Agilität als Schlüssel zum Erfolg Agilität als Schlüssel zum Erfolg
Der gezielte Einsatz von flexiblen Organisationsformen, aufbauend auf den heute anzutreffenden gut funktionierenden Strukturen, erlaubt einerseits Effizienzziele zu erreichen und andererseits die nötige strategische Agilität zu erlangen, um neue Wege im Gesundheitswesen zu gehen.
"Weg von starren Hierarchien hin zu flexiblen Organisationsformen." Kaum eine Strategie-Tagung, lässt das Thema der fluiden Organisation aus. Dabei wird postuliert, dass starre Hierarchien zunehmend von agilen Netzwerkstrukturen abgelöst würden, welche es einem Unternehmen erlauben sollten, seine Produkte näher an den Kunden zu bringen. Prozesslaufzeiten, so die Annahme, werden verkürzt, Kundenbedürfnisse schneller erkannt. Das klingt vielversprechend. Denn klar ist: In Zeiten der gesellschaftlichen Schnelllebigkeit ist die Time-to-Market für den Unternehmenserfolg entscheidend.
Doch gilt diese Maxime in der Industrie auch für das Gesundheitswesen? Sind flexible Organisationsformen auch im Gesundheitswesen von Bedeutung? Diese beiden Fragen sind eindeutig zu bejahen.
Wie Agilität für die eigene Organisation eingesetzt werden kann
Mein Team und ich werden oft von unseren Kunden gefragt: „Wie können wir agiler und unser Unternehmen fitter werden für die Zukunft? Können und sollen wir die bestehende Struktur agiler ausrichten?
Insbesondere im Bereich von alteingesessenen, gut funktionierenden Strukturen sind solche Fragen berechtigt und sollten vertieft reflektiert werden. Wichtig ist dabei nie zu vergessen, dass Unternehmenserfolg auch in der Vergangenheit nur durch eine laufende Neuausrichtung an das sich ändernde Umfeld möglich war. Das wird auch in Zukunft so bleiben. Doch wie kann man die neuen Organisationsformen gezielt nutzen, ohne dabei die bestehenden Strukturen gänzlich aufzugeben?
Bestehendes nutzen, um Neues zu erschaffen
Aus meiner Sicht sind gut funktionierende traditionelle Strukturen kein Nachteil. Vielmehr sind sie oftmals die Grundlage, um agil zu sein. Mit einer stabilen Kernorganisation (verbunden mit einer robusten Kosten- und Ertragsstruktur) verfügt ein Unternehmen über die die Flexibilität, agil zu handeln. Im Rahmen von Projekten oder zur Entwicklung neuer Dienstleistungen können flexible Organisationsformen gezielt hinzugezogen werden. Damit hat das Unternehmen quasi „den Fünfer und das Weggli“ – eine stabile Basis einerseits und die notwendige Agilität andererseits.
Einsatzmöglichkeiten im Gesundheitswesen
Einsatzmöglichkeiten im Gesundheitswesen sehen wir etwa bei der Eröffnung eines neuen Ambulatoriums an einem separaten Standort, beim Aufbau einer Kooperation mit einem anderen Leistungserbringer oder in der Umwandlung eines bisher stationären Standortes in ein teilstationäres Gesundheitszentrum. Bei all diesen Beispielen wird die angestrebte Veränderung im flexiblen Teil der Organisation vorangetrieben. Die eingesetzten Mitarbeitenden bleiben dabei aber Teil der bisherigen Organisation, um das Schaffen von Silos zu verhindern.
Mit einem solchen dualen Geschäftsmodell werden einerseits Effizienzziele, die vor dem Hintergrund des steigenden Kostendrucks und Fachkräftemangels dringend notwendig sind, vorangetrieben. Andererseits erlangen die Spitäler die entscheidende strategische Agilität, um neue Wege im Gesundheitswesen zu gehen.
Lesen Sie hierzu auch unser aktuelles Clarity on Healthcare, in welchem sich KPMG mit der Frage von Agilität im Gesundheitswesen auf verschiedenen Ebenen auseinandersetzt und wie diese gezielt eingesetzt werden kann.