Die Finanzlage und aktuelle Herausforderungen von Schweizer Spitälern und Kliniken

Clarity on Healthcare - Momentaufnahme 2024 und Ausblick 2025

Wie steht es um die Finanzen der Schweizer Spitäler und Kliniken und was sind die zentralen Themen und Trends im Fokus der Spitaldirektionen?

KPMG hat eine Analyse der Geschäftsberichte von 48 Schweizer Spitälern, Rehabilitationskliniken und psychiatrischen Kliniken durchgeführt, um die finanzielle Entwicklung des Schweizer Gesundheitswesens im Jahr 2023 zu erkunden. Diese Perspektive wurde mit einer quantitativen Datenerhebung unter den CFOs und vertieften qualitativen Interviews mit CEOs ergänzt, um Einblick in die Zukunftserwartungen der Branche und wichtige Themen auf Ebene der Spitaldirektionen zu erhalten.

Insgesamt entwickelten sich die Finanzkennzahlen und insbesondere die EBTIDA-Marge schlechter als erwartet; eine kurzfristige Verbesserung ist nicht in Aussicht.

Die finanziellen Entwicklungen und politischen Herausforderungen zwingen Verwaltungsräte und Geschäftsleitungen von Gesundheitsinstitutionen zur Fokussierung auf Schlüsselthemen wie die Finanzierungssituation, das Abwägen geeigneter strategischer Optionen betreffend zukünftige Positionierung und betriebliche Optimierungsmassnahmen sowie die Digitalisierung und der Technologieeinsatz.

Finanzzahlen Schweizer Spitäler und Kliniken

Clarity on Healthcare

Schweizer Spitäler und Kliniken: Momentanaufnahme 2024 und Ausblick 2025

Wichtigste Ergebnisse

Einige der wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie:

  1. Anhaltende Unsicherheit

    Die Jahresabschlüsse 2023 sind mit einer Senkung der EBITDA Marge auf 1.8% und teilweise hohen ausgewiesenen Defizite schlechter als erwartet.


    96% der befragten CFOs sehen keine langfristige Möglichkeit zur Erreichung des 10%-EBITDA Ziels und Prognosen sind gleichmässig in optimistischere und noch pessimistischere Zukunftserwartungen für das Folgejahr aufgeteilt.

  2. Fortsetzender Abwärtstrend

    Die Verluste in der Schweizer Spitallandschaft werden sich vor dem Hintergrund der regen Investitionstätigkeit (Neubauten, IT-Systeme, etc.), den damit verbundenen Abschreibungen und zunehmenden Fremdkapitalkosten (z.B. für Refinanzierungen) weiter erhöhen.

  3. Erhöhter Kapitalbedarf

    In den nächsten 5 Jahren werden 86% der befragten Institutionen auf Eigen- und Fremdkapitalerhöhungen z.B. für ihre Investitionstätigkeit angewiesen sein.


    Allein im Sample für diese Studie beläuft sich der angegebene Kapitalbedarf auf 2.7 Mrd. CHF, hochgerechnet auf die ganze Branche ergibt sich ein Kapitalbedarf von 4.5 Mrd. CHF.

  4. Kooperationen zur Erreichung strategischer Ziele

    Laut 79 % der befragten Leistungserbringer sind Kooperationen eine wichtige Option für die Umsetzung strategischer Prioritäten, insbesondere in den Bereichen der Patientenversorgung und Digitalisierung.

  5. Veränderung der Versorgungslandschaft

    Für eine optimale Versorgung in der Schweiz sehen über 90% der befragten CFOs einen Umbau der Versorgerlandschaft als zwingend, wobei der grösste Wandel bei Grundversorgerinstitutionen erwartet wird.


    Ein bewusst gestaltetes Hybridmodell, bestehend aus medizinischen Zentren für spezialisierte Behandlungen und dezentralen Einheiten für die Grundversorgung, ist ein geeigneter Lösungsansatz für eine optimale Spitallandschaft; bei gleichzeitiger Verringerung der Anzahl der Institutionen.

  6. Herausfordernde Digitalisierung

    Aufgrund der anspruchsvollen Finanzsituationen der Leistungserbringer, der schwierigen Integration in bestehende Infrastrukturen und offener rechtlicher Fragestellungen sind Investitionen in neue IT- und Digitalisierungsprojekte ressourcenintensiv und kaum möglich.

     

    Deswegen befindet sich der Grossteil der Leistungserbringer in den Anfangsphasen der Digitalisierung mit viel ungenutztem Potenzial.

Financial figures of Swiss hospitals and clinics

Clarity on Healthcare

Die KPMG Studie 2024 thematisiert die finanzielle Situation von Schweizer Spitälern, Rehabilitationskliniken und psychiatrischen Kliniken und vertieft aktuelle Themen und Trends im Fokus der Spitaldirektionen.


Als Ansprechpartner zur Studie steht Ihnen Florian Schmid bei Fragen oder Anliegen gerne zur Verfügung.

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