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Von makroökonomischen Entwicklungen über den Einsatz von künstlicher Intelligenz bis zu ESG: Wie bewerten Führungskräfte aus der Fertigungs- und der Automobilindustrie die dringlichsten aktuellen Themen? Antworten liefert der KPMG Industrial Manufacturing and Automotive CEO Outlook, eine Sonderauskopplung aus dem umfassenden KPMG CEO Outlook 2024. 240 Vorstandsvorsitzende weltweit aus den beiden Sektoren haben an der Gesamtbefragung im Spätsommer 2024 teilgenommen. Ihre Einschätzungen ermöglichen einen praxisrelevanten Einblick in den Status quo in Unternehmen und geben Aufschluss über Branchentrends.

Zuversicht in Zeiten vielfältiger Umbrüche

Eine Kernerkenntnis ist, dass die CEOs trotz diverser Unwägbarkeiten und Umbrüche generell zuversichtlich sind. Das liegt zum einen an bereits implementierten Adjustierungsmaßnahmen zur Steigerung von Resilienz und Agilität, um die Folgen von gestiegenen Zinsen, Kosten und Inflationsraten zu managen. Zum anderen ist die industrielle Produktion weiterhin ein robuster Stabilitätsanker zahlreicher Volkswirtschaften. Zudem spiegelt sich in den Studienergebnissen die Erwartung wider, dass durch die Integration innovativer Technologien künftig die Effizienz optimiert werden kann. Im Fokus der Automotive-CEOs stehen nicht zuletzt umfangreiche Transformationsprozesse im Bereich Elektromobilität. 

KI und ESG im Fokus

Großes Potenzial hat den CEOs zufolge Künstliche Intelligenz (KI). Es zeigt sich, dass KI-Risiken den Führungskräften bewusst sind. Um Bedenken bezüglich Cybersicherheit und Datenschutz auszuräumen, setzen die Befragten auf ganzheitliche Governance und Weiterbildung von Mitarbeitenden. Risiken sehen die CEOs dagegen entlang der Lieferkette: Die Transparenz der Prozesse soll künftig weiter gesteigert und das nachhaltige Wirtschaften vorangetrieben werden. Letzteres gilt als besonders komplexe Aufgabe.

Bemerkenswerte Ergebnisse im Überblick:

  • 74 Prozent der Befragten sind optimistisch hinsichtlich der Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft. 31 Prozent der Automotive-CEOs und 24 Prozent der Fertigungsindustrie-CEOs gehen für ihr Unternehmen von Gewinnsteigerungen von mehr als fünf Prozent aus.
  • Mehr als 70 Prozent der Befragten glauben, dass generative KI keinen erheblichen Einfluss auf die Mitarbeiterzahl haben wird. Allerdings werde “Upskilling” bei den Beschäftigten essenziell. Fehlende technische Fachkenntnisse sind laut Automotive-CEOs das größte und laut Fertigungsindustrie-CEOs das drittgrößte KI-Risiko.
  • 95 Prozent der Befragten prognostizieren eine „vollständige Rückkehr ihrer Mitarbeitenden aus dem Homeoffice ins Büro“ innerhalb der kommenden drei Jahre. Sie befürworten für ihr Unternehmen das Arbeiten im Büro, da dort ihrer Ansicht nach im Vergleich zum Homeoffice die Zusammenarbeit im direkten Kontakt besser ist.
  • 74 Prozent der Fertigungsindustrie-CEOs halten das Dekarbonisieren ihrer Lieferkette für die größte Hürde auf dem Weg zu Net-Zero-Emissionszielen. Bei den Automotive-CEOs sind es dagegen nur 38 Prozent. Die Mehrheit der CEOs aus beiden Branchen sagt zudem, dass ESG bereits umfassend in die Wertschöpfung integriert sei.

Hintergründe und Methodik

An der Befragung für den KPMG CEO Outlook 2024 haben 120 CEOs aus der Fertigungs- und 120 CEOs aus der Automobilindustrie teilgenommen haben. Der größte Teilsektor im Bereich Fertigungsindustrie: Maschinenbau (53 Prozent). Alle Befragten leiten Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 500 Millionen US-Dollar. Fast die Hälfte der Befragten leitet ein Unternehmen mit mehr als zehn Milliarden US-Dollar Jahresumsatz. Die Unternehmen befinden sich in elf Schlüsselmärkten: Australien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Italien, Japan, Spanien, Vereinigtes Königreich und USA.