Laut der neuesten Ausgabe des KPMG Global Economic Outlook wird sich das globale Wachstum von 2,7 % im Jahr 2023 auf 2,5 % im Jahr 2024 abschwächen und im nächsten Jahr wieder auf 2,7 % ansteigen. Es wird erwartet, dass sich die Inflation weiter abkühlt, auch wenn es in vielen Ländern länger dauern wird, bis der Preisdruck nachlässt, als er entstanden ist.

Die geopolitische Unsicherheit ist groß, da fast die Hälfte der Weltbevölkerung bereits gewählt hat oder in diesem Jahr zur Wahl geht. Heiße Kriege und Handelsspannungen flammen auf, was zu einer stärker isolationistischen Politik führen könnte. Das daraus resultierende Risiko sind häufigere Inflationsschübe und eine aktivistische Geldpolitik.

Deutschland: Nach der Rezession im letzten Jahr wird für 2024 eine Stagnation erwartet

Die deutsche Wirtschaft befindet sich im Jahr 2024 in einer herausfordernden Situation. Nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent im Jahr 2023 schrumpft die Wirtschaft zwar nicht mehr, ein kräftiger wirtschaftlicher Aufschwung ist aber noch nicht in Sicht. Die privaten Haushalte halten sich nach wie vor mit größeren Ausgaben zurück, Industrie und Bauwirtschaft verzeichnen nur geringe Auftragseingänge. Auch die deutsche Exportwirtschaft hat sich abgekühlt.

Die Entwicklung im ersten Quartal 2024 gibt jedoch Anlass zur Hoffnung. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs von Januar bis März um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Im Laufe des Jahres 2024 könnte die deutsche Wirtschaft weiter an Schwung gewinnen. Der private Konsum dürfte die Konjunktur im Laufe des Jahres stützen, da die Realeinkommen spürbar steigen dürften.

Auch die Inflation in Deutschland dürfte sich weiter abschwächen. Nach 5,9 Prozent im Jahr 2023 hat sich die Inflationsrate zuletzt auf einem niedrigen Niveau knapp über dem EZB-Ziel von zwei Prozent stabilisiert. Die beiden Haupttreiber der Inflation in Deutschland, die Energiekosten und die Lebensmittelpreise, haben sich stabilisiert.

Die Stimmung der deutschen Unternehmen und Verbraucher verbessert sich

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im April erneut aufgehellt und ist auf dem besten Stand seit Mai 2023. Der "Geschäftsklimaindex" ist zum dritten Mal in Folge gestiegen und zeigt, dass die Unternehmen zunehmend optimistischer in die Zukunft blicken. Diese Entwicklung könnte auf eine konjunkturelle Wende zum Besseren hinweisen.

Auch bei den Verbrauchern hellt sich die Stimmung langsam auf. Der "Konsumklima-Index" stieg im April dieses Jahres im Vergleich zum Vormonat um 3,1 Punkte auf -24,2 Punkte - der höchste Wert der letzten zwei Jahre. Der Anstieg des Konsumklimas ist insbesondere auf Lohn- und Gehaltserhöhungen in Verbindung mit einer zuletzt gesunkenen Inflation zurückzuführen. Dies bildet die Grundlage für die steigende Kaufkraft der privaten Haushalte.

Wachstumspotenzial inmitten bestehender Herausforderungen

Neben den konjunkturellen Schwierigkeiten steht Deutschland nach wie vor vor einer Vielzahl struktureller Herausforderungen, wie dem Fachkräftemangel, der hohen Bürokratie und der schwachen digitalen Infrastruktur. Dennoch gibt es auch positive Perspektiven. Deutschland verfügt über eine traditionell starke Wirtschaft, eine gut ausgebildete Bevölkerung und eine lange Tradition von Innovation und Forschung. Wichtige aktuelle Transformationsinitiativen wie der Übergang zu erneuerbaren und nachhaltigen Energien (Energiewende) und die weitere Digitalisierung bieten Chancen für zusätzliches Wachstum. Neue Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) und Robotik eröffnen ebenfalls immense Möglichkeiten zur Steigerung der Produktivität und zur Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen.

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Die Wirtschaftsentwicklung in den drei Weltregionen