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Nach schwierigen Jahren der Corona-Pandemie belasten nun die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs den Einzelhandel in Deutschland: massiv gestiegene Inflation, gedämpfte Konsumstimmung und Kostensteigerungen bei Mieten und im Filialbetrieb.

Im Retail Sales Monitor 1/2023 beleuchten wir die aktuellen Entwicklungen im stationären Einzelhandel: Chancen von Standortlagen, Expansionspläne und Ansätze zur Steigerung der Standortattraktivität. Wir beschreiben, wie sich der stationäre Handel seit 2020 durch die Pandemie und die jüngsten makroökonomischen Entwicklungen verändert hat und welche innovativen Konzepte als zukunftsweisend gelten.

Wichtige Erkenntnisse im stationären Einzelhandel im Überblick

  • Langfristig dürften sich insbesondere die Fachmarktzentren positiv entwickeln, ebenso Quartierslagen und Toplagen in Oberzentren. Eine eher negative langfristige Entwicklung wird für Shopping-Center und Nebenlagen in Oberzentren erwartet.
  • Auf Deutschlands Einkaufsstraßen brachen in der Pandemie die Passantenfrequenzen ein. Bis Ende 2022 erholte sich das Passantenaufkommen, blieb aber unter dem Vor-Corona-Niveau. Dies dürfte am abgekühlten Konsumklima sowie an einer Konsumverlagerung hin zu Online und in die Vororte liegen.
  • Fast jeder zweite Händler (46 Prozent) gibt an, die Mieten hätten sich zu ihren Ungunsten verändert. Insbesondere wirkt sich die hohe Inflation auf die bei vielen Händlern vertraglich vereinbarten Indexmieten aus. Mietvertragskonditionen für Laufzeiten und Sonderkündigungsrechte haben sich aus Händlersicht im Branchendurchschnitt hingegen verbessert.
  • Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen bleibt der Anteil der Händler mit Expansionsvorhaben vergleichsweise hoch, liegt jedoch deutlich unter den Werten aus der Zeit vor der Pandemie. 
  • Zukunftsweisende Einzelhandelskonzepte berücksichtigen die hohen Anforderungen von Konsument:innen und bieten ihnen besondere Kauferlebnissen.

Außerdem liefert der Retail Sales Monitor 1/2023 einen Überblick über die Konjunkturentwicklung und die Situation des deutschen Einzelhandels im Gesamtjahr 2022. Der Umsatz im stationären Einzelhandel ist im vergangenen Jahr nach schwierigen Corona-Jahren wieder um 1,3 Prozent gestiegen, dagegen sank der Umsatz im Versand- und Onlinehandel gegenüber 2021 um 8,6 Prozent. Der gesamte Einzelhandel in Deutschland setzte 0,9 Prozent weniger um als 2021.

Erfreulich ist, dass die im Herbst 2022 eher gedrückte Verbraucherstimmung sich zu Beginn 2023 deutlich aufgehellt hat. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Inflation entwickelt und damit die reale Kaufkraft. Der HDE rechnet für 2023 mit einem realen Umsatzrückgang von 3 Prozent für die gesamte Branche. Detaillierte Zahlen sowie die Entwicklungen in den Subbranchen Food- wie Non-Food, Mode, Unterhaltungselektronik und DIY finden Sie im Newsletter.

Gemeinsam mit dem EHI Retail Institute in Köln beleuchten wir vier Mal im Jahr im KPMG Retail Sales Monitor die Entwicklungen, Trends und Treiber der Branche. Hier können Sie unseren Newsletter abonnieren.

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