CEOs in der ganzen Welt agieren heute in einem Umfeld, das durch vielfältige gleichzeitig auftretende Herausforderungen gekennzeichnet ist: die Auswirkungen des Klimawandels, globale Konflikte, Protektionismus, ökonomische und geopolitische Unsicherheiten, Personalengpässe und disruptive Technologien.
Mit welchen Strategien versuchen CEOs ihre Organisationen erfolgreich durch dieses komplexe Umfeld zu navigieren? Dies haben wir in unserer Befragung für den CEO Outlook 2023 untersucht. Befragt wurden weltweit 1.325 CEOs großer Unternehmen, darunter 125 CEOs in Deutschland. Im Folgenden finden Sie einige Kernergebnisse.
Eine ausführlichere Darstellung der Antworten der von uns befragten CEOs von Unternehmen in Deutschland veröffentlichen wir in Kürze. Sie können diese Analyse bereits jetzt hier vorbestellen:
Ökonomischer Ausblick zwischen Unsicherheit und Zuversicht
Trotz der Umstände zeigen sich die CEOs mehrheitlich weiterhin zuversichtlich: 80 Prozent der befragten Unternehmenschefs in Deutschland äußern Zuversicht, was die Entwicklung der globalen Wirtschaft in den nächsten drei Jahren betrifft. In Bezug auf die Entwicklung Deutschlands äußern sich 75 Prozent der hiesigen CEOs zuversichtlich. Das sind allerdings vier Prozentpunkte weniger als im CEO Outlook 2022.
Auch das Vertrauen in das eigene Unternehmen ist etwas gesunken. Zwar erwarten 80 Prozent hier Wachstum für die nächsten drei Jahre, der Wert liegt aber 10 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.
Zugleich stimmen 80 Prozent der CEOs in Deutschland der Aussage zu, dass steigende Zinssätze und eine restriktivere Geldpolitik eine mögliche Rezession verlängern könnten.
Mattias Schmelzer
CEO, Sprecher des Vorstands, Bereichsvorstand Corporates
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Herausforderungen durch aktuelle Rahmenbedingungen
Die von KPMG befragten CEOs in Deutschland identifizieren disruptive Technologien, Geopolitik und den Klimawandel als die drei wichtigsten Risiken für die Wachstumsaussichten ihres Unternehmens.
Welche der folgenden Risiken stellt die größte Bedrohung für das Wachstum Ihrer Organisation in den nächsten drei Jahren dar?
Risiken durch neue disruptive Technologien
Geopolitische Unsicherheiten
Umweltrisiken bzw. Klimawandel
Regulatorik
Generative KI hat Top-Priorität bei den Investitionen
In den Unternehmen wird generative KI (GenAI) als wichtiger Wettbewerbsvorteil für die Zukunft bewertet. 76 Prozent der befragten CEOs in Deutschland machen diese neue Technologie zu einer der wichtigsten Investitionsprioritäten. 43 Prozent gehen davon aus, dass sich die Investition in den nächsten drei bis fünf Jahren auszahlen wird, 37 Prozent erwarten dies früher. 19 Prozent rechnen erst nach mehr als fünf Jahren mit einer Amortisation.
Als wichtigste Vorteile von generativer KI werden von den CEOs vor allem eine erhöhte Rentabilität (26 Prozent) genannt, gefolgt von einer höheren Effizienz und Produktivität durch automatisierte Prozesse (21 Prozent).
Zugleich beschäftigt die CEOs eine Reihe von Herausforderungen im Zusammenhang mit generativer KI. Dazu zählen insbesondere die Implementierungskosten, aber auch ethische Fragen, technische Fähigkeiten zur Implementierung sowie die unzureichende Regulierung. 59 Prozent sind der Ansicht, dass sich das Ausmaß der Regulierung von GenAI an den Klimaverpflichtungen orientieren sollte.
84 Prozent der CEOs in Deutschland sehen GenAI als zweischneidiges Schwert: Sie könne zwar beim Erkennen von Cyberangriffen helfen, könne aber auch neue Gefahren durch neue Angriffsstrategien für Angreifende mit sich bringen. Dies ist bedenklich angesichts der Tatsache, dass nur 55 Prozent der CEOs ihr Unternehmen als gut gegen Cyberangriffe gewappnet ansehen.
ESG-Investitionen werden sich erst in einigen Jahren auszahlen
ESG-Themen werden in den Unternehmen mehr und mehr zum Standard. 77 Prozent der von uns befragten CEOs deutscher Unternehmen haben ESG vollständig in ihr Geschäft integriert, um Wertschöpfung zu generieren - global waren es nur 69 Prozent. Die Mehrheit geht allerdings davon aus, dass es noch drei bis fünf Jahre dauern wird, bis sie eine Rendite auf ihre ESG-Investitionen sehen werden.
Rund jeder zweite deutsche CEO stimmt der Aussage zu, dass ein Scheitern der Annahme des Klimawandels sowie von Naturkatastrophen und extreme Wetterereignisse sich mittelfristig auf die Ergebnisse des Unternehmens auswirken kann.
Als größte Hürden zum Erreichen von Netto-Null oder ähnlicher Klimaziele werden die Komplexität der Dekarbonisierung von Lieferketten und mangelnde interne Steuerungsmechanismen zur Umsetzung der Strategie genannt.
ESG deckt drei große Bereiche von Nachhaltigkeit ab: Umwelt (Environmental), soziale Themen (Social) und gute Unternehmensführung (Governance). Allerdings investiert nur eine Minderheit der Unternehmen in gleichem Maße in alle drei Felder (18 Prozent), zeigt unsere Umfrage unter CEOs deutscher Unternehmen. Die Priorität liegt vor allem auf den Bereichen Governance (30 Prozent) und Ökologie (29 Prozent). Nur 22 Prozent priorisieren ihre Investitionen in Programme rund um soziale Themen wie Diversität und Inklusion.
CEOs erwarten Rückkehr ins Büro
68 Prozent der befragten CEOs in Deutschland gehen davon aus, dass ihre Mitarbeitenden binnen der nächsten drei Jahre vollständig ins Büro zurückkehren werden. Von Hybridarbeit gehen nur 25 Prozent aus. 77 Prozent glauben, dass sie wahrscheinlich Mitarbeitende belohnen werden, die sich bemühen, ins Büro zu kommen - etwa mit bevorzugten Aufgaben, Gehaltserhöhungen oder Beförderungen.
56 Prozent stimmen zu, dass Talent in den nächsten drei Jahren den Wohlstand ihrer Organisation negativ beeinflussen wird, verglichen mit 68 Prozent weltweit.
Sichern Sie sich schon jetzt die Ausgabe des CEO Outlooks 2023 mit der Analyse der Ergebnisse aus unserer Befragung in Deutschland. Hier können Sie sie vorbestellen: