Als die treibenden Faktoren für ESG-Aktivitäten im Infrastruktursektor stellen sich Klimawandel und Umweltschäden heraus, weniger die aktuellen und kommenden regulatorischen Anforderungen. Zu diesem Ergebnis kommt die Infrastruktur-Branchenauswertung der aktuellen Studie von KPMG Deutschland „Nachhaltig steuern“. Die Studie bildet den Status quo der ESG-Transformation ab und zeigt die momentanen Chancen wie auch Herausforderungen, mit denen sich Infrastrukturunternehmen bei der nachhaltigen Ausrichtung ihrer Steuerung auseinandersetzen.
Wesentliche Erkenntnisse:
- 84 % der teilnehmenden Infrastrukturunternehmen nennen Klimawandel und Umweltschäden als die größten Treiber Richtung ESG für ihr Unternehmen.
- 72 % haben den Themenkomplex ESG bereits in der obersten Management-Ebene bzw. im Vorstand verankert.
- 66 % der berichtspflichtigen Unternehmen befinden sich noch nicht in der Umsetzung aller Maßnahmen entsprechend der EU-Taxonomie-Verordnung.
- 54 % der Teilnehmenden haben ausdefinierte KPIs zur Steuerung von Umweltaspekten etabliert.
- 16 % geben an, dass Prozesse zur Datenpflege und eine systemtechnische Verwaltung der ESG-Daten festgelegt sind.
ESG-Verankerung auf Management-Ebene
Mit einer zentralen Verankerung auf oberster Management-Ebene können ESG-Ziele effektiver verfolgt und effizienter umgesetzt werden. Dass bei der deutlichen Mehrheit der befragten Infrastrukturunternehmen die Verantwortlichkeit für ESG-Agenden auf C-Level- bzw. Vorstandsebene liegt, verdeutlicht nicht nur den Stellenwert von Nachhaltigkeit in der Branche, sondern ist auch im Vergleich mit anderen Sektoren ein überdurchschnittlicher Wert. Auf der anderen Seite sind fehlende Ressourcen eine der größten Herausforderung beim ESG-Reporting. Genau wie noch stark ausbaufähige System- und Prozesslandschaften, um entsprechend den Anforderungen der EU-Taxonomie-Verordnung Daten vollständig und exakt erheben zu können.