Führungskräfte im Gesundheitswesen müssen die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen und gleichzeitig zahlreiche Herausforderungen meistern: Es gilt, die optimale Behandlung der Patient:innen zu gewährlisten, die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu erfassen, Werte eines zukunftsgerichteten Leitbilds vorzuleben  - und nicht zuletzt die Widrigkeiten der Pandemie zu meistern. Um zu beleuchten, wie dies am besten gelingt, widmen wir diese Ausgabe des Gesundheitsbarometers dem Thema Führung.

Auf die Bedürfnisse von Bewerbenden eingehen

Eine der bedeutendsten Aufgaben künftiger Führungskräfte wird die Bewältigung des Fachkräftemangels sein. Um diesem zu begegnen, müssen sie auf neue Rekrutierungsstrategien setzen, die auf die Bedürfnisse von Bewerbenden eingehen. Ferner rückt das Thema nachhaltige Personalbindung stärker in den Fokus, um leistungsfähige und qualifizierte Mitarbeitende langfristig zu halten. 

Der enge Austausch zwischen Ärzt:innen, Pflege und Verwaltung ist essenziell

Damit gute Führung gelingt, spielt auch die Kommunikation zwischen Ärzt:innen, Pflege und Verwaltung stets eine große Rolle. Sebastian Dienst, Pflegedirektor im Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB), vergleicht diesen Dreiklang mit einer Kathedrale, die von drei Torbögen gehalten wird. Alle diese Bögen müssten eigenständig funktionieren und seien dennoch voneinander abhängig. Sobald man es schaffe, den Fokus und die Perspektive des jeweils anderen zu verstehen und wertzuschätzen, könnten die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und Patient:innen gesteigert werden.

Es kommt an auf Vertrauen und Motivation

Dabei gelingt Führung nur auf Basis von Vertrauen und mit Hilfe zugewandten und motivierenden Verhaltens, wie Brigitte Gross, Mitglied des Direktoriums der Deutschen Rentenversicherung Bund Berlin, betont. Das gelte insbesondere für Führung auf Distanz, etwa, wenn Mitarbeitende sich im Außendienst befänden. Hier sei besondere Sensibilität gefordert. 

Digitalisierung gelingt nur mit Hilfe der Mitarbeitenden

Gleiches gelte auch für die digitale Transformation, wie Dr. Peter Gocke, Chief Digital Officer bei der Charité - Universitätsmedizin Berlin, betont. Sie sei nur als Teamleistung möglich, weshalb es essenziell sei, dass sich alle Beschäftigten einbringen. Dazu gehöre ebenso, dass die Transformation von Vorstand und Geschäftsführung geleitet würde. Immerhin komme es bei jedem Digitalisierungsvorhaben zu erheblichen Ressourcenbedarfen und Prozessänderungen. 

Im Krisenfall müssen Entscheidungswege eindeutig sein

Laut Philipp Schneider, leitender Kreisrechtsdirektor im Kreis Heinsberg, kommt es insbesondere im Krisenfall auf gute Führung an. Er betont, welche Rolle Zusammenhalt und intensive Kommunikation spielen, um die Herausforderungen einer Pandemie zu bewältigen. Entscheidungswege müssten dabei eindeutig sein, während Vorgesetzte stets ein offenes Ohr für die Anregungen und Ideen der Mitarbeitenden haben sollten. Für ihn und sein Team habe es sich außerdem ausgezahlt, die Arbeit des Krisenstabes jahrelang mit externer Fachbegleitung zu üben.  

Erfahren Sie außerdem in dieser Ausgabe des Gesundheitsbarometers

  • im Interview mit Ilka Dekan, Geschäftsführerin INNO3 GmbH, warum Führungskräfte ihr Team an erster Stelle sehen sollten, um Veränderungen gemeinsam zu gestalten. 
  • im Interview mit Steffen Protsch, President Business Unit Patient Monitoring im Bereich Medizintechnik der Drägerwerk AG & Co. KGaA, inwiefern Mitarbeitenden bei Projekten die gleichen Rechte und Pflichten wie Führungskräften zugestanden werden sollten.
  • im Interview mit Prof. Dr. Inge Eberl, Leiterin der Stabsstelle Personalentwicklung und Pflegewissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wie wichtig interkulturelle Trainings in der Pflege sind. 
  • im Interview mit Milena Kolb, Klinikleiterin Heilig-Geist Hospital GmbH & Co. KG, welche Aufgaben eine junge Führungskraft in einem ländlich gelegenen Krankenhaus zu meistern hat.  
  • in der Kolumne von Dr. Johannes Wimmer, welche Lehren wir aus dramatischen Veränderungen ziehen können und wie uns dies in Bezug auf die Corona-Krise helfen kann.  

Weitere Themen

Welche herausfordernden Rahmenbedingungen Krankenhäuser vorfinden und welche Rolle ein Kulturwandel für eine vielversprechende Zukunft spielt, wird im Fachbeitrag von Richard Overödder, Sector Manager Healthcare KPMG, thematisiert. Tax Compliance und das präventive Management von Steuerrisiken sind ebenfalls eine Frage guter Führung, wie Partner PD Dr. Thorsten Helm und Christian Bischoff aus dem Bereich Healthcare und Tax bei KPMG erläutern. Demnach führen Verstöße gegen Steuergesetze zu finanziellen und strafrechtlichen Risiken, Reputationsschäden, Geschäftsrisiken oder persönlichen Haftung der Geschäftsführung und Mitarbeitenden. Um die entsprechende Komplexität zu meistern, empfehlen sie ein umfassendes Tax Compliance Management System. 

Die aktuelle Ausgabe des Gesundheitsbarometers können Sie hier herunterladen.

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