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Die aktuelle Energiepolitik ist stark geprägt durch den Klimawandel und die Energiewende, die für die Reduktion anthropogener ⁠Treibhauseffekte erforderlich ist⁠. Für ihr Gelingen sind Energieeffizienz und Energiesparen unverzichtbar. Daher hat die Bundesregierung mit der Verabschiedung des Energieeffizienzgesetzes ein verbindliches und ambitioniertes Ziel gesetzt: Der Endenergieverbrauch Deutschlands soll im Vergleich zum Jahr 2008 bis zum Jahr 2030 um mindestens 26,5 Prozent gesenkt werden. Laut Auswertung des Umweltbundesamts wurde bis zum Jahr 2022 eine Einsparung von 9,1 Prozent erzielt. Folglich müsste die Reduktion des Endenergieverbrauchs ab jetzt mit einer mehr als dreifachen Geschwindigkeit voranschreiten, um das gesetzte Ziel bis 2030 zu erreichen.

Industrieunternehmen: wirtschaftlicher und klimaverträglicher Betrieb

Die Industrie als einer der energieintensiven Sektoren innerhalb der deutschen Wirtschaft steht somit vor einer umfassenden Energietransformation. Diverse bewährte und über Jahrzehnte aufgebaute Geschäftsmodelle und Produktionsprozesse müssen neu gedacht und an zukünftige Anforderungen angepasst werden. Komplexe Kostenstrukturen, dynamische Preisentwicklungen und steigende CO₂-Preise für fossile Brennstoffe stellen eine zusätzliche Belastung für Unternehmen dar. Einen wirtschaftlichen und klimaverträglichen Betrieb gewährleisten, der außerdem den regulatorischen Anforderungen gerecht wird, wird für die nähere Zukunft die zentrale Herausforderung für Unternehmen sein.

Energietransformation Grafik

Konzepte zur Energieeffizienz

Unternehmens- und standortspezifische Energieeffizienzkonzepte identifizieren endenergetische Einsparpotenziale. Sie sind nicht nur die Basis der nachhaltigen Energiebereitstellung, sondern auch einer verlässlichen Energie- und Nachhaltigkeitsstrategie. Die Ausarbeitung dieser Konzepte besteht aus drei Phasen:

Analyse des Ist-Zustands Grafik

Die Analyse des Ist-Zustands ist der entscheidende erste Schritt beim Erarbeiten von Energieeffizienzkonzepten: Einsparpotenziale und Ineffizienzen können erst identifiziert werden, wenn ein hinreichendes Verständnis der aktuellen Energienutzung vorhanden ist.

Gleichzeitig stellt dieser Schritt Unternehmen vor große technische und organisatorische Herausforderungen. Energiedaten und -informationen stammen häufig aus unterschiedlichen Quellen und Systemen, haben ein großes Volumen und variierende Qualitäten. Für ihr Erheben, Verwalten und Verarbeiten sind daher möglichst standardisierte Vorgehen, und ein strukturiertes Datenmanagement erforderlich. Um ein vollständiges Verständnis über den Umgang mit Energie in einem Unternehmen zu erlangen, ist es zudem notwendig, sich intensiv mit der Unternehmensstrategie und Energiepolitik aber auch mit den Produktionsstandorten sowie den internen Prozessen und Projekten zu befassen.

Hierzu gehören die detaillierte Aufnahme und Auswertung des Energiebezugs sowie der Energiespeicherung und des Energieverbrauchs auf Prozessebene der Werke. Mittels einer Lastgang- und Produktionsanalyse werden Erzeugungs- und Verbrauchsdaten zeitlich aufgelöst dargestellt und einzelnen Anwendungen zugeordnet. Daraus können zeitliche und räumliche Synergien und Diskrepanzen abgeleitet werden. Mit individualisierten Kennzahlen lassen sich energetische Ausgangsbasen ermitteln und daraus Effizienzpotenziale ableiten.

Identifikation von Maßnahmen

Wenn die energetischen Gegebenheiten nachvollzogen sind, werden standortspezifische Maßnahmen zur Energieeinsparung und Kostenoptimierung identifiziert. Eine ganzheitliche, unabhängige und kundenspezifische Bewertung der Maßnahmen ist entscheidend, um möglichst fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen.

Maßnahmen zur Energie- und Ressourceneffizienz sind häufig förderfähig. Mit Hilfe einer systematischen Recherche geeigneter Förderprogramme wird nicht nur die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens verbessert, sondern es werden auch Möglichkeiten zur Implementierung von innovativen Technologien in Unternehmen geboten. 

Bei der Auswahl geeigneter Energieeffizienztechnologien und -maßnahmen spielt das regulatorische Umfeld eine zunehmend entscheidende Rolle. Im Rahmen des Energieeffizienzgesetzes sind Unternehmen unter bestimmten Voraussetzungen verpflichtet, Umsetzungspläne zur Energieeinsparung für wirtschaftliche Maßnahmen zu veröffentlichen. Die Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen ist anhand der ISO 17463 (VALERI) zu ermitteln. Abwärmepotenziale müssen identifiziert und jährlich auf der „Plattform für Abwärme“ mitgeteilt werden.

Durch die Gesetzgebung werden jedoch nicht nur Verpflichtungen geschaffen, sondern auch Entlastungen für Unternehmen ermöglicht. So können energieintensive Industriebetriebe unter anderem Beihilfen für indirekte CO₂-Kosten (Strompreiskompensation) und Beihilfen nach der Carbon-Leakage-Verordnung beantragen.

Im Rahmen einer abschließenden multikriteriellen Bewertung werden standortspezifische Energieeffizienzmaßnahmen kundenorientiert bewertet. Das ermöglicht die Gewichtung verschiedener Einflussfaktoren und eine kombinierte Bewertung auf ökonomischer, ökologischer und sozialer Ebene.

Konzeptionierung

Geeignete Maßnahmen aus der Evaluation werden unter Berücksichtigung des Standort- bzw. Unternehmensentwicklungsplans zu einem ganzheitlichen Energiekonzept zusammengefasst. Dabei wird sichergestellt, dass geplante Maßnahmen mit gesetzlichen Anforderungen konform sind und im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung gemäß der konzeptionellen Vision implementiert werden können. Auf dieser Basis wird ein realistisches Dekarbonisierungs- und Energieeinkaufskonzept aufgebaut.

Unser Team unterstützt Sie gerne mit einer individuellen Beratung und hilft Ihrem Unternehmen, die Energietransformation zu bewältigen.

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