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Manche Deutsche genießen ein Privileg. Sie haben entweder eine Green Card für die USA, also eine dauerhafte Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. Oder sie besitzen sogar neben der deutschen noch die amerikanische Staatsbürgerschaft, die das ebenso ermöglicht wie eine unkomplizierte Einreise. Beides ist aber mit einigen steuerlichen Verpflichtungen verbunden. 

Welteinkommensbesteuerung: Steuerliche Pflichten für US-Bürger und Green Card Inhaber

Denn die USA besteuern ihre Bürger auf Basis ihres Welteinkommens, unabhängig vom Wohnort  - auch wenn sie keine Einkünfte oder Vermögen in den USA haben. Das heißt: Deutsche mit Green Card oder zusätzlicher US-Staatsbürgerschaft, die nicht in den USA leben, müssen trotz Doppelbesteuerungsabkommen mit teilweise erheblichen Steuerbelastungen rechnen. Aber auch ohne Steuerlast ist der Aufwand der US-Steuererklärungserstellung nicht zu unterschätzen. Umfangreiche Erklärungs- und Offenlegungspflichten bezogen auf das weltweite Vermögen und Einkommen sorgen dafür, dass so privilegierte Deutsche mit dem Gedanken spielen, ihre US-Staatsbürgerschaft oder die Green Card aufzugeben. Doch hier ist einiges zu beachten. Wer die US-Staatsbürgerschaft oder die Green Card aufgeben möchte, muss zunächst den Steuerpflichten der vergangenen fünf Jahre nachgekommen sein. Dies gilt auch für Personen, die im Ausland leben und arbeiten. Wer diese Abgabepflicht vernachlässigt hat, muss mit hohen Strafen rechnen.

Expatriation Tax: Wegzugsteuer bei Aufgabe der US-Staatsbürgerschaft

Durch die Abgabe der Staatsbürgerschaft wird die „Expatriation Tax“ fällig. Diese Wegzugsteuer wird auf das gesamte Vermögen der betroffenen Person erhoben. Es gibt aber Ausnahmen wie den Besitz einer anderen Staatsbürgerschaft von Geburt an oder die Aufgabe der US-Staatsbürgerschaft vor dem 18. Geburtstag. Die Berechnung der Expatriation Tax orientiert sich am Nettovermögen in Dollar und gilt für alle Vermögenswerte. Auch Green Card Holder können davon betroffen sein. Zur finalen Aufgabe der US-Staatsbürgerschaft gehört zudem die Abgabe einer letzten US-Steuererklärung. Die US-Staatsbürgerschaft oder eine Green Card haben also positive wie negative Effekte. Ihre Aufgabe muss wohl überlegt sein. 

Der KPMG Steuertipp