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Die EZB senkte in den Jahren 2009 bis 2019 mehrfach die Leitzinsen, im Juni 2014 führte sie sogar Strafzinsen sein - ein Trend, der sich mittlerweile deutlich umgekehrt hat. In unserem Whitepaper „Einlagenmodellierung im Niedrigzinsumfeld“ schauen wir auf diese turbulente Zeit zurück, um für Banken daraus Lehren für die Zukunft zu ziehen. 

Klar ist, dass die Niedrigzinsphase der vergangenen Jahre viele Banken vor die Herausforderung stellte, ihre Ertragslage zu stabilisieren. Dabei litten insbesondere Häuser mit hohen Einlagenvolumina, die sich an traditionellen Einlagenmodellen orientierten, unter einer schleichenden Margenkompression.

Traditionelle Einlagenmodelle waren lange erfolgreich

Dabei hatten diese traditionellen Einlagenmodelle in der Vergangenheit lange erfolgreich dazu gedient, zu ermitteln, in welche Laufzeiten die Einlagen investiert werden sollten, um eine möglichst konstante und positive Marge zu erzielen - und potenzielle Risiken zu vermeiden. Allerdings basierten sie auf der Annahme, dass Zinsänderungen stets an Kund:innen weitergegeben werden können. Just dies war in der Niedrigzinsphase jedoch nicht mehr zwingend der Fall. Vielmehr schreckten viele Banken davor zurück, aus Sorge vor den Reaktionen der Kund:innen, aber auch aufgrund rechtlicher Hürden. In Folge drohte vielen Banken eine negative Marge aus dem Einlagengeschäft. 

Um gegenzusteuern, setzten daher einige auf aktive Management-Aktivitäten, wie das Durchsetzen von Verwahrentgelten und Cross-Selling. Allerdings konnte dies die negativen Effekte nicht vollständig ausgleichen. 

Mögliche Maßnahme: Swaption-basierter Steuerungsansatz

Banken wurden und werden daher gezwungen, umzudenken und neue Ansätze und Methoden zur Steuerung und Anlage der Einlagen zu entwickeln. 

Ein mögliches Vorgehen zur Absicherung ist die im Whitepaper vorgestellte Strategie eines rollierenden Portfolios von Swaptions. Mit diesem von der Sparkasse KölnBonn entwickelten Ansatz lassen sich die Margenkompressionseffekte in den Einlagenmodellen verringern. So können Gewinn- und Verlustrechnungen (GuV) in Phasen kontinuierlich niedriger bzw. sukzessiv rückgängiger Zinsen stabilisiert werden. 

Dabei ist ein solcher Swaption-Ansatz insbesondere dann geeignet, wenn die Bank mit sinkenden oder gleichbleibenden Zinsen bei nicht zu hoher Volatilität rechnet. Das heißt, die bewusste Einschätzung der Marktentwicklung, insbesondere eine Zinsmeinung, spielt bei der Anwendung des Modells eine wichtige Rolle. 

Diese im Whitepaper detailliert und mit Hilfe von Beispielen vorgestellten Maßnahmen könnten in Zukunft vor oder bei Eintritt einer neuen Niedrigzinsphase zur Stabilisierung der Ertragslage eingesetzt werden. Wir empfehlen Banken, diese Erkenntnisse zu berücksichtigen und die „Lessons Learned“ der Vergangenheit für sich zu nutzen. 

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