Maßnahmen und Investitionen zum Verringern von Klimarisiken und zum Abmildern der Folgen des Klimawandels können entscheidende Faktoren für den Unternehmenserfolg sein. Dazu zählen strategische und infrastrukturelle Anpassungen, der Einsatz erneuerbarer Energien sowie die konsequente Reduktion von Energie und CO₂-Emissionen.
Laut einer gemeinsamen Studie der Bundesvereinigung Logistik e. V. (BVL) und KPMG aus dem Jahr 2024 fließen Investitionen mit diesem Ziel mehrheitlich in den Immobilienbereich: 69 Prozent der befragten Unternehmen berücksichtigen Klimarisiken bei Bestandsimmobilien, etwa durch Maßnahmen zur Effizienzsteigerung. Bei Neubauten liegt dieser Anteil bei 68 Prozent.
Die Dekarbonisierung von Logistikimmobilien im Bestand verlangt umfangreichen Einsatz und verändert die Branche derzeit grundlegend. Was deutlich wird: Unternehmen, die jetzt investieren, können ihre Klimabilanz maßgeblich verbessern und so Betriebskosten senken, was zu gesteigerten Immobilienwerten führen und die Immobilien attraktiver für Kapitalgeber und Fachkräfte machen kann.
So unterstützt KPMG bei der Dekarbonisierung und Klimaresilienz von Logistikimmobilien
Eine erfolgreiche Dekarbonisierung und Anpassung an den Klimawandel basieren auf einer klaren Strategie und einer sorgfältigen Umsetzung. KPMG unterstützt Unternehmen bei der Definition von Vision und Zielen, bei der Erstellung von Szenarien und der Überführung der Ziele in einen konkreten Fahrplan, der Implementierung der Maßnahmen auf Portfolioebene und der kontinuierlichen Überwachung und gezielten Nachsteuerung des gesamten Prozesses.
Dr. Steffen Wagner
Partner, Deal Advisory, Head of Corporate Finance, Head of Transport & Infrastructure
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Antworten auf praktische Fragen
Unser Beratungsansatz ist, zunächst einen Überblick über das Portfolio zu gewinnen und dann die besonders „schmutzigen“ und nicht zukunftsfähigen Immobilien mit hohem Handlungsdruck zu identifizieren. Darauf aufbauend können Maßnahmenpläne entwickelt werden, um die Immobilien Stück für Stück fit für die Zukunft zu machen – insbesondere Reduktion von CO₂ und Energieverbrauch, das Nutzen erneuerbarer Energien und Resilienz gegenüber Klimarisiken.
Es gibt Daten und Erfahrungswerte über die Kosten für die Dekarbonisierung bis 2045. Häufig werden Immobilien nach Handlungsdruck und Nutzungsart klassifiziert und auf Basis des Status quo je Cluster auf Basis unserer Erfahrungswerte Kostenkennwerte hinterlegt.
Aufwendige Sanierungsmaßnahmen lohnen sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht in allen Fällen. Wir haben aber die Erfahrung gemacht, dass sich eine Wirtschaftlichkeitsanalyse der jeweiligen Logistikimmobilie dennoch auszahlen kann, da gezeigt wird, dass sich die Investition zu einem bestimmten späteren Zeitpunkt lohnt. Die Variablen sind hier insbesondere die Entwicklung des zukünftigen CO₂-Preises sowie der Energiekosten einerseits und andererseits die Kosten für eine Maßnahme.
Eine EU-Taxonomie-Zertifizierung kann zu geringeren Zinsen in der Finanzierung und somit zu einem echten finanziellen Mehrwert führen. Auf der andere Seite zeigt sich, dass besonders energieintensive Immobilien teilweise keine Finanzierung bekommen, bzw. keinen Investor finden, oder ein Malus bekommen.
In erster Linie empfehlen wir, für jede Immobilie zu prüfen, ob ein Elektrifizieren der Wärmeversorgung (Wärmepumpe) für die jeweilige Immobilie technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist. Je nach Ergebnis kann es sein, dass entweder das Abwarten auf die kommunale Wärmeplanung (Anbindung Fernwärme) oder die proaktive Umstellung auf eine Wärmepumpe sinnvoll ist.