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Familienunternehmen leisten mit ihren ganz besonderen Eigenschaften und auf Beständigkeit ausgerichteten Werten einen enormen Beitrag zum Wohlstand in Deutschland. Sie bilden als die dominierende Unternehmensform das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und haben aufgrund ihrer starken regionalen Verankerung wichtige Bedeutung vor Ort.

Eine ausgeprägte Werteorientierung, die enge Verbindung der Eigentümer:innen zum Familienunternehmen, langfristige Ausrichtung, das Denken in Generationen, Verbundenheit mit der Region, Kundennähe  - inwieweit verschaffen all diese Besonderheiten Familienunternehmen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Nichtfamilienunternehmen?

Dieser Frage geht die Studie „Benchmark Familienunternehmen 2022“ des Instituts für Mittelstandsforschung an der Universität Mannheim mit Unterstützung von KPMG in Deutschland nach. Dafür wurden 253.552 Unternehmen aus den elf Metropolregionen Deutschlands untersucht: Nordwest; Hamburg; Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg; Berlin-Brandenburg; Rhein-Ruhr; Mitteldeutschland; Frankfurt/Rhein-Main; Rhein-Neckar; Nürnberg; Stuttgart; München.

Nur wenige Familienunternehmen werden allein von Fremdmanager:innen geführt

Die Studie stellt die Familienunternehmen im Hinblick auf ihre Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (VFE) sowie ihre Management- und Governance-Strukturen dar. 

So zeigt sich unter anderem: 

· Die Strategie familiengeführter Unternehmen zielt auf Langfristigkeit, Unabhängigkeit und Sicherheit ab: Sie halten höhere Anteile an liquiden Mitteln als Nichtfamilienunternehmen, weisen vergleichsweise hohe Eigenkapitalquoten auf und besitzen ihr Anlagevermögen zu großen Teilen selbst. Zudem sind sie investitionsfreudiger als Nichtfamilienunternehmen.

· Familienunternehmen generieren im Median, gemessen an ihrem Kapital, höhere Umsätze und wirtschaften rentabler als Nichtfamilienunternehmen.

· In 74 Prozent der untersuchten Familienunternehmen konzentrieren sich die Anteile auf eine:n Gesellschafter:in oder eine Gesellschafterfamilie. 78 Prozent der Familienunternehmen werden von mindestens einem/einer Familiengesellschafter:in geführt.

· Familienunternehmen werden häufiger nur von Frauen geführt (8,7 Prozent) als Nichtfamilienunternehmen (7,7 Prozent). Dagegen weisen Nichtfamilienunternehmen einen höheren Anteil an gemischten Geschäftsführungen auf (ca. 28 Prozent gegenüber 20 Prozent in Familienunternehmen). 

· Alle Metropolregionen haben einen sehr hohen Anteil an Familienunternehmen (rund 90 Prozent), die bis zu 80 Prozent der Arbeitsplätze stellen.   

Studie bietet Einblicke in die Wirtschaftsstrukturen der elf Metropolregionen

Die Studie liefert einen detaillierten Vergleich der verschiedenen Unternehmenstypen in den elf Metropolregionen, mit dem Ziel, potenzielle regionale Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzuzeigen. Die Gegenüberstellung der dort ansässigen Familien- und Nichtfamilienunternehmen ermöglicht wichtige Einblicke in regionale Wirtschaftsstrukturen.

Darüber hinaus können Unternehmer:innen mit Hilfe des Benchmarks abschätzen, wie gut ihr Unternehmen im Vergleich zu anderen Unternehmen ihrer Metropolregion bzw. denen in anderen deutschen Metropolregionen dasteht. 

Damit liefert der Benchmark 2022 Denkanstöße und Antworten auf relevante Fragen rund um Familienunternehmen und Mittelstand in Deutschland. Daraus lassen sich auch Erkenntnisse für politische Entscheidungsträger:innen ableiten. 

Hier  können Sie die Studie herunterladen.