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Die ständig voranschreitende Digitalisierung macht unser Leben bequemer und bunter. Neue und immer einfacher zu verwendende digitale Dienste sind im täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Sie helfen uns günstiger einzukaufen, nicht im Stau zu stehen oder schneller Entscheidungen zu treffen. Allerdings haben diese Vorteile oft den Preis, unsere eigenen Daten offenlegen zu müssen. 2018 wurde daher die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) europaweit umgesetzt. Doch wie sehen die EU-Bürger:innen die Wirksamkeit der DSGVO?

Eine KPMG Umfrage unter Bürger:innen der 18 größten Länder Europas zeigt deutlich die positiven Auswirkungen der DSGVO, aber auch die veränderten Erwartungen durch neue technologische Entwicklungen.

Europaweit zeigen die Ergebnisse der Umfrage, dass ein steigendes Bewusstsein für Datenschutz und die DSGVO wahrzunehmen ist. Die Mehrheit der Befragten stimmt zu, dass die DSGVO das Gefühl gesteigert hat, mehr Kontrolle über die eigenen Daten zu haben. Es wird auch davon ausgegangen, dass Unternehmen den Datenschutz seit der Umsetzung der Verordnung ernster nehmen.

Jedoch bestehen Bedenken hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung des Datenschutzes. Insbesondere angesichts des technologischen Fortschritts und der raschen Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) stehen die Befragten dem Thema Privatsphäre eher pessimistisch gegenüber und sorgen sich um den Missbrauch von personenbezogenen Daten. Das Vertrauen variiert je nach Unternehmenssektor – wobei Banken, Gesundheitsdienstleister sowie Polizei und Justiz das größte Vertrauen genießen, wenn es um den Umgang mit personenbezogenen Daten geht. Das geringste Vertrauen bringen die EU-Bürger:innen Social-Media-Plattformen entgegen.

Die Umfrage zeigt auch, dass weiterhin durchaus die Bereitschaft besteht, die eigene Privatsphäre gegen Bequemlichkeit einzutauschen. Überwachungs- und Nachverfolgungspraktiken werden akzeptiert, wobei es jedoch Bedenken in Bezug auf den Einsatz von Gesichtserkennungstechnologien und Deepfakes gibt.

Österreicher:innen tendenziell weniger besorgt, aber pessimistisch

Nur 47 Prozent der Befragten in Österreich äußern eine erhöhte Sorge um ihre Privatsphäre. Darüber hinaus sind 31 Prozent der Meinung, dass dem Thema zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Trotz der allgemein geringeren Besorgnis sehen die Österreicher:innen den Aufstieg von KI und deren Auswirkungen auf die Privatsphäre kritisch. 56 Prozent empfinden die Verwendung von KI in Bezug auf den Schutz ihrer Daten als besorgniserregend. Weiters besteht auch Skepsis hinsichtlich einer möglichen Diskriminierung, die sich aus der Verwendung personenbezogener Daten durch KI ergeben kann.

Österreich gehört zu jenen Ländern, die eher eine pessimistische Einstellung zur Zukunft der Privatsphäre haben – lediglich 41 Prozent der Befragten haben Vertrauen, dass sich der Schutz ihrer persönlichen Daten verbessern wird.