• 1000

Deutschland ist nach den Vereinigten Staaten, China und Japan die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt und die größte Volkswirtschaft in Europa. Es ist die drittgrößte Exportnation der Welt: mit 70% trägt der Dienstleistungssektor den größten Teil zum Bruttoinlandsprodukt des Landes bei.

Key economic facts Dashboard

Deutschland könnte Rezession erspart bleiben

Die Weltwirtschaft wird die Folgen des Kriegs in der Ukraine und die weiterhin hohe Inflation etwas besser verkraften als zunächst befürchtet. In Deutschland soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2023 zwar nur noch um 0,1% wachsen – das ist allerdings eine Anhebung der Schätzung um 0,4%-Punkte. Im kommenden Jahr soll die Wirtschaft in Deutschland dann um 1,4% wachsen – das sind 0,1%-Punkte weniger als zuvor erwartet. Entgegen früheren Prognosen könnte Deutschland doch eine Rezession vermeiden.

Zahlreiche Risiken wie eine weitere Verschärfung der Corona-Situation in China, eine Eskalation des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und eine Schuldenkrise aufgrund der strengen Geldpolitik der Zentralbanken hätten allerdings eine Verschlechterung der Weltwirtschaft zu Folge.

Weitere Einblicke in die globalen Wachstumsaussichten, Herausforderungen und Bedrohungen bietet unser Global Economic Outlook. Die Sicht von mehr als 1.300 CEOs auf die künftige weltwirtschaftliche Entwicklung und weitere spannende Themen wie Technologie, Personal und ESG zeigt unser CEO Outlook.

Stärkster Einbruch deutscher Exporte seit Pandemie-Beginn

Die deutschen Exporte sind im Dezember 2022 deutlich gesunken. Der Rückgang gegenüber November betrug kalender- und saisonbereinigt 6,3%. Es ist der kräftigste Rückgang seit dem Einbruch zu Beginn der Corona-Pandemie.

Im Gesamtjahr 2022 stiegen die Exporte Europas größter Volkswirtschaft im Vergleich zum Vorjahr um 14,3% auf 1,56 Billionen Euro. Die Importe stiegen um 24,3% auf einen Wert von 1,49 Billionen Euro.

Die Zuwächse beruhten "zu einem großen Teil auf Preiseffekten", kommentierte die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) die Zahlen. Wie bei der Inflation sei die Entwicklung vor allem auf die steigenden Energiepreise zurückzuführen.

Die Exportbilanz des vergangenen Jahres falle "weniger gut aus, als es scheint", sagte Tanja Gönner, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI).

Der einst hohe deutsche Exportüberschuss hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert und lag 2022 bei weniger als 80 Milliarden Euro. Nach Angaben von Destatis ist dies der niedrigste Wert seit dem Jahr 2000 und der fünfte Rückgang in Folge.

Inflation verharrt auf hohem Niveau

Die Inflation in Deutschland ist auch zu Jahresbeginn hoch geblieben. Die Verbraucherpreise stiegen im Januar um durchschnittlich 8,7% im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Der Zuwachs geht wohl in erster Linie darauf zurück, dass im Januar wieder volle Abschlagszahlungen durch die Gas- und Fernwärmeverbraucher zu zahlen waren. Zudem gab es keine weiteren Ermäßigungen, sondern leichte Preiserhöhungen bei Kraftstoffen. Lediglich Heizöl habe im Energiebereich für eine leichte Entlastung gesorgt.

Auch im Februar könnte die Inflationsrate noch einmal hoch ausfallen. Ein nachhaltiger und deutlicher Rückgang der Teuerung sei ab März zu erwarten, wenn Gas- und Strompreisbremsen greifen würden.

Arbeitsmarkt bleibt stabil

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar auf 2,62 Millionen angestiegen. Das sind 162.000 mehr Menschen ohne Job als noch im Dezember und 154.000 mehr als im Januar 2022. Die Arbeitslosenquote kletterte damit im Vergleich zum Vormonat um 0,3%-Punkte auf 5,7%. Der Anstieg sei "jahreszeitlich üblich". Zu Jahresbeginn habe die Nachfrage nach Arbeitskräften zwar leicht nachgelassen, insgesamt zeige sich der Personalbedarf aber stabil auf vergleichsweise hohem Niveau.

Zuwanderung führt zu Rekordbevölkerung

Noch nie lebten am Ende eines Jahres so viele Menschen in Deutschland. Eine starke Zuwanderung hat Ende 2022 die Bevölkerung auf mehr als 84 Millionen wachsen lassen. Gegenüber dem Jahresende 2021 nahm die Bevölkerungszahl um 1,1 Millionen zu. Ursache des starken Wachstums sei eine Nettozuwanderung auf Rekordniveau, unter anderem durch Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Neben der starken Zuwanderung der Ukraine-Flüchtlinge habe auch die Zuwanderung von Menschen anderer Nationalitäten deutlich zugenommen.

Nach der aktuellen Schätzung kamen 1,42 bis 1,45 Millionen Menschen mehr nach Deutschland, als ins Ausland fortzogen. Damit war die Nettozuwanderung 2022 mehr als viermal so hoch wie im Vorjahr (329.163) und so hoch wie noch nie seit Beginn der Zeitreihe 1950.

Sie interessieren sich für den deutschen Markt und möchten mehr über den Wirtschaftsstandort Deutschland erfahren? Bleiben Sie auf dem Laufenden mit unserem vierteljährlich erscheinenden "Business in Germany"-Newsletter!

Sehen Sie jetzt: Der Wirtschaftsstandort Deutschland beim KPMG International Business Summit 2022

Podcast

Ihre Ansprechpersonen

Mein Profil

Speichern Sie Inhalte, verwalten Sie Ihre Bibliothek und teilen Sie die Inhalte mit Ihrem Netzwerk.

So kontaktieren Sie uns