Loyalitätsprogramme sind aus dem Einzelhandel kaum noch wegzudenken. Eine internationale Konsumentenbefragung im aktuellen Retail Sales Monitor zeigt deutlich: Rabatte und Punkte bleiben zentrale Treiber für die Nutzung, doch wer über finanzielle Anreize hinausgeht und gezielt emotionale sowie datengetriebene Bindungsmaßnahmen einsetzt, die Mehrwerte bieten und auf die Zielgruppe abgestimmt sind, schafft nachhaltige Loyalität.
KPMG Retail Sales Monitor 3/2025
Loyalty-Programme im Sport- und Lifestyle-Markt
Jetzt herunterladenStephan Fetsch
Partner, Deal Advisory, EMA und German Head of Retail & Consumer Goods
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Die wichtigsten Ergebnisse aus der Konsumentenumfrage:
- Mehr als 90 Prozent der Befragten nutzen mindestens ein Loyalitätsprogramm in Deutschland, Frankreich, Großbritannien oder den USA.
- In Europa verwendet mehr als die Hälfte der Befragten Loyalitätsprogramme bei fast jedem Einkauf; in den USA ist dieser Wert deutlich niedriger.
- Rabatte sind mit rund 87 Prozent der Nennungen der Hauptgrund, Loyalitätsprogramme zu nutzen.
- Emotionale Vorteile wie Status, Events oder exklusive Erlebnisse spielen insgesamt (noch) eine untergeordnete Rolle – mit Ausnahmen in Frankreich und den USA.
- Lebensmittelmärkte sind in Deutschland besonders stark in der Loyalität verankert; Fashion und Beauty gewinnen international deutlich an Bedeutung.
- Strategisch wird deutlich: Loyalität darf nicht isoliert behandelt werden. Nur wer monetäre und emotionale Komponenten verknüpft und eine datenbasierte Steuerung integriert, erreicht nachhaltige Kundenbindung.
Kundentreue immer gefragter: Was bedeutet das für Unternehmen?
Unternehmen stehen vor der Aufgabe, ihre Loyalitätsprogramme weiterzuentwickeln: Rabattaktionen allein genügen nicht mehr, um Kund:innen langfristig zu binden und sich von der Konkurrenz abzuheben. Entscheidend sind emotionale Bindung und ein persönliches Kundenerlebnis – etwa durch exklusive Veranstaltungen, Communities, Status-Level oder maßgeschneiderte Angebote. Wichtig: der erlebnisorientierte Mehrwert muss auf die Zielgruppe abgestimmt sein. Loyalty-Programme mit einer klaren Markenmission stärken die Zugehörigkeit und Markenidentität.
Online-Handel treibt Wachstum im Einzelhandel
Der deutsche Einzelhandel konnte im zweiten Quartal 2025 trotz der gesamtwirtschaftlichen Schwäche ein reales Umsatzwachstum von 3,8 Prozent erzielen. Treiber bleibt der Online- und Versandhandel, der erneut zweistellig zulegte, während der stationäre Handel nur moderat wuchs. Für das Gesamtjahr erwartet der Handelsverband Deutschland trotz des positiven ersten Halbjahres nur ein nominales Plus von 2,0 Prozent.
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