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Mit Ausbruch der Corona-Pandemie Anfang 2020 und der damit beschleunigten Digitalisierung in vielen Bereichen haben sich auch die Anforderungen an die Finanzfunktion stark verändert. Wesentliche Gründe dafür sind neben der digitalen Transformation auch die zunehmende Multi-Krisen-Lage. Unsere Umfrage, die in Zusammenarbeit mit Lünendonk entstanden ist, zeigt, dass 70 Prozent der Unternehmen nun mehr Wert auf datenbasierte Entscheidungsprozesse legen. So soll sich die Finanzfunktion zum zentralen Treiber für Resilienz entwickeln. 59 Prozent der Befragten sehen hierfür in den Bereichen Digitalisierung, Datenmanagement und Einführung neuer Technologien die größten Herausforderungen.

Für die Studie „Finance Transformation 2025  - Die Finanzfunktion auf die Zukunft ausrichten“ wurden mehr als 100 Führungskräfte aus dem Rechnungswesen und Controlling befragt. Die Ergebnisse zeigen einen Überblick, wie weit die Transformation der Finanzfunktion fortgeschritten ist, welche Ziele sich die Branche durch die zunehmende Digitalisierung setzt und was sie sich von der Zukunft verspricht. 

ESG-Regulatorik gilt neben der digitalen Transformation als größte Herausforderung

„Ein strategisches Hauptziel der Finanzfunktion sollte es sein, ein Unternehmen sicher durch Chancen und Risiken zu navigieren“, sagt Dr. Justus Marquardt, Partner und Head of Digital Finance bei KPMG. Unternehmen seien dazu gezwungen, sich schnell an neue Bedingungen anpassen zu müssen. Dazu gehören neben der digitalen Transformation auch die zunehmenden Krisenherde (Rezession, Energiekrise, Lieferkettenstörungen und Konjunktureinbruch) und die zunehmende ESG-Regulatorik. 78 Prozent gaben in der Umfrage an, dass sie davon ausgehen, dass die ESG-Vorschriften große oder sogar sehr große Veränderungen für das Geschäft mit sich bringen werden. 

Suche nach geeigneten Talenten verläuft schleppend

Als noch größere Aufgabe sehen die befragten Führungskräfte lediglich die digitale Transformation. Zwar werden die Notwendigkeit und Dringlichkeit der Digitalisierung auf breiter Basis anerkannt. Allerdings tun sich viele Unternehmen schwer, geeignetes Personal für diesen Wandel zu finden. Der Mangel an Fachkräften wirkt sich für 41 Prozent der Befragten auf die künftige Arbeit der Finanzfunktion aus. In Zukunft scheiden mehr Mitarbeitende aus dem Arbeitsleben aus, als neue nachrücken. Jeder zweite Studienteilnehmende (49 Prozent) berichtet von Problemen, junge Talente zu finden. Der Einsatz digitaler Technologien wie generativer künstlicher Intelligenz (KI), intelligenter Automatisierung und Low Coding ist unerlässlich, um ein positives und innovatives Arbeitsumfeld zu schaffen und den demografischen Wandel abzufedern.

Weitere Erkenntnisse der Studie: 

  • Zur Steigerung der Produktivität und Effizienz wollen 51 Prozent der befragten Finanzfunktionen in den nächsten Jahren in den Aufbau von End-to-End-Prozessketten und intelligente Automatisierung investieren.
  • Mit Blick auf die ESG-Vorschriften gilt das Datenmanagement als die größte Herausforderung. Vor allem bei Aufgaben rund um Datensammlung und -aufbereitung sowie der Berichtveröffentlichung zeichnet sich bereits ab, dass hier die Finanzfunktion die zentrale Verantwortung trägt.
  • Den höchsten Bedeutungszuwachs für die Finanzfunktion der Zukunft haben die Technologien Data Lakes, Self Service Business Intelligence und künstliche Intelligenz.