Kurzfristiges Arbeiten im Ausland – vielen als Workation bekannt – ist in vielen deutschen Unternehmen längst etabliert. Immer mehr Arbeitgeber entwickeln aktuell darüberhinausgehende Strategien, um Mitarbeitenden auch das langfristige oder permanente Arbeiten außerhalb Deutschlands zu ermöglichen. Das zeigt das Ergebnis unserer Umfrage mit mehr als 300 teilnehmenden Unternehmen. Die Ergebnisse werden ergänzt durch die Erfahrungen unser Expertinnen und Experten aus der Beratungspraxis.
Fachkräftemangel als Treiber
Der wichtigste Grund für häufigeres langfristiges oder permanentes Arbeiten aus dem Ausland ist laut Umfrage der Fachkräftemangel. Viele Unternehmen versuchen mit flexiblen Lösungen, ihre Attraktivität als Arbeitgeber im Kampf um die besten Talente zu erhöhen. Es geht also nicht mehr in erster Linie um ein „Goodie“ für Mitarbeitende, um die Work-Life-Balance zu steigern. Vielmehr bewerten viele Arbeitgeber diese Optionen mittlerweile als strategische Notwendigkeit.
Es fehlt oft an klaren Regelungen und Prozessen
Trotz des Wunsches, das langfristige Arbeiten aus dem Ausland zu ermöglichen, läuft in vielen Unternehmen die Umsetzung noch nicht reibungslos. Vielmehr entstehen hier neue Hürden, insbesondere in den Bereichen Compliance, Arbeitsorganisation, HR und Unternehmenskultur.
Hinzu kommt, dass die Genehmigungsverfahren für die erweiterten Remote-Work-Modelle in vielen Unternehmen noch nicht ausgereift sind. Viele Arbeitgeber verweisen laut Umfrage darauf, dass etablierte Prozesse und Policies fehlen.
Dabei betonen unsere Expertinnen und Experten, auch basierend auf ihren Erfahrungen aus der Praxis: Wenn die verschiedenen Stakeholder im Unternehmen, darunter Tax, HR und das Business, am gleichen Strang ziehen, lassen sich Kosten, administrativer Aufwand und rechtliche Risiken deutlich minimieren.
Dr. Tobias Preising
Partner, Tax, Global Mobility Services
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft