Recht für alle: Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA will das nun ändern. Im Dezember 2014 wurden die “Guidelines on Common Procedures and Methodologies for the Supervisory Review and Evaluation Process“ veröffentlicht. Die Richtlinien gestalten die aufsichtsrechtliche Prüfungspraxis aus und werden von den Aufsehern der EZB sowie der FMA und OeNB seit 2016 angewendet.
Die EBA-Guidelines sehen zukünftig folgendes für Banken vor: Eine Analyse des Geschäftsmodells, eine Überprüfung der Governance- und Kontrollstrukturen sowie eine Bewertung der Risiken für Kapital, Liquidität und Funding. Die EZB als die relevante Aufsichtsbehörde der Euro-Staaten folgt der EBA-Methode weitgehend und hat bereits eine einheitliche Säule 2-Überwachung für die direkt von ihr beaufsichtigten Banken eingerichtet. Auch die FMA als nationale Aufsichtsbehörde wird der EBA-Methodik folgen. Sicher wird der Wandel nicht schlagartig, sondern schrittweise erfolgen. Die Experten von KPMG erwarten jedoch, dass Kapitalaufschläge unter der Säule 2 und zB die Kapitalisierung von Zinsänderungsrisiken im Bankbuch, bereits 2016 zu sehen sein werden. Damit erreicht der europäische SREP in diesem Jahr alle Banken und Sparkassen in Österreich.
Unterschiede zum bekannten Ansatz
Im Unterschied zum bislang in Österreich bekannten Ansatz kennt der Europäische Ansatz neue Elemente: Dazu gehören zB die umfangreiche Analyse des Geschäftsmodells (ein Schwerpunkt der EZB für 2016) oder auch die Erwartungen hinsichtlich eines integrierten Risikomanagement-Prozesses für Liquidität und Funding (Internal Liquidity Adequacy Assessment Process, ILAAP). Außerdem ist der SREP quantitativer ausgerichtet und arbeitet mit umfangreichen Daten: Aufsichtsintern werden zB von der EZB sog „Challenger-Modelle“ eingesetzt, mit deren Hilfe die bankinternen Rechnungen der Finanzinstitute hinterfragt werden. Auch wenn dies nur der Startpunkt der investigativen Arbeit der EZB ist – es sollte nicht unterschätzt werden, welchen Ersteindruck das Institut durch die Analyse der „Challenger-Modell“-Ergebnisse etwa hinsichtlich Methodenreife und Datenqualität beim Aufseher hinterlässt.
Determinanten des Ergebnisses
Das endgültige Ergebnis der SREP-Überwachung wird bestimmt durch die Überprüfung umfangreicher Dokumentationen (zB zur internen Governance, der ICAAP- oder auch ILAAP-Berichte), durch die Ergebnisse von Aufsichtsgesprächen und Workshops und nicht zuletzt durch die Ergebnisse der Vor-Ort-Prüfungen. Im Ergebnis führt die neue Säule 2 in der Regel zu aufsichtlich vorgegeben Kapitalzuschlägen – auch hier unterscheidet sich der Europäische Ansatz von dem in Österreich bekannten.
KPMG Expertise
Bestmögliche Vorbereitung mit KPMG: Um den neuen Ansatz der EZB zu begleiten, empfiehlt sich für Banken aller Sektoren, zunächst den organisatorischen Rahmen zu schaffen und SREP multidisziplinär (Risiko, Finanzen, regulatorischen Reporting etc) zu begleiten. Auch sollten interne Prozesse und Vorgehensweisen sowie die vorhandene Dokumentation gesichtet und mit den neuen Anforderungen der Aufseher abgeglichen werden. Zudem ist es sinnvoll, das bestehende Projektportfolio im Hinblick auf die Anforderungen der neuen Säule 2 zu überprüfen, um Synergien – zB mit Blick auf Sanierungs- und Abwicklungsplänen oder Arbeiten zur Risikodatenaggregation – zu identifizieren und möglicherweise überholte Vorhaben einzustellen. Unsere Experten unterstützen Sie dabei, Ihr Institut auf die neuen Herausforderungen vorzubereiten.
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