Zwischen multiplen Krisen und hohen Zinsen: Unternehmen aus der DACH-Region rechnen weiter mit hohen Renditeforderungen von Investoren

Ergebnisse der KPMG-Kapitalkostenstudie 2023

Ergebnisse der KPMG-Kapitalkostenstudie 2023

Ergebnisse der KPMG-Kapitalkostenstudie 2023:

  • Deutlich höhere Renditeforderungen: Durchschnittlich gewichtete Kapitalkosten steigen von 6,8 auf 7,9 Prozent
  • Mehrheit der Unternehmen rechnen mit negativen Folgen der wirtschaftlichen Unsicherheit auf ihre Geschäftsplanung
  • Unternehmen erwarten Inflationsraten oberhalb des Inflationsziels der Europäischen Zentralbank

Berlin/Frankfurt, 07. November 2023

Geopolitische Krisen, anhaltende Rezession, hohe Inflation, steigende Zinsen, deutliche Nachfragerückgänge: Die Unternehmen im deutschsprachigen Raum rechnen im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und unter hoher Unsicherheit mit steigenden Renditeforderungen der Investoren und steigenden Fremdkapitalkosten. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Ausgabe der Kapitalkostenstudie der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. An der Befragung haben zwischen April und Juli 2023 insgesamt 322 Unternehmen aus der Dach-Region teilgenommen, darunter 65 Prozent der DAX-40- sowie 46 Prozent der MDAX-Unternehmen. Die in der Studie abgebildeten Konzernabschlussstichtage der teilnehmenden Unternehmen lagen zwischen dem 30. September 2022 und dem 30. Juni 2023.

Renditeforderungen an Technologieunternehmen am höchsten

Im Vergleich zur Vorjahresstudie stiegen die Renditeerwartungen demnach signifikant über alle Branchen hinweg. Die durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital; WACC) legten branchenweit von 6,8 Prozent auf 7,9 Prozent zu. Die Sektoren Technologie (9,2 Prozent) und Automobil (8,3 Prozent) sowie die Fertigungsindustrie (8,1 Prozent) nahmen die Spitzenpositionen mit den höchsten WACC-Werten ein. Damit sind vor allem die Branchen von einem hohen WACC betroffen, in denen sich politische Vorgaben und technologiebedingte Veränderungen der Geschäftsmodelle besonders auswirken.

Der deutlichste Anstieg der Renditeerwartungen im Vergleich zur Vorjahresstudie ist in der Immobilienbranche (plus 1,7 Prozentpunkte), im Bereich Medien und Telekommunikation (plus 1,3 Prozentpunkte) und in der Konsumgüterbranche (plus 1,3 Prozentpunkte) zu beobachten. In keiner Branche ist der WACC hingegen zurückgegangen.

70 Prozent der befragten Unternehmen rechnen zudem mit negativen Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheit auf ihre Geschäftsplanung. Nur 17 Prozent sehen jedoch die Notwendigkeit, die eigenen Prozesse zur Geschäftsplanung anzupassen.

Inflation weiterhin oberhalb des Inflationsziels der Europäischen Zentralbank

Auch die Inflationsraten auf Rekordniveau haben zuletzt zur allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit beigetragen. Laut Kapitalkostenstudie erwartet die Mehrheit der befragten Unternehmen unternehmensspezifische Inflationsraten, die deutlich oberhalb des mittelfristigen, konsumorientierten Inflationsziels der Europäischen Zentralbank von 2,0 Prozent liegen. Als Hauptgründe hierfür nennen die Unternehmen höhere Energiepreise, Rohstoffknappheit und geopolitische Krisen wie den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. 

Kontakt für die Presse

Clemens Reisbeck

Stv. Leiter Unternehmenskommunikation
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

T +49 89 9282 1722
creisbeck@kpmg.com

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