Zum zweiten Mal veröffentlicht KPMG gemeinsam mit der FH Oberösterreich, Arbeitsbereich Public Management, die Studie „Kommunales Management – Governance für Morgen“. An unserer Umfrage haben sich 440 Teilnehmende aus rund 300 Gemeinden beteiligt. Das hat es uns auch dieses Jahr ermöglicht, ein verlässliches Bild der aktuellen Situation sowie der Zukunftsthemen von Österreichs Gemeinden zu zeichnen.
Wie bereits im Vorjahr wurden die folgenden vier Themenschwerpunkte untersucht: Nachhaltigkeit, Rechnungslegung, Compliance sowie Themen der Gegenwart und Zukunft. Zusätzlich wurden die Schlüsselthemen Digitalisierung und Kinderbetreuung inkludiert.
Anpassungsfähig in die Zukunft
Aufgrund sich wandelnder Rahmenbedingungen und komplexer Herausforderungen sind kontinuierliche Anpassungen und Investitionen seitens der Gemeinden erforderlich. Die Bereitschaft zur Veränderung und zur Nutzung von Technologien in Kombination mit einer auf die Anforderungen abgestimmte Förderlandschaft wird ausschlaggebend für die zukünftige Resilienz und ausgeglichene Entwicklung der Gemeinden sein.
Alle Ergebnisse der Gemeindestudie lesen Sie in der aktuellen Ausgabe.
Highlights aus der Studie
- Die Möglichkeit, qualifiziertes Personal zu finden, ist rückläufig und nur noch 25 % der Teilnehmenden geben an, dass ausreichend Personalressourcen zur Erfüllung der Aufgaben zur Verfügung stehen.
- Entlang der Lebensphasen der Bürger:innen ist Kinderbetreuung das Topthema der kommenden fünf Jahre. Es müssen rasch Lösungen zur Beseitigung des aktuellen Mangels an Pädagog:innen und Betreuer:innen gefunden werden.
- Bei präventiven Compliance-Maßnahmen (z. B. verpflichtende Schulungen, Verhaltenskodizes) zum Schutz der Bediensteten und Organe gibt es noch Luft nach oben. Diesbezüglich zeigen die Studienergebnisse, dass Verhaltenskodizes für Organe selten vorhanden sind und die Teilnahme an Schulungen großteils freiwillig ist.
- Die Bedeutung des Schutzes vor Cyberkriminalität ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dennoch schaffte es Cybersecurity nicht in die Top 5 der bedeutsamsten Themen der kommenden fünf Jahre.
- In den Gemeinden zeigt sich ein deutliches Bewusstsein für die Notwendigkeit von nachhaltigen Maßnahmen. Konkrete Projekte, insbesondere im Bereich erneuerbarer Energien, wurden bereits von der Mehrzahl der Gemeinden in Angriff genommen bzw. befinden sich in Umsetzung.
- Große Gemeinden sehen deutlich öfter Vorteile und Verbesserungen durch die VRV 2015 als kleine und mittlere Gemeinden. Positiv wird u. a. hervorgehoben, dass die zusätzlichen Informationen zu einer effizienteren Budgetsteuerung und -überwachung beitragen.
Zusätzlich haben wir eine angeregte Diskussion der Ergebnisse zwischen den Expert:innen Michael Klewan, Sonja Irresberger und Franziska Cecon aufgezeichnet. Die Diskussionsrunde bietet exklusive Einblicke in die Lage österreichischer Gemeinden.
Die Diskussionsrunde können Sie in unserer Videoaufzeichnung nachsehen.