Die Automobilindustrie steht wie auch viele andere Branchen aktuell unter enormem Transformationsdruck. Einerseits den wirtschaftlichen Erfolg bei möglichst effizienter Umsetzung und gleichzeitigem Kostendruck zu sichern sowie andererseits ESG-Faktoren zu berücksichtigen und diese in die Unternehmensstrategie zu implementieren, stellt den Sektor vor große Herausforderungen. Um das ESG-Management erfolgreich umzusetzen, sind nicht nur die Definition eindeutiger KPIs und Indikatoren essenziell, sondern auch das entsprechende Set-up, um den Reifegrad bzw. den Fortschritt in puncto ESG zu messen und in weiterer Folge daraus Entscheidungen ableiten zu können. Die Wichtigkeit der ESG-Transformation wurde von der Automobilindustrie erkannt, der Reifegrad der Umsetzung ist aber noch ausbaufähig. Das zeigt die Automotive-Branchenauswertung der aktuellen Studie von KPMG Deutschland „Nachhaltig steuern“.
Wesentliche Erkenntnisse daraus:
- 70 % der Befragten bezeichnen die Vereinbarkeit von ESG-Aspekten mit der Geschäftsstrategie als die größte Herausforderung für ihr Unternehmen.
- 62 % der berichtspflichtigen Unternehmen befinden sich noch nicht in der Umsetzung aller Maßnahmen entsprechend der EU-Taxonomie-Verordnung.
- 50 % haben nachhaltigkeitsrelevante Themen bereits in der obersten Management-Ebene bzw. im Vorstand verankert.
- 46 % der Teilnehmenden haben ausdefinierte KPIs zur Steuerung von Umweltaspekten etabliert.
- 40 % haben erkannt, dass sich durch das proaktive Management von ESG-Themen Wettbewerbsvorteile ergeben.
Die wichtigsten ESG-Treiber der Automobilbranche
Vor allem die Kundenerwartungen und -bedürfnisse sind treibende Faktoren, verstärkt auf Nachhaltigkeit zu setzen, das bestätigen vier von fünf Unternehmen (80 %). Unternehmen, die sozial verantwortlich und umweltfreundlich handeln, werden immer häufiger bevorzugt. Weiters nennen die befragten Unternehmen Einsparungspotenzial und Kostenvorteile (58 %) als Impulsgeber, ESG-Aspekte zu integrieren. Vor allem energieeffizientere Prozesse und Technologien, sorgfältiger Ressourcenumgang sowie Optimierungen beim Materialverbrauch können zu Kostensenkungen beitragen. Auf Platz drei landet schließlich mit 56 % der Wettbewerbsvorteil, der mit ESG erzielt werden kann.