• 1000

Dezember 2024 | Persönliche Einblicke

Marina Luggauer ist Managerin bei KPMG im Bereich Sustainability Services. Im Interview erzählt sie, wie sie ihr Studium in Ökotoxikologie & Umweltmanagement auf ihren Beruf vorbereitet hat und gibt Einblicke in ihr vielfältiges Aufgabengebiet rund um ESG (Environmental, Social & Governance).


 

Marina, du hast an der FH Technikum Wien Ökotoxikologie & Umweltmanagement studiert. Wie bist du von deinem Studium zu deiner jetzigen Position bei KPMG gekommen?

Während des Studiums war ich bei einem Abfallwirtschaftsunternehmen tätig und durfte dort die Nachhaltigkeitsberichterstattung implementieren. So bin ich dann auch mit der Prüfperspektive von Nachhaltigkeitsberichten in Berührung gekommen, was mein Interesse dafür geweckt hat. Mit dem Wissen aus meinem Studium und der Erfahrung aus diesem Projektjob bin ich schlussendlich zu KPMG gewechselt.

Marina gemeinsam mit ihrem Team

Marina gemeinsam mit ihrem Team

Was kannst du aus dem Studium in deinem Job umsetzen?

Wir hatten z. B. eine Lehrveranstaltung zu Nachhaltigkeitsberichten, die mir eine gute Basis und Grundstruktur für meinen jetzigen Job vermittelt hat. Ich hatte auch die Möglichkeit, Zusatzausbildungen wie interne Auditorin, Umwelt- oder Abfallwirtschaftsbeauftragte abzuschließen. Darüber hinaus war für mich das teamübergreifende und interdisziplinäre Zusammenarbeiten wesentlich. Umwelt, Soziales und Governance sind drei sehr unterschiedliche Bereiche, die aber zusammengeführt werden müssen. Es gilt, die Abhängigkeiten und das Zusammenspiel darzustellen und zu verdeutlichen, dass Umwelt auch Einfluss auf soziale Faktoren hat und ebenso stark mit Governance zusammenhängt.

Welche Aufgaben beinhaltet dein Job und wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

Im Wesentlichen besteht mein Arbeitsalltag aus zwei Kernbereichen. Einerseits ist es Projektmanagement für die einzelnen Unternehmen und das gemeinsame Entwickeln von Ideen im Zusammenhang mit ESG. Andererseits darf ich ein kleines Team leiten. Ich achte darauf, mein Team zu fördern und zu spezialisieren, zum Beispiel für einzelne Themenbereiche wie Biodiversität oder auch CO2-Strategie.

Marina beim Videodreh mit der FH Technikum Wien

Marina beim Videodreh mit der FH Technikum Wien

Wie kann man sich den relativ neuen Aufgabenbereich rund um ESG vorstellen?

Als ich bei KPMG begonnen habe, waren wir im Team sieben Personen, jetzt sind wir rund 35. Im gesamten Unternehmen sind es wahrscheinlich um die 100 Personen, die sich mit ESG beschäftigen, obwohl es nicht ihr Kernbereich ist. Man sieht, dass das Thema stark gewachsen ist – ob das jetzt Digitalisierung betrifft, Datenautomatisierung oder CO2-Berechnungen. Die Nachfrage der Unternehmen ist enorm gestiegen. Zuerst waren es nur die großen, börsennotierten Unternehmen, die sich mit Nachhaltigkeit bzw. CSR beschäftigt haben. Jetzt betrifft diese Regulatorik auch KMUs. Es besteht also die Herausforderung, die richtigen Expert:innen zu finden und diese zum richtigen Zeitpunkt einzubeziehen.