Weltweite Risikokapital-Investitionen steigen trotz Handelskonflikten

Ergebnisse des "Venture Pulse"

  • Investitionen steigen im ersten Quartal 2025 auf 126,3 Milliarden US-Dollar
  • Große Deals im Bereich Künstlicher Intelligenz prägen den globalen Markt
  • Deutschland klettert auf Platz zwei in Europa und verzeichnet Investitionen von 2,2 Milliarden US-Dollar

Berlin, 27. Mai 2025

Die weltweiten Risikokapital-Investitionen entwickelten sich im ersten Quartal des Jahres 2025 robust. Das zeigt der neue Venture Pulse von KPMG, für den regelmäßig der globale Wagniskapitalmarkt ausgewertet wird. So erreichten die weltweiten Investitionen in den ersten drei Monaten des Jahres ein neues Hoch: Mit 126,3 Milliarden US-Dollar wurden so viele Mittel bereitgestellt wie seit elf Quartalen nicht mehr – trotz anhaltender geopolitischer Unsicherheiten, angespannter Handelsbeziehungen und eines weiterhin schwächelnden IPO-Markts.

Der Anstieg ist vor allem auf mehrere Großinvestitionen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) zurückzuführen, unter anderem durch die Rekord-Finanzierungsrunde in Höhe von 40 Milliarden US-Dollar in das amerikanische KI-Unternehmen OpenAI. Auch weitere US-Start-Ups konnten sich bedeutende Finanzspritzen sichern. 

Investitionssumme steigt, Transaktionsanzahl sinkt

Während das weltweite Finanzierungsvolumen deutlich zulegte, fiel die Zahl der Transaktionen zum vierten Mal in Folge: 7.551 abgeschlossene Deals markieren ein historisches Tief und verdeutlichen die zunehmende Zurückhaltung vieler Investoren außerhalb des boomenden KI-Sektors. Der Trend geht klar in Richtung selektiver, großvolumiger Investments in etabliertere Start-ups.

Europa bleibt stabil – Deutschland unter den Top-Performern

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten – ausgelöst unter anderem durch Zollmaßnahmen der USA – zeigt sich der europäische Wagniskapitalmarkt resilient. 18 Milliarden US-Dollar wurden in insgesamt 1.883 Finanzierungsrunden investiert – ein stabiler Wert im Vergleich zum Vorquartal. Auch Deutschland kann mit 2,2 Milliarden US-Dollar bei 189 Deals seine zentrale Rolle innerhalb Europas festigen. Damit liegt die Bundesrepublik direkt hinter dem Vereinigten Königreich (5,5 Mrd. USD) und deutlich vor Frankreich (1,7 Mrd. USD). Ein Wehrmutstropfen bleibt allerdings: Die Anzahl der Deals in Deutschland nahm erneut deutlich ab, insbesondere Start-ups in der Frühphase konnten kaum Investoren finden, die sich aufgrund des unsicheren Ausgangs der Bundestagswahl mit Investitionsentscheidungen zurückhielten. Trotz der Unsicherheiten blieben Fintechs und Start-ups aus den Bereichen KI und Deeptech sowie Verteidigung für VC-Investoren in Deutschland recht attraktiv. Neue Förderinitiativen der EU sowie von nationalen Regierungen könnten das Vertrauen in das europäische KI-Ökosystem zusätzlich steigern und dem Markt weiter Auftrieb geben.

Getrübter Ausblick auf das zweite Quartal 2025

Außerhalb des KI-Segments rund um die Themen Automatisierung, Verteidigungstechnologien und Cybersicherheit rechnen Experten für das zweite Quartal 2025 allerdings mit einer eher zurückhaltenden Investitionstätigkeit. Die Sorge vor einem anhaltenden Handelskonflikt und die allgemeine geopolitische Unsicherheit schrecken viele Investoren ab. Sie halten sich mit größeren Investitionen zurück, bis mehr Klarheit über das globale wirtschaftliche Umfeld herrscht.

Kontakt für die Presse

Clemens Reisbeck
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

T +49 89 9282 1722
creisbeck@kpmg.com

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