Der Öffentliche Sektor war in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert (Pandemie, Krieg in Europa, Auswirkungen des sich ändernden Klimas u. s. w.). Er hat diese Herausforderungen angenommen und sich bei der Bewältigung bewiesen. Neue Initiativen, wie Maßnahmen zur Verbesserung des Gesundheitswesens und der Energieeffizienz sowie zum Ausbau Erneuerbarer Energien und zur Breitbandinfrastruktur, wurden auf den Weg gebracht.
Dennoch liegt weiterhin viel Arbeit vor uns allen. Konkret lassen sich drei zentrale Schwerpunkte identifizieren, die den Öffentlichen Sektor in den nächsten Jahren fordern werden. Die erste Aufgabe dreht sich um das Thema Nachhaltigkeit und die damit verbundene Energie- und Mobilitätswende. Ein weiterer Themenschwerpunkt liegt auf Resilienz und Sicherheit, denn durch Naturereignisse wie Überschwemmungen und Hangrutsche ist der Öffentliche Sektor gefordert, hier bestmöglich Hilfestellung zu geben. Auch soziale Sicherheit und Gesundheitsversorgung fallen unter diesen Themenkomplex. Der dritte Schwerpunkt betrifft die Auswirkungen der demografischen und Arbeitskraftentwicklung. Die Mitarbeitenden im Öffentlichen Sektor sind das Rückgrat der Daseinsvorsorge und eine strategische Personalplanung wird gerade hier unerlässlich.
In dieser Ausgabe richten wir den Blick nach vorne: Die nächsten Jahre bringen gewiss weiterhin herausfordernde Zeiten für den Öffentlichen Sektor. Wir freuen uns jedoch, wie auch bisher, bei den wichtigen Initiativen mitzuwirken und werden mit voller Kraft weiterhin daran arbeiten, dem Öffentlichen Sektor als verlässlicher und vertrauensvoller Partner zur Seite zu stehen.
Die Themen unserer diesjährigen Ausgabe
Nachfolgend finden Sie einen Überblick unserer Artikel der aktuellen Ausgabe, die Sie hier kostenlos als Digitalausgabe bestellen können: Dimensionen anfordern!
Public Transformation
Der Öffentliche Sektor ist in ständigem Wandel. Wir befassen uns mit den Transformationen, die er durchläuft:
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung ist zu einem zentralen Thema geworden, das auch öffentliche Unternehmen (indirekt) betrifft. Auch die Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen wird zunehmend wichtiger. Zusätzlich erfordert die stetige Weiterentwicklung ein Umdenken und eine Neugestaltung von Patient:innenpfaden. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen hat ebenfalls in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.
Der aktuelle Arbeitskräftemangel, die gestiegene Nachfrage nach Flexibilität und die Auswirkungen multipler Krisen stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. Vorausschauende strategische Personal-/Skill-Planung ist ein wesentlicher Bestandteil der erfolgreichen Unternehmensführung.
Bei der Digitalisierung stoßen öffentliche Unternehmen und Verwaltungseinrichtungen immer öfters an personelle oder budgetäre Grenzen. Low-Code-Plattformen bieten eine vielversprechende Lösung. Auch Cyberangriffe sind mittlerweile alltäglich, treffen viele Stellen im Öffentlichen Sektor jedoch immer noch unerwartet. Der Öffentliche Sektor, der im Besitz von Daten der Bürger:innen ist, muss mit diesen besonders sorgsam umgehen.
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung ist zu einem, wenn nicht dem zentralen Thema geworden, das auch öffentliche Unternehmen (indirekt) betrifft. Die CSRD, welche die Angaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung regelt, soll sicherstellen, dass Unternehmen zuverlässige und vergleichbare Nachhaltigkeitsinformationen liefern, die Stakeholder:innen benötigen, um die nicht-finanzielle Leistung zu bewerten.
Autorinnen: Marina Luggauer, Katharina Schönauer
Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen ist ein zentrales Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Das Gesundheitswesen ist einer der ressourcenintensivsten Sektoren und umso wichtiger ist es, Maßnahmen zu ergreifen, um eine langfristige und verantwortungsbewusste Versorgung gewährleisten zu können. Hierbei müssen jedoch nicht nur ökologische und ökonomische, sondern auch die sozialen Auswirkungen berücksichtigt werden.
Autoren: Harald Giritzer, Johannes Vana
Die stetige Weiterentwicklung des Gesundheitswesens erfordert ein Umdenken und eine Neugestaltung von Patient:innenpfaden. Die traditionelle Herangehensweise ist oft fragmentiert und ineffizient. Die Neugestaltung von Patient:innenpfaden ist ein essenzieller Schritt, um die Qualität, Effizienz und Zufriedenheit der Patient:innen im Gesundheitswesen zu verbessern.
Autor: Jakob Bacher
Im Gesundheitswesen hat das Thema Digitalisierung in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Wie wappnen sich österreichische Gesundheitseinrichtungen für die Herausforderungen der Digitalisierung, welche Maßnahmen haben sie bereits ergriffen und wie rückt der Einsatz neuer Technologien den Menschen wieder in den Fokus?
Autor:innen: Kathrin Bruckmayer, Johanna Frank, Philipp Nitschke
Der aktuelle Arbeitskräftemangel, die gestiegene Nachfrage nach Flexibilität und die Auswirkungen multipler Krisen stellen Unternehmen – und dabei insbesondere die Personalabteilungen – vor große Herausforderungen. Vorausschauende strategische Personal-/Skill-Planung ist ein wesentlicher Bestandteil erfolgreicher Unternehmensführung. Durch eine systematische Analyse der zukünftigen Personalbedarfe und -ressourcen können Engpässe rechtzeitig antizipiert und die richtigen Talente zur richtigen Zeit gewonnen bzw. entwickelt werden.
Autor:innen: Thomas Schmutzer, Alexandra Tomaschek
Weiterführende Informationen: Die Zukunft des Personalwesens
Das tägliche Leben wird immer digitaler. Auch öffentliche Unternehmen und Verwaltungseinrichtungen wollen und müssen mitziehen, um den Bedürfnissen der vernetzten Gesellschaft gerecht zu werden, stoßen hierbei aber immer öfters an personelle oder budgetäre Grenzen. Low-Code-Plattformen bieten in diesem Kontext eine vielversprechende Lösung, indem sie die Entwicklung von Applikationen sowohl beschleunigen als auch kostengünstiger machen.
Autoren: Michael Ginner, Christophe Libar
Lesen Sie auch: Shaping digital Transformation with low-code platforms
Cyberangriffe sind mittlerweile alltäglich – finden sie doch zu jeder Tages- und Nachtzeit an sieben Tagen der Woche statt. Dennoch treffen sie viele Stellen im Öffentlichen Sektor unerwartet. Gerade der Öffentliche Sektor, der im Besitz von Daten der Bürger:innen ist, ist gefordert, mit diesen sorgsam umzugehen. Die Daten sind eine Grundvoraussetzung für die hoheitlichen Abläufe, was sie zu einem lohnenden Ziel von Angreifer:innen macht.
Autor:innen: Hannah Kercz, Robert Lamprecht
Begriffe wie Klimaneutralität, Green Washing, Klimawende und Erneuerbare Energien werden tagtäglich diskutiert. Auch in der österreichischen Wirtschaft findet ein Umdenken statt.
Erfahren Sie mehr über die aktuellen Entwicklungen und Maßnahmen, die der Wirtschaftsstandort Österreich treffen muss, um auch in Zukunft versorgungssicher und unabhängig zu sein:
KPMG Podcast #53: Experten-Talk rund um die Begriffe Klima, Klimawende und Erneuerbare Energien
Public Finance
Der Öffentliche Sektor wird momentan finanziell auf die Probe gestellt. Wir geben Ihnen einen Ausblick und zeigen Lösungswege auf:
Das österreichische Wirtschaftswachstum stagniert seit Mitte 2022, wenn auch auf hohem Niveau. Die weitere Entwicklung ist abhängig von einer Vielzahl an Faktoren, wie insbesondere die Teuerung und die Dynamik des verarbeitenden Gewerbes.
Preiserhöhungen und stagnierende Wirtschaftsdaten bedrohen die Liquidität und das Haushaltsgleichgewicht von Gemeinden. Zusätzlich gibt es Druck, die Sustainable Development Goals noch in angemessener Zeit zu erreichen, sowie Ressourcenengpässe. Förderprogramme können bei einem angespannten Finanzierungshaushalt Abhilfe schaffen.
Die aktuellen Rahmenbedingungen stellen die Gemeindehaushalte auf eine Belastungsprobe. Preiserhöhungen und stagnierende Wirtschaftsdaten sind signifikante Bedrohungen für die Liquidität und das Haushaltsgleichgewicht. Mittels einer umfassenden Analyse der Ist-Situation und rascher Umsetzung von Maßnahmen kann dieser Entwicklung entgegengewirkt werden.
Autor: Michael Klewan
In einer zunehmend globalisierten und digitalisierten Welt stehen Städte und Gemeinden vor einer Vielzahl von anspruchsvollen Herausforderungen, die es in den kommenden Jahren zu bewältigen gilt. Das Tempo, mit dem Projekte umgesetzt werden können, wird wesentlich durch die Verfügbarkeit von finanziellen Ressourcen bestimmt. Aktuell geht der steigende Handlungsdruck, die Sustainable Development Goals noch in einem angemessenen Zeitrahmen zu erreichen, zudem mit signifikanten Ressourcenengpässen einher. Förderprogramme können bei einem angespannten Finanzierungshaushalt Abhilfe schaffen.
Autor:innen: Michael Petritz, Andrea Pramböck
Aus dem theoretischen Begriff „Stagflation“ – der Kombination aus hohen Inflationsraten und stagnierendem Wirtschaftswachstum – wurde Ende 2022 Realität, die auch 2023 fortbesteht. Nach starker Aufwärtsdynamik Anfang 2022 hat sich das österreichische Wirtschaftswachstum deutlich abgeschwächt und stagniert seit Mitte 2022, wenn auch auf hohem Niveau. Die weitere Entwicklung hängt von einer Reihe von Faktoren ab, wobei insbesondere die Teuerung und die Dynamik des verarbeitenden Gewerbes im Fokus stehen.
Autor: Stefan Fink
Public Standards
Wir versorgen Sie mit einem Überblick zu relevanten Gesetzen und Verordnungen:
Die Foreign Subsidies Regulation sieht Regelungen zur Verhinderung von Wettbewerbsverzerrungen durch drittstaatliche Subventionen vor.
Primärversorgungseinheiten als selbstständige Ambulatorien i. S. d. Krankenanstalten- und Kuranstaltengesetzes können steuerliche Vorteile bringen. Dies könnte Anreize für Jungärzt:innen darstellen.
Die Verpflichtungen des HinweisgeberInnenschutzgesetzes für juristische Personen öffentlichen Rechts und öffentliche Organisationen werden durch die neun Landesgesetze geregelt.
Mit der „Foreign Subsidies Regulation“ werden Unternehmen in der EU vor subventionierter Konkurrenz aus Drittstaaten geschützt. Seit 12. Juli 2023 sieht diese EU-Verordnung Regelungen zur Verhinderung von Wettbewerbsverzerrungen durch drittstaatliche Subventionen vor. Wesentliche Regelungen der Verordnung sind Genehmigungspflichten für große M&A-Transaktionen sowie Melde- bzw. Auskunftspflichten für Bieter bzw. Bewerber in Vergabeverfahren.
Autoren: Franz Josef Arztmann, Stefan Niederstrasser
Primärversorgungseinheiten als selbstständige Ambulatorien
i. S. d. Krankenanstalten- und Kuranstaltengesetzes können – im Vergleich zu Gruppenpraxen i. S. d. Ärztegesetzes – steuerlich von Vorteil sein. Neben einem möglichen Vorsteuerabzug aus Investitionskosten können Ärzt:innen und Pflegepersonal als Dienstnehmer:innen beschäftigt werden. Durch den Liquiditätsvorteil aus dem Vorsteuerabzug könnten eine höhere Entlohnung oder Gewinnbeteiligungsmodelle Anreize für Jungärzt:innen darstellen.
Autor:innen: Karin Kovacs, Kurt Oberhuber
Mit mehr als einem Jahr Verspätung trat das HinweisgeberInnenschutzgesetz Ende Februar 2023 in Kraft. Die Verpflichtungen für juristische Personen öffentlichen Rechts (Landesregierungen, Gemeinden etc.) und öffentliche Organisationen werden durch die neun entsprechenden Landesgesetze geregelt. Die Übergangsfrist zur Umsetzung ist bereits teilweise abgelaufen und viele Organisationen haben immer noch keinen Meldekanal implementiert.
Autor:innen: Susanne Flöckner, Sebastian Hofer, Sonja Irresberger