Deutsche Automobilindustrie erwartet radikale Neuausrichtung ihrer Geschäftsmodelle
Unternehmen blicken deutlich skeptischer in die Zukunft als ihre internationalen Wettbewerber
Ergebnisse des aktuellen „Global Automotive Executive Survey“ von KPMG International
Ergebnisse des aktuellen „Global Automotive Executive Survey“ von KPMG International:
- 69 Prozent der deutschen Automobilunternehmen erwarten in den nächsten drei Jahren eine tiefgreifende Veränderung von Geschäftsmodellen, Produkten und Prozessen (global: 36 Prozent).
- Technologische Disruption gilt für 59 Prozent der deutschen Befragten als größte Herausforderung (global: 38 Prozent), doch nur 15 Prozent fühlen sich ausreichend vorbereitet (global: 20 Prozent).
- Kundenzufriedenheit bleibt unterschätzt, doch zugleich wollen 69 Prozent der deutschen Unternehmen KI für personalisierte Aftersales-Services einsetzen (global: 45 Prozent).
- 81 Prozent der Unternehmen überprüfen aktuell ihre Beschaffungsstrategien (global 65 Prozent), Allianzen und Partnerschaften werden für künftiges Wachstum wichtiger.
Berlin, 8. September 2025
Die deutsche Automobilindustrie zweifelt stärker als andere Länder an der Zukunftsfähigkeit ihrer Geschäftsmodelle. Das zeigt die 25. Ausgabe des Global Automotive Executive Survey von KPMG International, für die weltweit 775 Führungskräfte befragt wurden. Zwar steht die gesamte Branche vor tiefgreifenden Veränderungen, doch in Deutschland fällt der Zukunftsblick besonders kritisch aus: 69 Prozent der deutschen Unternehmen erwarten, dass sie ihre Geschäftsmodelle, Produkte und Prozesse in den nächsten drei Jahren grundlegend neu ausrichten müssen. International liegt der Anteil mit 36 Prozent deutlich niedriger.
Die deutsche Automobilindustrie steht vor einer ihrer größten Bewährungsproben. Während der Verände-rungsdruck so hoch ist wie in kaum einer anderen Region, sind viele Unternehmen gleichzeitig unsicher, ob sie die Transformation erfolgreich meistern werden. Die Branche muss jetzt klare Entscheidungen tref-fen: in welche Technologien sie investiert, welche Partnerschaften sie eingeht und wie sie den Kundennut-zen stärker in den Mittelpunkt rückt. Wer konsequent vorangeht, hat die Chance, die nächste Phase der Branche aktiv mitzugestalten – statt nur auf Disruption zu reagieren.
Technologie und KI als größte Herausforderung
Technologische Disruption gilt in Deutschland als Hauptproblem: 59 Prozent der Befragten sehen sie als größte Herausforderung, international sind es 38 Prozent. Nur 15 Prozent der deutschen Unternehmen fühlen sich darauf vorbereitet, international sind es mit 20 Prozent etwas mehr. Besonders im Fokus stehen Fahrzeug- und Cybersicherheit: 65 Prozent bewerten sie als entscheidend für künftige Profitabilität, weltweit nur 38 Prozent.
Kundenerlebnis als unterschätzter Erfolgsfaktor
Kundenzufriedenheit bleibt ein unterpriorisiertes Thema: Nur 16 Prozent der weltweiten Führungskräfte sehen sie als entscheidend für langfristige Profitabilität. Auch in Deutschland dominiert Effizienz vor Kundenfokus. Dennoch gibt es erste Anzeichen für mehr Kundennähe – vor allem im Aftersales-Geschäft: 69 Prozent der deutschen Unternehmen wollen KI einsetzen, um Services nach dem Fahrzeugkauf individuell zu personalisieren (global 45 Prozent). Zudem nennen 63 Prozent der Befragten F&E, Innovation und Design als Schlüsselfaktor für Wettbewerbsfähigkeit (global 46 Prozent).
Lieferketten und Partnerschaften rücken in den Mittelpunkt
Geopolitische Unsicherheiten und fragile Lieferketten zählen weltweit zu den größten Risiken. Unternehmen reagieren, indem sie Teile der Produktion näher an die Absatzmärkte verlagern (Nearshoring), auf Partnerländer setzen (Friendshoring) und verstärkt lokal produzieren.
In Deutschland ist der Handlungsdruck besonders hoch: 81 Prozent der Unternehmen überprüfen aktuell ihre Beschaffungsstrategien (global 65 Prozent). Zudem setzen deutsche Unternehmen stärker auf Allianzen und Partnerschaften als Wachstumsstrategie: 61 Prozent betrachten sie als zentralen Erfolgsfaktor (global 39 Prozent). Auffällig ist jedoch, dass Kooperationen mit KI- oder Softwareunternehmen bislang nur von 31 Prozent eingeplant werden – und damit seltener als international (global 44 Prozent).
Weitere Informationen sowie die vollständigen Ergebnisse des Global Automotive Executive Survey 2025 finden Sie hier: 25th Annual Global Automotive Executive Survey
Die deutsche Sonderauswertung können Sie hier vorbestellen: Jetzt vorbestellen: Global Automotive Executive Survey 2025 – Auswertung für Deutschland
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Lisa Meier
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