Neue Studie von KPMG in Kooperation mit SOLVE Consulting

Die positive Nachricht ist: Österreichische Gesundheitseinrichtungen sind bereits gut für die Herausforderungen der Digitalisierung gewappnet – in der Theorie. In der Praxis besteht noch Aufholbedarf. So sehen 85 Prozent der Befragten die Grundpfeiler der Digitalisierung in ihrer Unternehmens- oder IT-Strategie zwar verankert, es fehlt aber weitgehend eine entsprechende Umsetzungssteuerung. Ganze 50 Prozent stufen sich in Bezug auf den Reifegrad der Digitalisierung noch wenig weit fortgeschritten ein.

Das und viele weitere aktuelle Insights thematisiert die neu veröffentlichte Studie „Gesundheit im Wandel der digitalen Vernetzung“, an der rund 150 heimische Wissensträger:innen beteiligt waren.

Mit digitalen Lösungen zu mehr Personalisierung und Entlastung der Fachkräfte

Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels, von dem auch der Gesundheitsbereich stark betroffen ist, bietet Digitalisierung die Chance, den Menschen wieder in den Mittelpunkt zu rücken. Innovative Technologien – an den richtigen Stellen eingesetzt und in eine gesamtheitliche Strategie eingebettet – können einerseits das Fachpersonal in ihrer täglichen Arbeit unterstützen und entlasten sowie andererseits den gesundheitlichen Outcome auf Patient:innenseite erhöhen. Denn dass es Optimierungsbedarf gibt, ist unbestritten: Rund 55 Prozent der Befragten sehen das größte Digitalisierungspotenzial in den Kernprozessen der Aufnahme, der Diagnostik und der Therapie.

Erfolgreiche Implementierung von neuen Technologien

Um Digitalisierung im Unternehmen effizient steuern zu können, ist es von entscheidender Bedeutung, die Kompetenzen und Verantwortlichkeiten zu klären. 24 Prozent sehen die Verantwortung dafür in ihrer Organisation noch nicht geregelt. Bei der restlichen Mehrheit sind IT-Expert:innen im Lead. Mit einem Fokus auf den IT-Aspekt kann das volle Potenzial jedoch nicht ausgeschöpft werden – es braucht vielmehr ein Zusammenspiel zwischen den Fachabteilungen, welche die Ideen liefern, und den IT-Expert:innen, welche die Umsetzung ermöglichen.

Weitere Studienergebnisse

  • 77 Prozent der Digitalisierungsinitiativen werden angetrieben durch den Wunsch nach Optimierung des Ressourceneinsatzes. Dicht dahinter liegen Treiber wie Steigerung der Prozesseffizienz und durchgängige Patient:innensicherheit.
  • 76 Prozent der Befragten sehen die Digitalisierung analoger Prozesse noch im Vordergrund. Ein Umdenken in Richtung gänzlich neuer Modelle der Patient:innen- bzw Bewohner:innenversorgung in Bezug auf digital unterstützte Formen der interprofessionellen Zusammenarbeit ist aber deutlich wahrnehmbar.
  • 65 Prozent der Unternehmen empfinden die Komplexität der IT-Landschaft inklusive der internen und externen Schnittstellen zur Darstellung eines Gesamtbildes als große Herausforderung. Fehlende Fachkräfte und die Notwendigkeit eines spezifischen Know-hows erschweren die digitale Transformation.

Über die Studie

Die Umfrage zur Studie wurde zwischen Juni und Oktober 2022 mit einer Beteiligung von rund 150 österreichischen Vertreter:innen im Gesundheitswesen durchgeführt. Die Teilnehmer:innen setzten sich vorrangig aus Mitarbeiter:innen von Krankenhäusern, Krankenhausbetriebsgesellschaften, Sanatorien, Rehabilitationskliniken bzw -zentren, Langzeitpflege-Organisationen, Gesundheitszentren, Diagnosezentren, Sozialversicherungsträgern, Dachverband-Organisationen und Vereinen mit Schwerpunkt im Gesundheitswesen zusammen.

Rückblick Studienpräsentation