Wer im globalen Wettbewerb um Talente bestehen will, muss seine Mobilitätsrichtlinien neu denken und als strategisches Werkzeug einsetzen. Das zeigt die aktuelle Ausgabe des KPMG Global Mobility Benchmarking Reports.
Der Report ist eine der umfassendsten Analysen zu Trends, Herausforderungen und Best Practices im Bereich Global Mobility. Er basiert auf einer groß angelegten Umfrage unter 456 internationalen Unternehmen aus 29 Ländern (darunter auch Österreich) und 12 Branchen. Ziel ist es, Mobilitätsverantwortlichen datenbasierte Orientierung zu bieten – von Policy-Design über Talentmanagement bis hin zu Technologieeinsatz.
Entsendungspolicies im Wandel: Von der (starren) Kategorisierung zum Möglichmacher
Traditionelle Entsendungspolicies waren lange Zeit auf meist langfristige Auslandseinsätze ausgerichtet. Doch der klassische Ansatz – starre Richtlinien für klassische Entsendungen – hat ausgedient. Die Anforderungen haben sich grundlegend verändert:
- Agilität und Flexibilität: 70 % der Unternehmen setzen heute auf kurzfristige, projektbezogene Einsätze („Short-Term Assignments“), um schneller auf Marktanforderungen zu reagieren und Talente gezielt einzusetzen.
- Remote Work & Workation: Fast die Hälfte der Unternehmen ermöglicht inzwischen flexible Arbeitsmodelle wie Workations oder dauerhafte Remote-Arrangements – ein klarer Wettbewerbsvorteil im Kampf um Talente.
- Inklusive und individuelle Policies: Die Definition von „Familie“ wird weiter gefasst, Partnerunterstützung ausgebaut und Policies werden zunehmend auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten.
Heute stehen also Flexibilität, Wettbewerbsfähigkeit und die Unterstützung neuer Arbeitsformen im Mittelpunkt. Policies werden zum strategischen Instrument, um Talente zu gewinnen, zu binden und die Unternehmensstrategie aktiv zu unterstützen.
Die wichtigsten Trends
- Balance zwischen Flexibilität und Compliance: Moderne Richtlinien müssen sowohl rechtliche Anforderungen erfüllen als auch individuelle Bedürfnisse und Unternehmensziele unterstützen.
- Benchmarking & Wettbewerbsfähigkeit: Externes Benchmarking ist ein zentrales Kriterium bei Policy-Überarbeitungen, um im Talentmarkt attraktiv zu bleiben.
- Technologieeinsatz: Der Einsatz von KI und digitalen Tools wird immer wichtiger, um Prozesse effizienter und transparenter zu gestalten.
Mobilitätspolicies regelmäßig überprüfen und weiterentwickeln
Die Studie zeigt, es ist an der Zeit, Mobilitätspolicies von starren Vorgaben in echte Möglichmacher zu verwandeln, um Unternehmen und ihre Talente voranzubringen – flexibel, zukunftsorientiert und individuell. 42 % der Unternehmen gehen als Best Practices voran und haben ihre Mobilitätspolicies im letzten Jahr bereits überarbeitet, ein Drittel plant dies in den nächsten 12–18 Monaten.