Die digitale Transformation ist auch für das Management gewerblicher Immobilien eine umfassende Herausforderung. Dazu zählen unter anderem die Datenerfassung der Flächen und Nutzungsmöglichkeiten, Instrumente zur Steuerung flexibler Nutzung und zum Energiemanagement sowie die Integration von Systemkomponenten wie Computer-Aided Facility Management (CAFM) und Integrated Workplace Management System (IWMS).
In vielen Fällen hat das Immobilienmanagement allerdings noch einen weiten Weg der Digitalisierung vor sich und geht ohne klare Strategie vor. Das zeigt unsere aktuelle Studie „Digitalisierung im Management gewerblicher Immobilien“. Vor allem konzernnahe Immobilienbereiche hinken der allgemeinen Entwicklung hinterher. Dies ist insbesondere von Bedeutung, da diese Bereiche nicht zum direkten Kerngeschäft des Unternehmens gehören und technologische Lösungen hier die Kosteneffizienz verbessern könnten.
Ein konkreter Fahrplan zur Digitalisierung: Relevant, aber selten
Für die Studie haben wir eine Onlinebefragung mit 79 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 58 Unternehmen durchgeführt. Die Befragten waren zum Zeitpunkt der Erhebung überwiegend im Immobilienmanagement oder in der Unternehmensführung (C-Level) tätig und der Großteil der Unternehmen stammt aus der Immobilienwirtschaft.
Robert Betz
Partner, Asset Management, Real Estate
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Die Befragung ergab: Die Hälfte der befragten Unternehmen hat keine Digitalisierungsstrategie für das Management ihrer gewerblichen Immobilien. Dabei messen 78 Prozent der Befragten einer Digital Roadmap durchaus einen hohen bis sehr hohen Stellenwert bei.
Risiken werden identifiziert, aber oft unzureichend adressiert
Mangels Strategie finden im Immobilienmanagement die Digitalisierungsaktivitäten oftmals nur im Rahmen organisatorischer Veränderungen statt und sind weniger technologisch motiviert. Die Digitalisierung folgt so eher der Organisation als diese proaktiv mitzugestalten.
Zwar werden im Immobilienmanagement bereits viele Chancen und auch risikobehaftete Herausforderungen der digitalen Transformation identifiziert. Diese Risiken - etwa die unzureichende Vernetzung der Systeme - werden aber noch nicht in allen Unternehmen zielgerichtet analysiert und behandelt.
Hinzu kommt, dass bei der Transformation Budgetkompetenz für die Digitalisierungsprojekte wichtig ist: Verfügt das Immobilienmanagement darüber, weist es tendenziell einen höheren Digitalisierungsgrad auf. Doch in weniger als der Hälfte der befragten Unternehmen hat der Bereich diese Budgetkompetenz.
Unsere Studie zeigt Wege zu einer optimierten Digitalisierung auf
In der Studie „Digitalisierung im Management gewerblicher Immobilien“ analysieren wir die Umfrageergebnisse detailliert. Aus den Ergebnissen lassen sich Schlüsse für Handlungsempfehlungen ziehen, wie im Management der gewerblichen Immobilien Effizienz und Qualität gesteigert werden können - durch die zielgerichtete Nutzung digitaler Lösungen und übergreifender Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) und Robotic Process Automation (RPA).
Ein Kapitel der Studie ist außerdem dem Thema Change Management gewidmet, denn der Erfolg der digitalen Transformation hängt entscheidend davon ab, wie die Mitarbeitenden bei dem Wandlungsprozess begleitet werden.