Laut der neuesten Ausgabe des KPMG Global Economic Outlook ist ein starkes globales Wachstum im Jahr 2024 eher unwahrscheinlich. Ein kurzfristiges Ende der geopolitischen Unsicherheiten sowie der restriktiven Geldpolitik der Notenbanken ist nicht in Sicht. Der diesjährige Bericht, von führenden KPMG-Wirtschaftsforschern erstellt, befasst sich mit den wirtschaftlichen Aussichten von mehr als 30 Ländern bis zum Jahr 2025.

Der Welthandel hat in den letzten Jahren einen Tiefpunkt erreicht. Grund dafür waren geopolitische Spannungen, eine zunehmende Relokalisierung von Produktionsstätten und ein Rückgang der Konsumausgaben. Für das Jahr 2024 wird ein weltweites BIP-Wachstum von 2,2% prognostiziert - ein Rückgang von 0,4 %P im Vergleich zum Jahr 2023.

Für Deutschland rechnet der Global Economic Outlook  das kommende Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 0,6%. Damit kehrt Deutschland wieder auf einen Wachstumspfad zurück, belegt allerdings nur Platz 28 der 35 betrachteten Länder. Das Jahr 2025 sieht vielversprechender aus: hier erwarten wir für den Wirtschaftsstandort Deutschland ein BIP-Wachstum von ca. 1,6%. 

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Deutschland in der Rezession

Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2023 in eine Rezession gerutscht. Unsere Prognose geht von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent aus. Damit liegt Deutschland unter den meisten anderen Industrieländern. Das verhaltene Wachstum der Schwellenländer liefert der Exportnation ebenfalls keine Impulse.

Leichtes Wachstum für 2024 erwartet

Für das kommende Jahr rechnen wir mit einem Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent. Damit erreicht Deutschland wieder den Wachstumspfad, rangiert allerdings weiterhin auf eher geringem Niveau. Steigende Löhne und sinkende Lebenshaltungskosten versprechen eine Wiederbelebung des erlahmten Konsums. Das Geschäftsklima fällt weniger pessimistisch aus als im Herbst.

Inflation weiterhin über Vorkrisenniveau

Nach 6,1 Prozent im ablaufenden Jahr erwarten wir für 2024 eine Inflationsrate von 2,9 Prozent. Dies ist zwar ein deutlicher Rückgang, doch verharren die Preise auf erhöhtem Niveau und steigen weiterhin schneller als es das 2-Prozent-Ziel der EZB vorsieht. Die Sparquote bleibt hoch und der Konsum zurückhaltend.

Leitzinsen bleiben auf Hochpunkt

Die EZB scheint bei einem Leitzins von 4,5 Prozent anzuhalten und die weitere Inflationsentwicklung abzuwarten. Mit Senkungen kann in den nächsten Monaten nicht gerechnet werden. Das hohe Zinsniveau findet in der Wirtschaft seinen Niederschlag und bremst den Aufschwung.

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