Deutsche Aktuarsvereinigung veröffentlicht Marktüberblick über ausgewählte Steuerungskennzahlen unter IFRS 17

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Auf Basis der Abschlüsse von sieben Versicherungsunternehmen aus dem Raum Deutschland und Schweiz hat die Deutsche Aktuarsvereinigung (DAV) gängige Analysekennzahlen unter IFRS 17 erhoben. Zwar werden in den bisher veröffentlichten Abschlüssen ähnliche Kennzahlen verwendet, in der Berechnungsmethode im Detail zeigt sich jedoch noch eine große Diversität zwischen den Unternehmen.

Überblick der wesentlichsten Erkenntnisse

Als zentrale Analysegrößen wurden Kennzahlen im Bereich der Contractual Service Margin (CSM), der Return on Equity sowie die Combined Ratio identifiziert.

Wie von vielen erwartet, stellt die CSM eine der wichtigsten Kennzahlen unter IFRS 17 dar. Schwierigkeiten in der Interpretation und Vergleichbarkeit in der Praxis ergeben sich jedoch aus dem Detaillierungsgrad der Angaben. Beispielsweise erfolgt in der Regel keine separate Darstellung der Entwicklung der CSM nach Bewertungsmodell (GMM/VFA) und werden auch die Veränderungen abseits von Neugeschäft und Auflösung der CSM nur wenig detailliert erläutert. Speziell die Effekte aus der Veränderung der underlying items im VFA sowie der Behandlung der Überrendite im gewinnberechtigten Geschäft können hier zu erheblichen Schwierigkeiten in der Vergleichbarkeit führen. Als zentrale Betrachtungsgrößen bleiben daher derzeit die Neugeschäfts-CSM (auch im Verhältnis zur Auflösung) sowie die Auflösung der CSM im Verhältnis zur bestehenden CSM („Auflösungsfaktor“).

Auch im Bereich des Return on Equity sind unterschiedliche Interpretationen vorherrschend. Diese betreffen im Zähler vor allem Bereinigungen in Bezug auf Bewertungsergebnisse der Finanzinstrumente, Impairments sowie außergewöhnliche Effekte. Im Nenner werden vereinzelt Bereinigungen der sonstigen Rücklagen vorgenommen.

Für die Combined Ratio ergibt sich aufgrund der Methodik des IFRS 17 eine Vielzahl an Unterschieden zum IFRS 4, wobei insbesondere Diskonteffekte, die Veränderung des Risk Adjustments sowie die Aufteilung der Kosten in zuordenbare und nicht zuordenbare Kosten bei allen Unternehmen Abweichungen hervorrufen. Die saldierte Darstellung des Rückversicherungsergebnisses unter IFRS 17 stellt für die Berechnung der Netto-Combined Ratio eine weitere Herausforderung dar. In den bisherigen Veröffentlichungen wird mit diesen Effekten unterschiedlich umgegangen, so dass beim Vergleich von Unternehmen auch ein Verständnis über die unterschiedlichen Berechnungsmethoden erlangt werden muss. Die DAV erwartet folglich, dass zukünftige Offenlegungen um detailliertere Angaben zur Berechnungsmethode erweitert werden.

Die Analyse im Detail finden Sie hier: DAV-Ergebnisbericht IFRS 17