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Angesichts anhaltender globaler Unsicherheiten und einer zunehmend fragmentierten Weltwirtschaft rückt Indien verstärkt ins Zentrum der Standortstrategien deutscher Unternehmen. Der German-Indian Business Outlook 2025, den KPMG erneut gemeinsam mit der Deutsch-Indischen Handelskammer erstellt hat, zeigt: Bis 2030 plant eine große Mehrheit der Befragten Investitionen in Indien, verbunden mit hohen Erwartungen an Umsatz, Gewinn und operativer Präsenz vor Ort.



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German-Indian Business Outlook 2025

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Fünf bemerkenswerte Zahlen im kompakten Überblick

  • 79 Prozent der Unternehmen planen bis 2030 Investitionen in Indien – ein neuer Höchstwert

  • 56 Prozent wollen Indien als Produktionsstandort für die Region Asien nutzen (+25 Prozentpunkte gegenüber unserer letztjährigen Befragung)

  • 68 Prozent erwarten 2025 steigende Umsätze (+14 Prozentpunkte), 59 Prozent höhere Gewinne

  • 50 Prozent erwarten positive Effekte für ihre Geschäftsaktivitäten in Indien durch die fortgesetzte Entkopplung der USA von China

  • 55 Prozent sehen hohe Luftverschmutzung in indischen Städten als geschäftskritisch

German-Indian Business Outlook 2025: Die wichtigsten Ergebnisse

Investitionen auf Rekordniveau

Für 68 Prozent der deutschen Unternehmen zählt das Land inzwischen zu den fünf wichtigsten Märkten – ein Anstieg um 14 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Für 6 Prozent ist es sogar der Markt mit höchster Priorität. 

Zugleich erwartet eine deutlich zunehmende Anzahl deutscher Unternehmen (47 Prozent gegenüber 25 Prozent bei der Vorjahres-Befragung), dass indische Unternehmen auf Fünfjahressicht dem eigenen Unternehmen überlegen sein werden. 

Aus all diesen Gründen beabsichtigt mehr als jedes zweite Unternehmen einen Ausbau seines Engagements – mit Investitionen auf Rekordniveau.

Produktion in Indien für Asien

Aktuell nutzt knapp jedes dritte deutsche Unternehmen (31 Prozent) Indien als Produktionsstandort für den lokalen Markt. Bis 2030 soll dieser Anteil laut deren Schätzung um 25 Prozentpunkte auf 56 Prozent steigen. 

Parallel gewinnt der Absatzmarkt Indien an Relevanz. Gegenüber der Vorjahres-Studie wächst der Anteil der Unternehmen, die Indien als Absatzmarkt nutzen um 10 Prozentpunkte auf 37 Prozent; auf Fünfjahresperspektive um weitere 16 Prozentpunkte auf 53 Prozent.

Shared Services gewinnen an Bedeutung

Deutsche Unternehmen wollen Indien zudem stärker als „Shared Service“ bzw. „Global Capability Center“ nutzen: Derzeit betreiben 22 Prozent der Befragten hier ein solches Center. Bis 2030 planen 42 Prozent den Ausbau entsprechender Strukturen – vor allem im Finanz-, HR- und IT-Bereich. 

Standortvorteile – und operative Herausforderungen

Politische Stabilität bleibt für 61 Prozent der deutschen Unternehmen der wichtigste Standortvorteil Indiens, noch vor der Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte und den vergleichsweise niedrigen Lohnkosten (jeweils 53 Prozent).  

Auch bekannte Herausforderungen bleiben bestehen: 65 Prozent (im Vorjahr 64 Prozent) der Unternehmen beklagen die komplexen und langwierigen bürokratischen Prozesse. 33 Prozent (im Vorjahr 39 Prozent) sehen in Korruption ein Hindernis für das operative Geschäft – insbesondere bei Genehmigungen und Zollfragen. 

Geschäftsklimaumfrage: Die Methodik

Die Ergebnisse des German-Indian Business Outlook 2025 basieren auf einer Umfrage der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und der Deutsch-Indischen Handelskammer (AHK Indien). Zwischen dem 15. April und dem 27. Mai 2025 wurden insgesamt 97 Unternehmen befragt – darunter indische Tochtergesellschaften deutscher Konzerne sowie Unternehmen mit Indien-Aktivitäten aus Deutschland.