Eine wachsende Zahl an Unternehmen berücksichtigt wesentliche Chancen und Risiken durch Nachhaltigkeitsthemen in ihrer Unternehmensstrategie. Wie konsequent die Strategie im Allgemeinen und auch in Bezug auf Nachhaltigkeit im operativen Tagesgeschäft umgesetzt wird, ist eng verbunden mit einem umfassenden und wirksamen Governance-Ansatz. In diesem Ansatz spielen unter anderem vergütungsrelevante Anreize eine Schlüsselrolle.
Der Vorstand legt zum einen den strategischen Kurs für Nachhaltigkeit fest und sollte zum anderen in seinen täglichen Entscheidungen dazu beitragen, dass dieser eingehalten wird. Die Verankerung der wesentlichen strategischen Ziele in der Vergütung des Vorstands und gegebenenfalls auch der Führungskräfte, kann dabei ein wirksamer Anreiz sein, diesen Kurs zu halten. Dies trifft auf die wesentlichen wirtschaftlichen Ziele ebenso zu wie auf die Nachhaltigkeitsziele eines Unternehmens.
Integration von Nachhaltigkeitskriterien in die Vorstandsvergütung
Das System der Vorstandsvergütung ist für die Aktionäre eines Unternehmens ein wichtiger Aspekt der Corporate Governance. Für den englischsprachigen Bericht „Incentivizing long-term value creation” wurden Daten von 375 börsennotierten Unternehmen aus 15 Ländern ausgewertet und geprüft, inwieweit Nachhaltigkeitskriterien bereits in die Vergütung der Unternehmensleitung integriert sind. Das bemerkenswerte Ergebnis: Bei beeindruckenden 78 Prozent dieser Unternehmen ist dies bereits der Fall.
Weitere Ergebnisse der Untersuchung im Überblick
- 88 Prozent der Unternehmen, die die Vergütung ihrer Vorstandsmitglieder mit Nachhaltigkeitszielen verknüpfen, richten diese an ESG-Themen aus, die für ihr Geschäft von Bedeutung sind. Diese sind je nach Land sehr unterschiedlich.
- Bei den ESG-Zielen, die in die Vergütung von Führungskräften einfließen, geht es am häufigsten um den Klimawandel, beispielsweise die Verringerung der Treibhausgasemissionen, und um die eigene Belegschaft: Engagement der Mitarbeitenden, Anteil weiblicher Führungskräfte, Unfallquote.
- Von den 274 Unternehmen, die die Leistung des Vorstands anhand nachhaltigkeitsbezogener Ziele messen und Angaben dazu machen, wie diese in die variable Vergütung einfließen, beziehen 37 Prozent ESG-Ziele sowohl in die kurz- als auch in die langfristigen Anreize ein. 23 Prozent beziehen solche Ziele lediglich in die langfristigen Anreize ein und die restlichen 40 Prozent verwenden sie ausschließlich in den kurzfristigen Anreizen.
Handlungsempfehlungen
So integrieren Sie Nachhaltigkeitsindikatoren in die Vorstandsvergütung:
Methodik
Die Unternehmen, deren Daten für diese Studie ausgewertet wurden, sind die jeweils 25 größten auf der Grundlage der Marktkapitalisierung im Juni 2024 aus jedem der folgenden 15 Länder: Australien, Österreich, Belgien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Luxemburg, die Niederlande, Spanien, Schweden, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten. Die Untersuchung wurde im Juli und August 2024 durchgeführt.
Die analysierten Daten entstammen ausschließlich öffentlich zugänglichen Informationen: den Geschäftsberichten von 2023 und – bei Bedarf – den Vergütungsberichten, den Nachhaltigkeitsberichten und den Webseiten der Unternehmen.