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Von Coronapandemie über hohe Inflationsraten bis zu den Folgen geopolitischer Verwerfungen: Der deutsche Einzelhandel ist krisengeschüttelt und befindet sich im Umbruch. Klar ist: Die ökonomische Lage bleibt angesichts eingetrübter Konsumstimmung angespannt – und die digitale Transformation treibt den Umbruch zusätzlich massiv voran. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sind demnach komplexe Aufgaben zu bewältigen.

Essenziell dafür ist ein Überblick über den Status quo. Wo steht die Branche stationär und online nach außergewöhnlichen Jahren – und welche Nachfrage-Trends sind besonders relevant? In Ausgabe 4/2023 unseres Retail Sales Monitors ordnen wir die Marktlage anhand einer großen Analyse ein. Wir beleuchten Entwicklungen hinsichtlich Umsatz, Vertriebslinien und Strukturen über mehrjährige Trendlinien hinweg. Im Fokus sind Zahlen der Gesamtbranche sowie der Segmente Food, Non-Food, Mode, Unterhaltungselektronik und Do it yourself (DIY). 

Umsatzentwicklungen im Einzelhandel im Jahresüberblick

  • Laut Statistischem Bundesamt lag der Einzelhandelsumsatz 2022 bei insgesamt 630,7 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein nominelles Plus von 7,2 Prozent, inflationsbereinigt allerdings ein Minus von 0,8 Prozent. Der Anteil des Online-Handels lag bei 13,4 Prozent.
  • Mehr als 60 Prozent des Umsatzes der 1.000 umsatzstärksten Vertriebslinien im stationären Einzelhandel entfielen auf den Lebensmitteleinzelhandel (LEH). Auf Platz zwei folgte das Segment DIY & Einrichten mit 13,7 Prozent.
  • Die fünf größten Lebensmitteldiscounter konnten ihre Umsatzergebnisse jüngst zum Teil deutlich steigern. Der Marktanteil von Discountern im LEH stieg 2022 unter anderem wegen des zunehmenden Preisbewusstseins der Verbraucher:innen. Zuvor war der Anteil drei Jahre gesunken.
  • Die Erholung im Modehandel verläuft während der Polykrise schleppend. Der Umsatz von nur zwei von zehn Unternehmen eines Top-Ten-Rankings der umsatzstärksten Vertriebslinien war 2022 höher als 2018. Wie im LEH sind Niedrigpreisformate die Wachstumstreiber.
  • Nach sehr hohen Wachstumsraten während der Pandemiejahre 2020 und 2021 gab es für den E-Commerce 2022 einen Rückschlag. Laut einer EHI-Studie beliefen sich die Umsätze der 1.000 umsatzstärkten B2C-Online-Shops auf 77,7 Milliarden Euro, 2,2 Milliarden weniger als im Vorjahr.

Außer der umfassenden Branchenanalyse liefert der Retail Sales Monitor zudem wie gewohnt ausführliche Informationen zu den neuesten Zahlen aus der Gesamtbranche sowie den Sub-Segmenten Food, Non-Food, Mode, Unterhaltungselektronik und DIY:

  •  Im dritten Quartal 2023 knüpft der Einzelhandel an die schwache Umsatzentwicklung der vorherigen Monate an: Einzelhandelsunternehmen setzten in den Sommermonaten preisbereinigt 2,8 Prozent weniger um als im entsprechenden Vorjahresquartal.
  •  Das anhaltend schwache Konsumklima hat in den Sommermonaten zu weiter rückläufigen Umsätzen im deutschen E-Commerce geführt: Online-Händler verzeichneten einen Rückgang von 13,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Für den KPMG Retail Sales Monitor untersuchen wir mit dem EHI Retail Institute vierteljährlich die Entwicklungen, Trends und Treiber der Branche. Hier können Sie unseren Newsletter abonnieren.

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