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„Unvorhersehbarkeit steigt! – Zinsen auch? Was sind Ursachen, was sind Symptome?“ – so lautet das Leitthema der 18. Kapitalkostenstudie, an der mehr als 320 Unternehmen aus der D-A-CH-Region teilgenommen haben. Die aktuelle Zins- und Inflationsentwicklung in Zeiten aufeinanderfolgender Krisen und deren Auswirkungen auf Geschäftsmodelle, Renditeerwartungen (Kapitalkosten) sowie Planungsrechnungen stehen im Fokus der Studie.

Gesamtwirtschaftliche Unsicherheit wirkt sich deutlich auf Geschäftsplanung aus

Belastbare Prognosen zur Entwicklung der großen regionalen wie globalen Wirtschafts- und Kapitalmärkte sind aktuell eine immer schwierigere Aufgabe. Mittelfristige Analysen werden durch die stetige Unsicherheit und deren negative wirtschaftliche Folgen komplexer. Dass sich der Negativtrend tendenziell verstärkt und sich diese Unsicherheit auch auf die Geschäftsplanung deutlich auswirkt, geben rund 70 Prozent der teilnehmenden Unternehmen an. Anlass zur Änderung des Planungsprozesses sehen die meisten Unternehmen dennoch nicht.

Signifikanter Anstieg der gewichteten Kapitalkosten im Jahr 2023

Nachdem die durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten im vergangenen Jahr von 6,6 Prozent auf 6,8 Prozent nur leicht gestiegen sind, konnte im aktuellen Berichtsjahr ein signifikanter Anstieg auf 7,9 Prozent beobachtet werden.

Zur allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit beigetragen haben auch die Inflationsraten auf Rekordniveau. Aufgrund von Rohstoffengpässen, höheren Energiepreisen und geopolitischen Krisen erwartet der Großteil der befragten Unternehmen Inflationsraten oberhalb des mittelfristigen Inflationsziels der EZB von 2,0 Prozent.

Schwerpunktthemen der Studie

  • Wachsende Divergenz? Hypothesen zur unterschiedlichen Entwicklung der globalen Wirtschaftsräume
  • Entfesselte Inflation? Der Tanz der Zentralbanken mit den Kapitalmärkten
  • Navigieren in zunehmender Unsicherheit? Entwicklung von Renditeerwartungen in turbulenten Zeiten

Leichter Abwärtstrend bei Fokusthema ESG

Die Relevanz von Nachhaltigkeitsthemen ist nach wie vor unbestritten und hat in den vergangenen Jahren sukzessive zugenommen. In diesem Jahr lässt sich jedoch im Vergleich zu 2022 ein leichter Abwärtstrend beobachten, der sich vor allem in der Automobilbranche zeigt. Zu beobachten bleibt, ob dies den vielfältigen Krisenthemen geschuldet ist, denen Unternehmen aktuell ausgesetzt sind, oder einem Rückgang der gesetzten Maßnahmen.