Automobilbranche mit gedämpften Wachstumserwartungen
Weltweite KPMG-Umfrage unter mehr als 1.000 Automanagern
Weltweite KPMG-Umfrage unter mehr als 1.000 Automanagern
- Zweifel an den Wachstumsaussichten in den nächsten fünf Jahren sind weltweit gewachsen
- Optimismus für den Elektrofahrzeugmarkt ist gestiegen, bleibt aber auf niedrigem Niveau; Befragte sehen Tesla als unangefochtenen Marktführer in diesem Segment
- Deutlich weniger Automanager sehen ihr Unternehmen auf moderne Fertigungstechnologien vorbereitet
- Verbraucher bewegen sich weg vom traditionellen Autohandel
Berlin, 25. Januar 2024
Laut einer weltweiten KPMG-Umfrage unter mehr als 1.000 Automobilmanagern haben sich die Wachstumserwartungen in der Automobilindustrie verschlechtert: Lediglich ein Drittel der Automanager (34 Prozent) ist demnach äußerst zuversichtlich, in den nächsten fünf Jahren profitables Wachstum zu verzeichnen. Im Vorjahr waren es noch 41 Prozent. In Westeuropa sank der Anteil der Führungskräfte, die mit großer Zuversicht auf die Wachstumsaussichten blicken, von 31 Prozent auf nur 24 Prozent. Lediglich chinesische Entscheider trotzen der weltweiten Entwicklung. Hier stieg die Zuversicht von 28 Prozent auf 36 Prozent.
Führungskräfte zeigen sich optimistischer für den Elektrofahrzeugmarkt
Der Optimismus für den Elektrofahrzeugmarkt ist gestiegen: Im Mittel gehen die Befragten von einem größeren Anteil an Elektrofahrzeugen bei Neuwagenverkäufen im Jahr 2030 aus als in der Vorjahresstudie. Dennoch bleiben die Erwartungen an den Marktanteil verhalten: In China sehen die Befragten künftig mit 36 Prozent den größten Anteil der Neuwagenverkäufe im Elektrosegment, gefolgt von den USA (33 Prozent), Japan (32 Prozent) und Westeuropa (30 Prozent).
Trotz des Ansturms neuer Modelle erwartet die Mehrheit der Befragten künftig weltweit starken Wettbewerb für die etablierten Automobilhersteller im Markt für Elektrofahrzeuge. Sie sehen Tesla im Jahr 2030 als unangefochtenen Marktführer und BMW und Audi mit großem Abstand dahinter auf den Plätzen zwei und drei. Apple, dessen Markteintritt noch nicht bestätigt ist, belegt Platz vier und hat damit im Vergleich zum achten Platz im Vorjahr einen großen Sprung nach vorne gemacht.
Vertrauen in die eigene Technologiebereitschaft ist deutlich zurückgegangen
Die Automobilindustrie fühlt sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger gut für Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) oder fortgeschrittene Robotik gerüstet. Lediglich 40 Prozent der Befragten weltweit glauben, dass ihr Unternehmen sehr gut oder äußerst gut auf moderne Fertigungstechnologien vorbereitet ist, verglichen mit 63 Prozent im Vorjahr.
Die Autoindustrie befindet sich an einem Scheideweg. Die etablierten Autohersteller müssen mehr in Batterietechnologien investieren, um die Akzeptanz für Elektrofahrzeuge durch höhere Reichweiten, schnellere Ladezeiten und marktfähigere Preise zu erhöhen. Neue Technologien müssen schneller adaptiert und in einen Kundennutzen verwandelt werden. Der Markteintritt von Tech-Giganten wie Apple und Google wird den Wandel beschleunigen.
KI wird als wichtigste Qualifikation für Automobilunternehmen erachtet: Ein Viertel der befragten Führungskräfte weltweit glaubt, dass KI-Softwareingenieure in den nächsten Jahren in ihrem Unternehmen die wichtigsten Fachkräfte sein werden. Im Vorjahr lag diese Qualifikation noch auf Platz drei.
Harter Wettbewerb um neue Erlösquellen
Im harten Wettbewerb um neue Erlösquellen wie autonomes Fahren, Infotainment und Cybersicherheit sind die Automobilhersteller nach Meinung der Befragten am besten positioniert. Auf Platz zwei folgen Google und Apple und an dritter Stelle die Automobilhändler. Im Bereich autonomes Fahren sieht mehr als die Hälfte der Befragten Tesla weiterhin als Spitzenreiter, gefolgt von Technologieunternehmen und einigen wenigen OEMs.
Verlagerung weg vom traditionellen Autohandel
Verbraucher bewegen sich nach Meinung der Befragten weg vom traditionellen Autohandel: Automanager gehen weltweit davon aus, dass bis 2030 rund zwei Drittel der Neuwagenverkäufe direkt über Automobilhersteller oder digitale Plattformen erfolgen und nur noch rund ein Drittel über traditionelle Händlermodelle. Die Verlagerung weg vom traditionellen Autohandel ist wahrscheinlich auf die zunehmende Verbreitung digitaler Einzelhandelsplattformen und den sich ändernden Verbraucherpräferenzen zurückzuführen.
Die ausführlichen Ergebnisse des Global Automotive Executive Survey können hier heruntergeladen werden:
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