Die EU-Kommission hat die Notwendigkeit, die Umsatzsteuer digitalisierungsfit zu machen, erkannt und im Jahr 2022 das Konzept zu „VAT in the Digital Age“ (ViDA) vorgestellt, das seither intensiv diskutiert wird. Ziel der Digitalisierung ist es, den signifikanten Mehrwertsteuerbetrug verstärkt zu bekämpfen und den Mehrwertsteuer-Gap innerhalb der EU zu reduzieren.
Erreicht werden sollen diese Ziele mit einem Drei-Säulen-Modell:
- Überarbeitete umsatzsteuerliche Regelungen für die „Platform Economy“
- Ausweitung des EU-One-Stop-Shop (die heimische Behörde als „single point of contact“)
- Einführung von elektronischen Rechnungen in strukturiertem Datenformat und ein darauf basierendes, nahezu Echtzeit-Reporting
Auf EU-Ebene wurde bis dato noch keine finale Einigung erzielt. Ungeachtet dessen setzen zahlreiche Mitgliedstaaten selbständig Initiativen zur Einführung verpflichtender E-Rechnungen sowie des E-Reportings an die Finanzbehörden. Deutschland startet Anfang 2025 mit einem Mehrphasenplan. Frankreich, Spanien, Polen und Belgien folgen 2026. Rumänien und Italien sind bereits aktiv geworden. Diese Entwicklung setzt sich in Drittländern wie z. B. Malaysien und Indien fort.
Jetzt die Weichen stellen
Insbesondere für grenzüberschreitend agierende Unternehmen und Konzerne mit Auslandstöchtern ist das Thema E-Rechnung aktueller denn je. Die Tiefe und Vielschichtigkeit des Themas erfordert, sich zeitnah mit den Unternehmensprozessen, der IT-Landschaft sowie der Datenqualität und -verfügbarkeit zu befassen, und setzt intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Stakeholder (Ein- und Verkauf, Accounting, Tax, IT) voraus.
Die nationalen Umsetzungen haben bereits begonnen. Es ist also höchste Zeit, diese auch unternehmensintern in Angriff zu nehmen. Unsere Expert:innen unterstützen Sie bei der erfolgreichen Implementierung – von der Anpassung Ihrer IT-Struktur bis hin zur Straffung umsatzsteuerlicher Prozesse.