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„Klimaschutz ist Gesundheitsschutz“ lautete das Motto des 125. Ärztetages. So war es nur folgerichtig, dass die Branche für sich das Ziel formulierte, bis 2030 ein klimaneutrales Gesundheitswesen auf die Beine zu stellen. Denn die CO2-Emissionen in Krankenhäusern, Pflege- und Rehaeinrichtungen sind enorm: Mit 70 Millionen CO2-Äquivalenten werden dort mehr klimaschädliche Treibhausgase emittiert als in der Schifffahrt oder im Flugverkehr. 

Die Bedeutung von Nachhaltigkeit hat sich verändert

Daher kommt der Gesundheitsbranche eine wichtige Rolle zu, wenn es darum geht, bis 2045 in Deutschland klimaneutral zu werden. Ansatzpunkte dafür gibt es viele, und so haben wir uns für die aktuelle Ausgabe des Gesundheitsbarometers mit Branchenexpert:innen Gedanken über Maßnahmen und Initiativen für mehr Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen und deren Umsetzung gemacht. Dabei geht es neben dem Klima- und Umweltschutz auch um soziale Aspekte und gute Unternehmensführung  - alles gemeinhin unter dem Begriff Environmental Social Governance (ESG) zusammengefasst.   

Die Bedeutung und die Wahrnehmung von Nachhaltigkeit haben sich in den letzten Jahren verändert. Charlotte Kaspari, Geschäftsbereichsleiterin Facility Management beim Universitätsklinikum Bonn, erinnert sich, dass das Thema vor nicht allzu langer Zeit noch belächelt wurde. Jetzt ist es aus der Unternehmensstrategie nicht mehr wegzudenken. Sie beschreibt, welche Nachhaltigkeitsmaßnahmen das Universitätsklinikum Bonn verfolgt.  

Den sozialen Auftrag im Kontext von Nachhaltigkeit hat Dr. Sarah Elena Windolph-Lübben, Nachhaltigkeitsmanagerin bei der Techniker Krankenkasse, im Fokus. Sie erläutert die ESG-Initiativen ihres Unternehmens, unter anderen den Aufbau eines Fundaments zur Nachhaltigkeitsförderung.  

Nachhaltige Architektur sorgt für Wohlbefinden

Der Bedeutung von nachhaltiger Architektur widmet sich ein Interview mit Julian Weyer, Architekt und Partner bei C.F. Møller Architects. Er schildert den Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit in Gebäuden und Patientenzentrierung. 

Dass sich nachhaltige Gesundheitsbauten positiv auf das Wohlbefinden von Menschen auswirken, davon ist Dr. Christine Lemaitre überzeugt. Sie ist geschäftsführender Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.), und beobachtet, dass die Anforderungen an die Qualität von Gesundheitsbauten stetig zunehmen.

Wenn nachhaltige Textilien den Unterschied machen

Die Motivation und das Engagement von Mitarbeitenden spielen eine entscheidende Rolle auf dem Weg zu mehr Ökologie und Nachhaltigkeit in der Gesundheitsbranche. Die Stiftung viamedica sensibilisiert ihre Belegschaft daher ganz besonders für diese Themen. Wie, das erklärt Markus Loh, Projektleiter der Stiftung.

Ihre Erlebnisse auf einer Indienreise haben Dalia Hasan zur Produktion nachhaltiger Berufstextilien inspiriert. Sie gründete im Jahr 2017 Green Textile Solutions. Im Interview erläutert sie die Auswirkungen nachhaltiger Textilien im medizinischen Bereich und welche Potenziale es für andere Branchen gibt.  

Weitere Themen im Gesundheitsbarometer:

  • Elisabeth Scharfenberg, Vorständin der Korian Stiftung für Pflege und würdevolles Altern, zur Wahrnehmung des Pflegeberufs und vielen guten Gründen, ihm größere Bedeutung beizumessen.
  • Für eine Verbesserung der Energieeffizienz sind gezielte Investitionen erforderlich. Dr. Christoph Tettinger, Geschäftsführer der Caritas Betriebsführungs- und Trägergesellschaft mbH (CBT), zum Aufbau eines umfänglichen digitalen ESG-Controllings in seinem Unternehmen. 
  • Wie interdisziplinäre Teams gemeinsam Maßnahmenpakete für ein bereichsübergreifendes Klimaschutzmanagement in Krankenhäusern entwickeln, schildert Annegret Dickhoff, Projektleiterin von KLIK green.
  • Was sind einerseits Treiber, andererseits aber auch Barrieren bei der Implementierung unternehmerischer Nachhaltigkeit in deutschen Krankenhäusern? Antworten gibt`s von Torsten Müller, Partner Healthcare, und Dominik Humm, Public Sector Consulting, beide KPMG. 
  • Dr. Ferdinand Schuster, Geschäftsführer des von KPMG geförderten Instituts für den öffentlichen Sektor e. V., informiert in seinem Fachartikel über ein nachhaltiges Finanzwesen und über die Auswirkungen, die gesetzliche Regulierungen in diesem Bereich auf Unternehmen haben.

Nachhaltigkeitsberichterstattung

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verpflichtet viele Unternehmen auch aus dem Gesundheitswesen ab 2024 zur nicht finanziellen Berichterstattung in Form eines Nachhaltigkeitsberichts. In unserer Kolumne geben Julia Kaub, Nachhaltigkeitsexpertin im Bereich Healthcare bei KPMG, und Philipp Schier, Manager Healthcare, einen Überblick über Auswirkungen und Pflichten der CSR-Richtlinie.   

Die aktuelle Ausgabe des Gesundheitsbarometers können Sie hier herunterladen.

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KPMG Gesundheitsbarometer

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