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Auf ihrem Weg in die Klimaneutralität ist die EU einen Schritt weiter: Im Dezember 2022 wurde im Rahmen des European Green Deals eine politische Einigung über den CO2-Grenzausgleichsmechanismus erzielt. Am 1. Oktober 2023 trat im Zuge dessen für Importeure bestimmter energieintensiver Waren bereits eine Meldepflicht in Kraft. Wir haben für Sie zusammengefasst, was Sie zum Grenzausgleichsmechanismus wissen sollten. Zum Beispiel, für wen die Berichtspflicht gilt und wie der Zertifikatehandel funktioniert. 

CBAM als Teil des European Green Deal

Der Carbon Border Adjustment Mechanism (kurz: CBAM; deutsch: CO2-Grenzausgleichsmechanismus) soll dem Risiko der Verlagerung von Treibhausgasemissionen (Carbon Leakage) in Länder ohne oder mit geringeren Ambitionen zur Bekämpfung von CO2-Emissionen entgegenwirken. Die Europäische Union sieht die Gefahr, dass Unternehmen entweder Waren aus dem EU-Ausland mit niedrigeren Anforderungen an die Emissionsreduktion importieren oder die Produktion in diese Länder verlagern. So könnten Kosten gespart werden, die bei der Umstellung auf eine umweltfreundlichere Produktion unvermeidlich anfallen.

Deshalb wird der EU-Emissionshandel um den Grenzausgleichsmechanismus ergänzt und auf importierte Waren erweitert. Unternehmen werden verpflichtet, für jede importierte Tonne CO2 spezielle Zertifikate zu erwerben. Die harmonisierte EU-Verordnung zum Emissionshandel soll zudem Anreize für Nicht-EU-Länder schaffen, ihre Klimaambitionen zu erhöhen.

Der CBAM ist Bestandteil des Fit-for-55-Pakets. Er zählt zu den Maßnahmen, die die EU im Zuge des European Green Deal auf den Weg gebracht hat, um die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Bis 2050 will sie als erster Staatenbund komplette CO2-Neutralität erreichen.

Vom CO2-Grenzausgleich betroffene Produkte

Von den neuen Vorschriften sind zunächst aus Nicht-EU-Ländern importierte und besonders CO2-intensive Waren betroffen, darunter Zement, Strom, Düngemittel, Aluminium, Eisen, Stahl, Wasserstoff sowie einige vor- und nachgelagerte Erzeugnisse. Bis 2030 soll der Warenkreis des CO2-Grenzausgleichs auf alle Industriegüter erweitert werden.


Nicht-EU-Staaten, die in den Emissionshandel in der EU integriert sind oder deren EU-Emissionshandelssysteme (ETS) als äquivalent anerkannt werden, können vom Anwendungsbereich ausgenommen werden.

Alles Wichtige auf einen Blick

Wir erklären den CBAM, räumen mit Falschannahmen auf und stellen Ihnen unsere Toollösung vor

Wer ist betroffen, welche Berichtspflichten gelten und auf welche Warengruppen wird der Carbon Border Adjustment Mechanism angewendet? Rund um den CBAM gibt es eine Reihe falscher Annahmen und Mythen. Wir klären auf und stellen richtig. Lesen Sie hierzu auch den Blogbeitrag unseres Experten Stephan Freismuth.

Stufenweise Einführung des CBAM

KPMG

Bestehende Herausforderungen des Grenzausgleichsmechanismus

Zwar beginnt der Zertifikatehandel erst später, allerdings stellt bereits die seit Oktober 2023 geltende Verordnung der Berichtspflicht viele Unternehmen vor Herausforderungen. Sie müssen den Import entsprechender Waren erfassen und die Emissionen entlang der Lieferkette bestimmen. Häufig fehlen hierfür jedoch entsprechende technologische Lösungen. Zudem hat die Berechnung importierter CO2-Emissionen laut Gesetzgeber grundsätzlich auf Basis von Ist-Werten zu erfolgen. Hier ist die Unterstützung durch Hersteller im EU-Ausland zwingend erforderlich, um Emissionsdaten rechtzeitig und rechtssicher zu erhalten.

Derzeit können Berichtspflichtige Emissionsinformationen, die von Herstellern nicht zur Verfügung gestellt werden, mit Hilfe der durch die EU-Kommission zur Verfügung gestellten Defaultwerte ergänzen – allerdings ist dies uneingeschränkt nur bis 31. Juli 2024 möglich. Ab 1. August ist die Verwendung von Defaultwerten nur noch gestattet, sofern der Anteil der auf der Grundlage der Defaultwerte ermittelten Emissionen nicht mehr als 20 % der Gesamtemissionen einer Ware beträgt. 

So unterstützen wir Sie

Unsere Expertinnen und Experten aus den Bereichen Zoll und indirekte Steuern beraten Sie individuell – von Einzelfragen bis zur vollumfänglichen Betreuung inklusive technologischer Lösung:

  1. Fachlicher Workshop als Basis für die Ersteinschätzung der Betroffenheit und Abstimmung des weiteren Vorgehens
  2. Betroffenheitsanalyse anhand Ihrer Zollerklärungen, idealerweise unter Anwendung des KPMG Trade Data Check – unsere Toollösung, mit der Ihre Zolldaten automatisiert systematisch ausgewertet werden
  3. Definition von Verantwortlichkeiten in Ihrem Unternehmen in Abhängigkeit von dem Ergebnis der Betroffenheitsanalyse
  4. Unterstützung bei der Ermittlung der direkten und indirekten CO2-Emissionen auf der Grundlage von Ist- oder Standardwerten; bei der Verwendung von Ist-Werten zusätzlich Unterstützung bei der Verifizierung und Testierung dieser Werte durch zertifizierte Prüfstellen
  5. Unterstützung bei der Registrierung als zugelassener CBAM-Anmelder
  6. Unterstützung beim CBAM-Zertifikate-Erwerb
  7. Abstimmung mit den Zulieferern zur Sicherstellung des elektronischen Austauschs CBAM-relevanter Informationen
  8. Aufsetzen eines CBAM-Management-Prozesses
  9. Unterstützung bei der Erstellung und Abgabe von CBAM-Erklärungen

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