Asset-as-a-Service (AaaS) würde viele traditionelle Geschäftsmodelle radikal verändern. Dennoch wird in den kommenden Jahren ein erheblicher Teil der Industrieunternehmen damit beginnen, AaaS anzubieten. Die Umstellung auf AaaS ist in ihrer Geschäftslogik zwar radikal, bietet für Unternehmen und Kunden aber zahlreiche Möglichkeiten und Chancen.
Im Kern verkaufen Unternehmen ihre Anlagen oder Produkte nicht mehr in physischer Form, sondern bieten ihren Kunden direkt den Service und die Leistung an, die die Kunden brauchen. Eine Maschine wird zusammen mit zusätzlichen Services und digitalen Produkten in einem Kaufmodell mit minimalen Vorabkosten und flexiblen, wiederkehrenden Raten auf der Grundlage der Nutzung oder leistungsbezogener Nutzungsdaten angeboten. Die Maschine geht dabei nicht in das Eigentum der Kunden über, sondern gehört weiterhin dem Anbieter.
AaaS unterstützt gleichzeitig den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Das Geschäftsmodell fördert eine grüne Industrie, indem es die Ressourceneffizienz steigert, die Lebensdauer von Anlagen verlängert und eine Kreislaufwirtschaft möglich macht.
Unsere Studie liefert ausführliche Einblicke in die Praxis
Unser englischsprachiges „Asset-as-a-Service-Manifesto” beleuchtet, wie AaaS funktioniert und wie Unternehmen das Geschäftsmodell finanzieren können. Wir liefern Ihnen zudem direkte Einblicke in die Praxis. Die Führungskräfte des deutschen Maschinenbauers SMS group, erläutern, welche Strategie sie verfolgen und wie das Unternehmen Asset-as-a-Service umsetzt. Im Gespräch zeigen die Interviewpartner auf, warum sie bereits auf AaaS setzen, welchen Einfluss das auf ihre Geschäftsmodelle hat und wie ihre Kooperation auf diesem Gebiet aussieht.
Insgesamt haben wir mehr als 100 Unternehmen befragt. Unsere Studie zeigt, dass sich ein Großteil der Unternehmen bewusst ist, dass künftig Dienstleistungen und Hardware zu einem Angebot zusammenschmelzen werden. 38 Prozent der für unsere Studie befragten Unternehmen sagen, dass sie bereits AaaS-Leistungen anbieten und 51 Prozent planen, solche Leistungen in ihr Portfolio aufzunehmen.
Bernd Oppold
Partner, Financial Services
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Viele Unternehmen tun sich schwer, ein individuelles AaaS-Geschäftsmodell zu definieren
Das Bewusstsein für AaaS und seine Vorteile ist unter potenziellen Anbietern bereits weit verbreitet. AaaS bietet erhebliche kommerzielle und, durch die Erschließung neuer Kundensegmente, auch strategische Möglichkeiten, die herkömmliche Geschäftsmodelle übertreffen können.
Dennoch fällt potenziellen Anbietern die strategische AaaS-Entscheidung oft schwer. Die Schwierigkeit besteht darin, ein konsistentes Geschäftsmodell zu definieren. Unternehmen können zwischen verschiedenen AaaS-Strategien wählen - diese unterscheiden sich vor allem in ihren Versprechen an die Kunden, dem Grad der Individualisierung des Angebots und den Dienstleistungen, die den Kunden angeboten werden.
Unsere Studie, die gemeinsam mit Universität St. Gallen entstanden ist, bietet einen Überblick über die wichtigsten Fragen rund um die Implementierung eines AaaS-Modells und zeigt außerdem auf, welche Finanzierungsmodelle sich anbieten, um Risiken, Cashflow und bilanzielle Aspekte zu steuern.